Probleme mit der Avid Code R

[geraldo]

Hallo alle miteinander,

unser 1,5 Jahre altes Pino Steel steht derzeit beim Fahrradschrauber unseres Vertrauens mit der Diagnose "vergammelte Bremskolben". Unser Handwerker hat alles versucht, um die festgegammelten Bremskolben wieder gängig zu bekommen, aber bei einer der beiden Scheibenbremsen ist ihm das nicht gelungen. Auf Nachfrage bei SRAM wurde ihm mitgeteilt, dass die Gummiringe an den Kolben verschlissen seien, die für das nötige Rückstellmoment sorgen. Eine kostspielige Reparatur steht an, Materialkosten über 100 Euro, zwei Stunden Arbeitszeit. Rückfrage beim Lieferanten, ggf. auch direkt bei Hase, läuft noch, parallel dazu überlege ich, ob ich dann nicht gleich andere Bremsen anbauen lassen sollte, wenn mir Hase nicht entgegenkommt.

Kennt ihr solche Probleme?

Herzliche Grüße
geraldo

[upndown]

also EINE neue Avid Code R kostet ca. 100€. Für hinten passt die Bremse aus der Schachtel. Alte Bremse mit Hebel weg, Bremszange dranschrauben, Leitung verlegen, Bremshebel montieren, Zange zentrieren - fertig! Arbeitszeit ca. 15min.
Vorne muss wohl die Leitung getauscht werden, da die Originalleitung zu kurz ist, also entlüften. Arbeitszeit kann ich nicht sagen, schätze aber 1/2h für einen geübten Schrauber.
Was "NUR" eine Bremszange kostet - k.a.
Eine Reparatur der Bremszange würde ich nicht machen. Für einen Profi vielleicht kein Problem!

Was versteht denn dein Schrauber unter "vergammelte" Bremskolben? Oder habt ihr die ausgebaut und im Sandkasten gespielt? Kann ja nicht sein! Oder habt Ihr schon 20Tkm runter? Egal! Habe die Code R erst diese Saison und bremst gut. Lediglich bei heftigen Gefällstrecken kocht die Bremsflüssigkeit - trotz DOT
Sollte unter "Garantie" fallen. ist ja kein Verschleißteil wie die Beläge!

Mal unter uns: Welche Strecken fahrt ihr so? Profil, Geschwindigkeit, Gefällstrecken?

[geraldo]

also EINE neue Avid Code R kostet ca. 100€...

Ok, diese Option können wir ja auch noch mal besprechen.

Was versteht denn dein Schrauber unter "vergammelte" Bremskolben?

Die Kolben sind korrodiert und klemmen. Sie kommen ohne Druck nicht richtig zurück und der Druckausgleich sorgt für immer größeres Schleifen.

Oder habt Ihr schon 20Tkm runter? Egal! Habe die Code R erst diese Saison und bremst gut.

Wir haben das Rad jetzt die zweite Saison und erst einige tausend km runter. Allerdings war es ein Gebrauchtkauf von einem Verleiher, das Rad hat also eine uns unbekannte Strecke x vorher abgespult. Anhand des damaligen Allgemeinzustandes würde ich aber sagen, dass die Aussage des Verkäufers, dass das Pino nur 2-3mal verliehen wurde, richtig ist. Es zeigte auch noch typische Einfahrsymptome, z.B. das Setzen der Steuerlager.

Lediglich bei heftigen Gefällstrecken kocht die Bremsflüssigkeit - trotz DOT

Eine Blockade an einer steilen Abfahrt im Weinberg hatte ich hinten schon.

Mal unter uns: Welche Strecken fahrt ihr so? Profil, Geschwindigkeit, Gefällstrecken?

Wir fahren nur im Urlaub sowie gelegentlich mal eine Tour am Wochenende.
Wir sind auch keine Bergziegen, allerdings mag meine Frau keine Schussfahrten, weshalb ich viel potentielle Energie vernichten muss, die ich als Einzelfahrer selbstverständlich ungebremst nutzen würde.

Vielleicht bekommt das Rumstehen der Scheibenbremse weniger als regelmäßiges Benutzen?
Deswegen überlege ich ja auch, ob ich lieber eine Bremse mit weniger korrosiver Bremsflüssigkeit montieren lassen sollte.

[upndown]

also hast du ein gebrauchtes Pino gekauft. Wohlgemerkt mit Avid Code R. Die ist am Pino noch nciht allzu lange im Einsatz. Vorher war eine Magura dran.

Ich würde keine Bremse verbauen, die nicht tandemtauglich ist. Und die Code R sollte tandemtauglich sein. Mit der Magura hatte ich schon allerhand Probleme, auch wenn sie gut bremst. Meine Hinterradbremse habe ich aber auch ersetzt, nachdem der Kolben geklemmt hatte - bei der Magura. Inzwischen bremst auch die Code R.

Ich würde einfach eine neue Code R dran schrauben. Beim Pino lohnt das dann schon.
Eine andere Bremse würde ich NICHT montieren, wenn sie nicht tandemtauglich ist. Die Code R ist üblicherweise keine schlechte Bremse. Ich vermute mal, dass die hintere Bremse das Problem macht. Diese ist relativ schlecht zu montieren und könnte deshalb auch nicht korrekt zentriert gewesen sein. Dadurch könnte auch ein Klemmer entstehen. (Ich formuliere mal vorsichtig: Montagefehler!)

Die von mir erwähnte kochende Bremse führt aber nicht zu einem Blockieren des Kolbens, sondern der Bremshebel bewegt sich beim Bremsen immer weiter vom Lenker weg. Die Bremse funktioniert noch hervorragend.
Eine regelmäßig verwendete Bremse ist sicher besser in Schuss als eine wenig verwendete. Also: Einfach öfter fahren

Schade, dass deine Frau keine schnellen Abfahrten mag. Durch das hohe Gewicht des Pino mit Besatzung macht das umso mehr Spaß

[peter86]

Schönen guten Abend an Alle,
auch ich habe Schwierigkeiten mit der Avide Code R. Nach rund 4000 km wechselte ich die hinteren Bremsbacken, ein grosses Geduldsspiel um das Schleifen weg zu bekommen. Ganz weg ist's noch immer nicht aber man kann fahren. Bei einer Tour durch Polen ging ein Rückstellbügel der Vorderbremse kaputt. Da es am letzten Tag der Tour geschah und wir noch drei andere Bremsen hatten (der Stocker hat zwei Magura H33-Bremsen) war das vorerst kein Problem. Wieder zu Hause versuchte ich die Bremsbacken aus zu wechseln. Ich hab alles versucht bekomme jedoch das Vorderrad mit den neuen Belägen nicht zum laufen. Die Bremse
blockiert total. Werde jetzt das ganze zum Fachmann bringen mit der Hoffnung das der das Problem (und die Bremse) lösen kann.
Hat jemand schon mal Probleme dieser Art gehabt und kann mich beraten?
Wenn man von diesem "Schleif-Problemchen" absieht sind wir mir den Bremsen sehr zufrieden. Schade das sich der Bremsbacke Wechsel als kompliziert heraus gestellt hat.
Grüsse
Peter

[upndown]

Schönen guten Abend an Alle,
auch ich habe Schwierigkeiten mit der Avide Code R. Nach rund 4000 km wechselte ich die hinteren Bremsbacken, ein grosses Geduldsspiel um das Schleifen weg zu bekommen. Ganz weg ist's noch immer nicht aber man kann fahren. Bei einer Tour durch Polen ging ein Rückstellbügel der Vorderbremse kaputt. Da es am letzten Tag der Tour geschah und wir noch drei andere Bremsen hatten (der Stocker hat zwei Magura H33-Bremsen) war das vorerst kein Problem. Wieder zu Hause versuchte ich die Bremsbacken aus zu wechseln. Ich hab alles versucht bekomme jedoch das Vorderrad mit den neuen Belägen nicht zum laufen. Die Bremse
blockiert total. Werde jetzt das ganze zum Fachmann bringen mit der Hoffnung das der das Problem (und die Bremse) lösen kann.
Hat jemand schon mal Probleme dieser Art gehabt und kann mich beraten?
Wenn man von diesem "Schleif-Problemchen" absieht sind wir mir den Bremsen sehr zufrieden. Schade das sich der Bremsbacke Wechsel als kompliziert heraus gestellt hat.
Grüsse
Peter

Wenn der Rückstellbügel schleift, ist die Verschleißgrenze erreicht. So ist das bei den Avid Bremsen. Soll lästig sein, ist gewollt!

Bei einem Belagswechsel müssen die Bremskolben zurückgedrückt werden. Ich nehme immer einen breiten Schlitzschraubendreher und drücke die Kolben zurück, entweder wenn die alten Beläge noch drin sind oder wenn sie schon entfernt sind. Und wenn die neuen Beläge korrekt eingesetzt sind, schleift da nix.
Der Belagswechsel ist zwar etwas verzwickt, weil die Rückstellfeder nicht von selbst hält, sondern erst im montierten Zustand nicht mehr weg fällt.

Versuchs noch mal. Das geht schon

[peter86]

Danke für die Antwort. Habe die Kolben in die Ausgangsposition zurückgestellt, jedoch ohne das Schleifen zu beheben.
Wie gesagt, gehe diese Woche mal zum "Fachmann" um zu sehen was ich falsch mache. Halte Euch auf dem Laufenden
Peter

[geraldo]

Update: Die beiden Bremsen wurden von SRAM auf Garantie ausgetauscht. Auch das hat ne Weile gedauert, weil SRAM erst mal zwei Bremsen mit Leitungen in Standardlänge geschickt hat.

Erklärt wurde mir folgendes: Ich hatte ja schon im Urlaub das Problem, dass die Bremshebel fast kein Spiel mehr hatten. Im System sei Überdruck entstanden (eventuell waren die Bremsen auch von Beginn an zu sehr befüllt), der dann beim Erwärmen irgendeine Membran in der Bremse beschädigt hat.

Ich soll künftig darauf achten, dass die Bremse genügend Spiel hat und ggf. auch Bremsflüssigkeit (am Hebel) ablassen, um einen neuerlichen Defekt zu vermeiden. Laut Hase sind die gelegentlichen Probleme mit der Bremse bekannt, aber sie sei unter den tandemgeeigneten die Einäugige unter den Blinden.