Velospeeder am Pino

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Radfux
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Re: Velospeeder am Pino

Beitragvon Radfux » 24.05.2023, 09:22

„Prima Unterstützung, solange es nicht steil bergauf geht...“

Das würde mich näher interessieren, da für uns gerade an steilen Anstiegen so‘n Zusatzantrieb vorteilhaft wäre.
Mangelt‘s am zu geringen Drehmoment, oder überhitzen die Motörchen zu schnell?

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Re: Velospeeder am Pino

Beitragvon ReDi » 24.05.2023, 14:10

Bei uns wurden die Motoren (und der Akku) allenfalls 'handwarm', mehr nicht.

Technisch-physikalisch kann die Schaltung am Fahrrad nicht mitbenutzt werden, anders als beim Tretlager-Motor. Der VeloSpeeder ist in diesem Sinne in seinem Verhalten eher mit einem Naben- als mit einem Tretlager-Motor vergleichbar.

So reime ich mir das Verhalten zusammen: Näherungsweise ist doch die Leistung eines Elektromotors das Produkt aus Drehmoment und Drehzahl (oder sehe ich das falsch?). Das Drehmoment dürfte in weiten Bereichen linear sein; also ist die Drehzahl der einflussreichere Faktor. Und genau die ist am steilen Berg bei den meisten - so auch bei mir - niedriger als in der Ebene... Ein Tretlager-Motor kann auch bei niedriger Geschwindigkeit Dank der Schaltung höher drehen. Bevor sich jetzt bei den Ingenieuren ein 'Schreikrampf' einstellt: Ich weiß, sehr stark vereinfacht alles ...

Die Aussage von Velogical ist so: "Man sollte eine Steigung auch ohne Motor schaffen können. Dann fährt man mit dem VeloSpeeder leichter und schneller hoch." Genau das können wir bestätigen: Ich habe testweise an Steigungen den Antrieb ab- und wieder angeschaltet. Der Unterschied war spürbar bis sehr deutlich.

Zu Bedenken ist, dass das Gesamtgewicht - Pino plus beide Fahrer - eine Rolle spielt. Ein Alu-Pino ist leichter als ein Stahl-Pino (so nehme ich an). Meine Frau und ich gehören gewichtsmäßig zur 'unteren Mittelklasse'. Leider gibt es für Tandems keinen behördlich erlaubten 'Leistungsaufschlag', also statt der Grenze von 250 Watt leider keine 400 oder gar 500 erlaubte Watt. Ich käme sonst in Versuchung, ein zweites Paar VeloSpeeder an der Vorderradgabel zu montieren... ;-)

Übrigens: starker Gegenwind ist mit den VeloSpeedern kaum noch zu spüren...

Unterm Strich: Wir haben die Montage der VeloSpeeder nicht bereut und möchten nicht mehr auf sie verzichten.

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Re: Velospeeder am Pino

Beitragvon schuncks » 30.05.2023, 10:53

Also bei uns wurden Motoren und Akku bisher auch allenfalls handwarm. Am Berg kommt halt auch das vergleichsweise hohe Gewicht von Fahrrad + zwei Personen zum tragen. Laut Velogical läuft der Antrieb ab einer gewissen Mindestdrehzahl am wirksamsten, was gerade bei steilen Anstiegen mit niedriger Geschwindigkeit an der Leistung kratzt. Aber da wir eher moderate Steigungen (wenn überhaupt) fahren, war das nie ein Problem. Nach gut zwei Jahren im Einsatz bin ich jedenfalls mit dem Velospeeder noch voll zufrieden.
Gruß
Jens

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Re: Velospeeder am Pino

Beitragvon upndown » 05.06.2023, 12:52

Hallo,
was mir jetzt erst aufgefallen ist und doch sehr "unschön", ist der außenliegende Zug für die Sattelstützenbetätigung. Werde momentan das aber genauso umsetzen, da es immer noch besser ist als die Hasevariante mit Hebel auf der rechten Seite unterhalb vom Griff. :x

absolut nicht ergonomische Bedienung der Sattelverstellung

--> muss ans Lenkerende! Leider gibt es keinen Adapter, bei dem der Zug innen verlegt werden kann. Falls jemand so was kennt.... :mrgreen:

LG Uli
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Sattelstützenverstellung.jpg (277.54 KiB) 394 mal betrachtet
man kann sich auf nichts mehr verlassen, nicht mal mehr auf die Unzuverlässigkeit des Wetterberichts!
Bei "langweiligem Wetter" kann man auch getrost in die Wetterapp gucken, sonst muss man sich mehrerer Informationsquellen bedienen. :mrgreen:

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Re: Velospeeder am Pino

Beitragvon ReDi » 28.06.2023, 21:12

Ein kurzes Update zu unserem VeloSpeeder:

Wir möchten ihn nicht mehr missen. Es macht das Fahren mit unserem Pino im Alltag leichter und sicherer beim Anfahren.
Wir haben die Unterstützung i.d.R. auf niedrigster Stufe (oder aus); kommt ein Anstieg, dann 'Vollgas'.

Letztes Wochenende hatten wir nochmals eine ausgiebigere Radtour gemacht: 75 km bei 260 hm. Am Ende war der Akku fast leer: Restkapazität 'ein Piep'.

Demnächst brechen wir zu einer fast 2-wöchigen Radwanderung auf. Das 'Austesten' der Grenze des VeloSpeeder-Antriebs war für uns eine wichtige Vorbereitung. Das gibt uns eine große Gelassenheit. Bei kürzeren Tagesetappen könnten wir 'Gas geben', bei längeren Reserven für Anstiege einplanen.

Wir hatten noch Probleme mit der Unterbringung/Montage unseres Navis. Dafür haben wir jetzt eine für uns sehr gute Lösung gefunden:
viewtopic.php?f=6&t=1784#p14545

Für die Tour überlegen wir, die max. Geschwindigkeit von 25 km/h auf 20 km/h zu reduzieren. Laut Velogical spart das zwar keine Akku-Kapazität, aber wir wollen Natur und Kultur genießen und eher radeln als 'sportlich' radfahren.

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Re: Velospeeder am Pino

Beitragvon ReDi » 18.07.2023, 16:43

Über 'unseren' Velospeeder hatte ich hier schon geschrieben. Jetzt ein 'Update' nach unserer Radwanderung den Mainradweg lang von Bayreuth nach Frankfurt, genauer: Kurz vor Frankfurt in den Vordertaunus nach Norden abgebogen und in einen kleinen Ort bei Bad Homburg gefahren:

Gesamtstrecke: 600 km
Tage auf dem Pino: 11
Also durchschnittlich: 55 km / Tag (nicht viel, aber immerhin... )
Tagesminimum: 38 km; Tagesmaximum: 77 km
Wetter: Sonne und Wolken; Hitzemaximum an 2 Tagen über 35°C, sonst zwischen 22 und 30°C,
Wind bis Starkwind (10 bis 20 km/h, in Böen bis 45 km/h)
kein Regen während der Fahrt

Ich mache Angaben über das Wetter, weil es möglicherweise, so mein Eindruck, auch auf die Leistung des Velospeeders Einfluß gehabt haben könnte.

Vorab zu unserem Pino / Velospeeder: Allrounder 2021 mit Rohloff / große Motoren mit großem Akku
und zu uns: Zusammen mit 4 Packtaschen (2 kleine und 2 große Ortlieb) etwa 145 kg

Unser Eindruck global ist mit der Aussage "wie gut, dass wir ihn hatten" am besten beschrieben:
    - größere Sicherheit beim Anfahren mit Gepäck (schnellere Geschwindigkeitsaufnahme)
    - bei Bedarf schnellere Überholvorgänge (ja, wir waren recht schnell unterwegs)
    - Halten der Geschwindigkeit auch bei starkem Gegenwind
    - (weitgehend) Halten der Geschwindigkeit an Rampen, z.B. an Brücken oder sonst im Gelände
    - große Versuchung, nur noch mit Velospeeder zu fahren, aber das wollten wir nicht: 'versaut' die Trittfrequenz und macht unnötig faul (ein bisschen sportlichen Ehrgeiz wollten wir uns schon erhalten)
    [Kommentar: nicht nur an dem auch tagsüber eingeschalteten Licht, sondern auch an der Trittfrequenz sind eBiker schon am Horizont zu erkennen... ;-) ]

Speziellere Eindrücke:
    - wir haben so weit wie möglich auf die Unterstützung verzichtet, um 'Akku zu sparen' für die wirklich notwendigen Situationen; hieß in der Praxis: vormittags selten, nachmittags immer öfter... ;-)
    - wenn längere Teilstrecken/Phasen mit Velospeeder, dann in der niedrigsten Unterstützung
    - bei Hitze schien die Unterstützung deutlich nachzulassen (subjektiver Eindruck); Vermutung: wetterbedingte Hitze und/oder betriebsbedingte Erwärmung; längere Pause bei der Unterstützung hat offensichtlich Abhilfe geschafft
    - wenn bei einer Steigung die Geschwindigkeit zu sehr abfiel, ließ auch die (spürbare) Unterstützung nach; erscheint mir logisch, wenn die Leistung des Velospeeders (allgemein Elektromotor) näherungsweise das Produkt aus (veränderlicher) Drehzahl und (konstantem) Drehmoment ist...
    - Akkukapazität war auch nach dem Tag mit 77 km noch nicht ausgeschöpft: ein 'Piep' gab er noch von sich ... ;-)
    - der kleine Daumenschalter verursachte bei mir nach drei Tagen einen schmerzhaften Bluterguss im Daumen: Hier würde ich mir einen ergonomischeren Hebel/Schalter wünschen, vergleichbar dem für die absenkbare Federsattelstütze (Fotos siehe an anderer Stelle)
    - das Poti zur Leistungssteuerung kannte bei uns nach drei Tagen eigentlich nur noch 2 Stellungen: Minimum und Maximum, wenn der Velespeeder benutzt wurde
    - dreimal mussten wir das Pino schieben (Steigungen teilweise über 15%); hier hätte ich mir einen kleinen 'Knopf' gewünscht, damit der Velospeeder Schubhilfe leistet, auch wenn die Kurbel sich nicht dreht

Fazit: Der Velospeeder hat sich für uns auf jeden Fall gelohnt und die Freude am Pino gestärkt!


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