Pino Kaufberatung-Stocker Sehbehindert

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filmer007
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Pino Kaufberatung-Stocker Sehbehindert

Beitragvon filmer007 » 10.09.2013, 06:38

Hallo an alle!
Ich habe bereits in einem anderem Thema kurz erwähnt, das ich eine Kaufberatung brauche :D
Nun kurz unsere Situation: Wir wohnen in Tirol, fahren beide gerne Fahrrad, derzeit noch mit 2 Mountainbike , da aber aufgrund meiner starken Sehbehinderung dies immer schwieriger wird, es gab leider schon Stürze über Gehsteigkante usw.haben wir nun eine Lösung gesucht; auch schon Tandem getestet und sind dann über das Internet über das Pino gestolpert:
Es hat uns eigentlich sehr gut gefallen, dann los zum Händler in Bayern ( bei uns gibt es so was nicht) und gleich probe gefahren; Pino hat überzeugt :shock: nur ich war geschockt als wir nach kurzer Zeit schon den ersten Sturz hatten, bin leider aufgrund meiner sehr kurzen Füsse am Vorderrad gestreift und wir lagen schon da. Der Händler hatte schon ein kleineres Trettlager montiert.wir sind dann gleich nochmal ne kleine Runde gefahren und dabei auch eine abschüssige Schotterstrasse wobei da das Rad auch fast weggerutscht wäre:
dann nach Hause und überlegt;;2 Wochen später hatten wir wieder einen Termin, gemeinsam mit meinen Eltern, diese fuhren mit normalen Rädern mit, denn wir brauchten einen Vergleich wie schnell fährt man mit Pino wirklich, uns kam nämlich vor dass wir eigentlich stehen.
Wetter passte, und wir starteten gut gelaunt in die Tour: es lief bestens, unser Händler hatte das Pino so montiert dass es mit dem streifen vorne am Rad eigentlich nur bei einer scharfen Kurve möglich ist,mein Captain hat dies immer angesagt und da ich noch über einen Sehrest verfüge ist dies eigentlich kein Problem.Tempo war gut, mein Vater ist ein sehr sportlicher Radfahrer und der hatte Mühe uns einzuholen.Bergauf war auch kein Problem, alles in allem alles bestens, wir müssen uns halt noch zusammenspielen, denn mein Mann fährt noch wie wenn er alleine fahren würde, gibt teilweise zuviel Druck auf die Pedale und daher läuft das Pino dann unrund, aber wir kommen immer mehr zusammen.
Nun unser Entschluss steht eigentlich schon fest, das es ein Pino wird und kein Tandem, weil es für den Stocker vorne angenehmer ist als auf dem Fanden, denn man sieht doch noch was.
was sollen wir zur Kaufberatung beachten:
Ständer ist der Notwendig oder braucht man den nicht? wir dachten höchstens beim wieder zusammenbauen des Pinos ist der hilfreich.
Stocker ist komplett mobil und daher wird der Ständer nicht benötigt zum aufsteigen.
gefederte Sattelstütze hinten, was hält ihr davon?
Wer hat Erfahrungen mit anderen Reifen MTBReifen fürs Pino? brauchts die fürs fahren auf Forststrassen?
Wie gut funktioniert das zusammenbauen und zerlegen des Pino?
Sind Clicks zu empfehlen für den Stocker?
wie schaute mit der Wartung aus? was soll, kann man selber machen?
so mehr fällt mir momentan nicht ein?danke fürs durchlesen.
LG Burgi!

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eberhard
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Re: Pino Kaufberatung-Stocker Sehbehindert

Beitragvon eberhard » 10.09.2013, 09:43

Hallo Burgi

Danke für dein Vertrauen in die Gemeinde. Kaufberatung ohne die Menschen zu kennen ist immer heikel.
Zumal du schon von Schwierigkeiten bei euren ersten Probefahrten berichtest.
Das Zusammenspiel zwischen Captain und Stoker will geübt sein. Gerade bei Sehbehinderung ist die verbale Kommunikation wichtig. Auch der Captain hat eine große Verantwortung. Wir haben inzwischen über 18000 km hinter uns. Vor allem Asphalt und in der Ebene. Unbefestigte Steilstrecken fahren wir eher vorsichtig. Vor allem auf Schotter ist das kleine Vorderrad mit seiner indirekten Lenkung schnell überfordert.
Nun, wir haben ein Pino Bj. 2008 Stahl - nicht teilbar, kleiner Ständer. Der reicht uns zu Auf- und Abladen.
Die Bügel vom Schwerlastständer sind nützlich, um die vorderen Packtaschen zu stabilisieren. Es gibt auch eine Bastelanleitung für einen Taschenauseinanderhalter fürs Stahlpino (http://www.pinoforum.de/phpBB2/viewtopic.php?f=1&t=24&p=1415&hilit=gep%C3%A4cktaschen#p1415)
Ich bin als Captain für die Sattelfederung dankbar. Nicht allen Löchern konnte ich ausweichen bzw. vorher aus dem Sattel gehen.
Bereifung: wir fahren Marathon Plus von Schwalbe, bisher eine Reifenpanne, Laufleistung jeweils über 8000 km. Forststraßen trocken und feste Oberfläche keine Probleme bis 10% Steigung / Gefälle (auch voll beladen mit Gepäck).
Ich kenne niemanden, der sein Pino zerlegt und zusammen gebaut hat (s.a. einschlägige Artikel in diesem Forum). Ich vermisse diese Funktion nicht. Bahntransport ist fast immer möglich. Fürs Auto reicht u.U. ein Heckträger.
Wir benutzen Klickpedale. Einfach weil die Verbindung mit dem Pedal besser ist. Der Auslösedruck ist einstellbar, es gibt auch Pedale mit beiden Funktionen.
Wir bringen unser Pino regelmäßig alle vier- bis fünftausend Kilometer beim Händler zur Wartung vorbei. Ebenso nach unseren beiden Stürzen. Jeder muss wissen, wie viel er schrauben möchte (dieses Forum ist voller Wissen und Tipps von begeisterten Schraubern). Und es hängt von den Brieftaschen und der Entfernung und dem Vertrauen zum Fachhändler ab. Und: fürs Selberbauen gibt es keine Garantieleistung.
Diese Hinweise basieren auf unseren Erfahrungen. Wir sind froh und dankbar um unser Pino.

Liebe Grüße aus München
Eberhard

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Re: Pino Kaufberatung-Stocker Sehbehindert

Beitragvon upndown » 10.09.2013, 19:44

Dann will ich den Kontrast zu Eberhard bieten. Nicht in der Meinung zum Pino sondern in der Anwendung. Wir leben auf dem Land, sind nur selten auf Asphalt unterwegs, meistens auf Waldautobahnen (ich bin sonst Mountainbiker). Ich fahre mit meinem behinderten Sohn, das ihm sehr viel Spaß macht.
Unser Pino ist ein AL aus 2009. Also teilbar. Die Funktion haben wir nicht gewünscht und auch noch nicht gebraucht.
Transport inzwischen auf dem Heckträger auf der AHK.
Der große Zweibeinständer ist für uns wichtig, da mein Stoker meine Hilfe beim Aufsteigen und Anschnallen braucht. Ohne geht NICHT! Vgl. auch die Anmerkung von RADFUX, der mit siener Stokerin keinen med. Grund für den Zweibeinständer hat, ihn trotzdem nicht mehr missen möchte. Es ist aber auch kein Beinbruch, den Zweibeinständer anfänglich nicht zu haben, solltest du dann irgendwann mehr Hilfe benötigen, wäre ein Nachrüsten auch kein Problem. Er hat trotzdem den Vorteil, dass das Pino sicher auch auf unebenen Untergründen steht. (siehe Radfux)
Gefederte Sattelstütze: Für mich absolut unnötig. Allerdings persönlicher Geschmack. Was ich aber bei anderen Tandems gesehen habe: eine Parallelogrammsattelstütze. Die scheint mir vom System her deutlich besser zu sein, als die normale Federsattelstütze, die doch ein Losbrechkraft hat. Ich als Captain habe die Federsattelstütze nie vermisst. Eher mache ich mir bei Schlaglöcher Sorgen um meinen Stoker - trotz Federgabel.
Bereifung: Auch bei uns der Schwalbe Marathon. Trotz unseren Schotterstrecken habein sie ca. 5000km gehalten. Dann waren sie fix und fertig. Nicht abgefahren sondern gerissen, Beulen.... Trotz der Strecken ist er ausgesprochen pannensicher. Mit dem ersten Satz hatten wir jeweils 1-2 Platten, mit den neuen Marathons noch keine Pannen. Bei schmierigem Untergrund ist der seitliche Halt aber sehr bescheiden. Da würde ich mir MTB Bereifung wünschen. Die Fahrstabilität in Längsrichtung ist doch deutlich labiler als beim MTB. Leider sind wir deshalb mal unfreiwillig abgestiegen. MTB Reifen müßten tandemgeeignet sein, also ca. 5bar Druck aushalten. Solltet ihr viel Offroad fahren, wäre das eine Überlegung Wert. Für uns aktuell keine Alternative, da sie auf festerem Untergrund nicht nötig sind und wir üblicherweise klar kommen.
Für die Steigungen hilft bei uns ein E-Antrieb. Die Gefällstrecken sind wir dann bis ca. 30% sehr vorsichtig gefahren.

Für den erwachsenen Stoker unbedingt Klickpedale. Mein Stoker wächst noch und hat deshalb normale Halbschuhe mit den Gummizügen an den Pedalen. Wenn der Stoker das selbst anlegen kannst, geht das wohl. Für mich ist das jedesmal eine Fummelei. Eine Fixierung der Füße ist unbedingt nötig, die verhindert, dass der Schuh vom Pedal rutscht.

Typische Verschleißteile: Gummifüße am Zweibeinständer, Kunststoffbuchsen an der Lenkschubstange vorne, Zweibeinständer konstruktiv schwachbrüstig. Natürlich die typischen Verschleißteile wie Kette, Kurbelblätter und Kassette. Leider sind die Haseteile nur bei deinem Händler zu haben.
Achja: Da war doch noch das Freilaufkettenblatt vom PIno Tour, das gerne oft den Löffel abgibt. Unser Freilaufkettenblatt vom Pino Custom hält dagegen schon 10000km ohne Probleme.

Fahren in der Gruppe ist gewöhnungsbedürftig: Bergauf ohne Zusatzantrieb ist das Pino naturgemäß etwas träge. Den Berg runter sind wir vorne. Das Gewicht gewinnt :mrgreen:
Der Stoker sollte auch seinem Captain gut vertrauen, sonst gibt es Diskussionen, Stress... 8) :lol: :shock:

Beleuchtung: Der Nabendynamo ist klasse.
Schaltung: Die Lenkerendschalter sind toll, fallen aber alle 3000km auseinander.
Wartung: Das Pino braucht regelmäßige Pflege.

Viel Spaß mit dem Pino,
Uli
man kann sich auf nichts mehr verlassen, nicht mal mehr auf die Unzuverlässigkeit des Wetterberichts!
Bei "langweiligem Wetter" kann man auch getrost in die Wetterapp gucken, sonst muss man sich mehrerer Informationsquellen bedienen. :mrgreen:

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Re: Pino Kaufberatung-Stocker Sehbehindert

Beitragvon filmer007 » 16.09.2013, 18:18

Hallo Uli, Eberhart!
Danke erstmal für eure Antworten, wir werden nochmal mit dem Pino fahren und dann vermutlich kaufen, freu mich schon drauf. :D :D
Es wird dann einfach toll Radfahren ohne selber schauen und aufpassen, einfach entspannend :D :D
LG Burgi!


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