Erfahrungen mit Nabenmotor-Nachrüstung?

typischerweise mit Nabenmotor im Vorderrad oder im Hinterrad.

Moderator: Wildcate

felixfindig
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Erfahrungen mit Nabenmotor-Nachrüstung?

Beitragvon felixfindig » 30.01.2009, 17:41

Hand auf's Herz: wer von euch hatte nicht schon den Wunsch an einer knackigen und nicht enden wollenden Steigung etwas Zusatzschub zu bekommen (natürlich ohne Peitscheneinsatz in Richtung Stoker/in)?
Auf dem Bike nehme ich Steilstücke gern als Herausforderungen an, beim Pino mit meiner geliebtern Zusatzlast bin ich mir dann manchmal nicht sicher, ob ich nun auf Pedale oder gegen Sandsäcke trete... kleiner Gang hilft nur begrenzt, denn irgendwann geht dann die meiste Kraft dafür drauf, die kriechende Fuhre am Umkippen zu hindern. Und schieben hasse ich aus Prinzip.
Daher habe ich nun geplant, für solche Momente (und ausschliesslich dafür!) einen Freilauf-Nabenmotor ins Vorderrad einzuspeichen, wie sie inzwischen in Pedelecs (siehe gleichnamiges Forum) Verwendung finden.
Mir ist zwar bekannt, dass Hase inzwischen selbst einen Motorsatz anbietet, aber der erscheint mir (Hase-typisch) weder schon konsequent durchkonstruiert noch den horrenden Preis wert zu sein.

Nun meine eigentliche Frage: hat sich von euch auch schon jemand etwas intensiver mit dieser Idee befasst, und was kam dabei heraus?

Dank und Gruss
FF

Tom

Re: Erfahrungen mit Nabenmotor-Nachrüstung?

Beitragvon Tom » 31.01.2009, 06:06

felixfindig hat geschrieben:Nun meine eigentliche Frage: hat sich von euch auch schon jemand etwas intensiver mit dieser Idee befasst, und was kam dabei heraus?

Das hier hast Du gesehen?
Zuletzt geändert von Tom am 12.04.2009, 21:11, insgesamt 1-mal geändert.

felixfindig
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Beitragvon felixfindig » 31.01.2009, 09:51

Hallo Tom,

danke für den Hinweis - hatte ich bisher übersehen, kann aber schon ein paar Kommentare dazu abgeben:

Bionix aus Kanada baut sehr wuchtig; im 20"-Pinovorderrad kann man da fast schon den Reifen direkt auf die Motornabe aufziehen - eine Geschmacksfrage. Als Heckantrieb hätte ich generelle Bedenken wegen des Rundlaufs: mit dem 50er Big Apple beträgt der Mantelabstand zu den engen Kettenstreben höchstens 3mm, was mit meiner guten Hügi-Tandemnabe und steif eingespeichter Mavicfelge ohne zu schleifen funktioniert, mit einer weit weniger präzise gefertigten Motornabe aber wohl kaum.

Gruber Assist ist ein sehr hübsch gemachter hightec-Spielzeugantrieb (unsichtbar installierte Motorkapsel im Sitzrohr treibt über ein Kegelzahnrad direkt die Kurbel an), der zahlungskräftigen Radlern (allein Teilekosten zusammen mit brauchbarem Akku an die 2000€!) beim unauffälligen Zuschalten kurzfristig vielleicht das Ego aufbürsten kann, aber nicht beim Pino:
a) Motorwirkungsgrad und Leistung sind bauartbedingt recht bescheiden: an der Kurbel kommen im besten Fall 100 Watt an.
b) zur Abstützung des Drehmoments ist Rahmenbohrung erforderlich - wäre für mich gerade beim Pino absolut tabu.
c) entscheidend ist jedoch, dass das Konzept mit unserem mickrigen Pino-Tretlager gar nicht funktioniert, sondern moderne und grösser dimensionierte Hohlachsen erfordert.

Ein in den Kettenantrieb eingebauter Motor hätte den Vorteil, die Schaltung zur Drehzahloptimierung nutzen zu können, und die Stokerkette würde dafür gute Möglichkeiten bieten. Der Schwachpunkt könnte aber der Stokerfreilauf sein, der nach meinen Erfahrungen leider nicht stabil genug ist, erhebliche Zusatzkräfte aufzunehmen. Ausserdem sind die Kettentriebe, die ich bisher in Aktion erlebt habe, alle ziemlich laut.

Bleibt nach meinen Recherchen ein Bafang-Frontnabenmotor, der seit kurzem auch mit Bremsscheibenaufnahme angeboten wird. Habe mir einen entsprechenden Bausatz bei Herrn Kranawetter bestellt und werde hier in unserem Forum gern darüber berichten ob und wie sich das kleine Projekt weiter entwickelt.

herzlichen Gruss
FF

Tom

Beitragvon Tom » 31.01.2009, 12:46

Hallo FF,
felixfindig hat geschrieben:Bionix aus Kanada baut sehr wuchtig; im 20"-Pinovorderrad kann man da fast schon den Reifen direkt auf die Motornabe aufziehen

Bionix im Vorderrad geht imho garnicht, da die Motorleistung durch die Torsion aus der Kettenkraft in der Hinterachsnabe gesteuert wird.

Der Motor wirkt in der Tat wuchtig; Deine Bedenken wegen der Genauigkeit beim Einspeichen teile ich nicht. Eher schon Bedenken wegen der "Robustheit" der Nabe im Tandembetrieb. Mir scheint Bionix jedoch relativ hochwertig zu sein.

felixfindig hat geschrieben:Gruber Assist ist ein sehr hübsch gemachter hightec-Spielzeugantrieb.....
c) entscheidend ist jedoch, dass das Konzept mit unserem mickrigen Pino-Tretlager gar nicht funktioniert, sondern moderne und grösser dimensionierte Hohlachsen erfordert.....
.... und eine Spezialachse mit dem Kegelzahnrad innen für den Antrieb und zwei Kettenblätter fürs Tandem!

felixfindig hat geschrieben:Bleibt nach meinen Recherchen ein Bafang-Frontnabenmotor, der seit kurzem auch mit Bremsscheibenaufnahme angeboten wird. Habe mir einen entsprechenden Bausatz bei Herrn Kranawetter bestellt und werde hier in unserem Forum gern darüber berichten ob und wie sich das kleine Projekt weiter entwickelt.

Da bin ich sehr gespannt!!!

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Beitragvon nitotrotter » 01.02.2009, 22:47

Hallo,

wie schon gesehen im anderen Forum interessiere ich mich auch für einen Nabenmotor. Bin gespannt über deine Erfahrungen. Mich überzeugt der Akku nicht besonders. Meine Frau fährt ein Flyer welcher natürlich unvergleichbar genial gelöst ist. Akku fix montiert am Rad, abschliessbar. Der Akku von specialbikes macht mir den eindruck, dass er gar nicht gut festgezurrt werden kann und desshalb klappert?

Gruss
Toby

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Beitragvon Wildcate » 02.02.2009, 09:00

Das klingt spannend - schön, daß du uns hier auf dem Laufenden hältst (und dich freiwillig als Versuchskaninchen zur Verfügung stellst...)

Liebe Grüße,
Kati

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Beitragvon jodi2 » 02.02.2009, 23:00

Tom hat geschrieben:Bionix im Vorderrad geht imho garnicht, da die Motorleistung durch die Torsion aus der Kettenkraft in der Hinterachsnabe gesteuert wird.
Der Motor wirkt in der Tat wuchtig; Deine Bedenken wegen der Genauigkeit beim Einspeichen teile ich nicht. Eher schon Bedenken wegen der "Robustheit" der Nabe im Tandembetrieb. Mir scheint Bionix jedoch relativ hochwertig zu sein.

Dem stimme ich allem 100% zu!

horst
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Bafang-Bausatz

Beitragvon horst » 05.03.2009, 16:36

Hallo FF,

du hattest im Januar geschrieben:
"Bleibt nach meinen Recherchen ein Bafang-Frontnabenmotor, der seit kurzem auch mit Bremsscheibenaufnahme angeboten wird. Habe mir einen entsprechenden Bausatz bei Herrn Kranawetter bestellt und werde hier in unserem Forum gern darüber berichten ob und wie sich das kleine Projekt weiter entwickelt."

Nun steht der Frühling vor der Tür und eine Aufrüstung unseres Pino auch. Hast du schon erste Erfahrungen mit dem Kranawetter-Bausatz gesammelt?

Herzliche Grüße
Horst

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Re: Bafang-Bausatz

Beitragvon felixfindig » 24.03.2009, 23:34

horst hat geschrieben:Hallo FF,

Nun steht der Frühling vor der Tür und eine Aufrüstung unseres Pino auch. Hast du schon erste Erfahrungen mit dem Kranawetter-Bausatz gesammelt?

Herzliche Grüße
Horst


Hallo Horst,

nachdem unser Forum wieder zugänglich ist (Dank an unseren Moderator!!) hier ein kurzes update:
Von Herrn Kranawetter (Specialbikes.at) gab's zwar eine Menge Ankündigungen und Sprüche, aber den Motor konnte er doch nicht liefern - im Unterschied zu Frank Scheftlein (http://www.das-elektrorad.de/), der auf Schmäh verzichtet und hält was er verspricht: Ende Februar hatte er mir 2 Front-Bafangs mit Bremsscheibenaufnahme (die ersten in Europa! Einer für's Pino, der andere für das MTB meiner Frau), passenden Controllern und sonstigem Zubehör besorgt. Die Motornaben harren nun bei Udo Kudelka, einem Laufradspezialisten in Köln, darauf, fachmännisch in gute Felgen (mein Tipp für's Pinovorderrad: schaut euch mal in der BMX-Szene um! :idea: ) eingespeicht zu werden... leider sind die benötigten Spezialspeichen in Sonderlänge für das 20"-Rad sind erst Anfang April verfügbar.
Inzwischen habe ich mich mal schon um die unauffällige Verkabelung gekümmert und warte nun gespannt auf die Laufräder.
Fortsetzung folgt!
Wer an der Thematik interessiert ist sollte unbedingt auch über den Gartenzaun des Pinoforums schauen: http://www.pedelecforum.de/forum/

herzlichen Gruss
FF

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Re: Erfahrungen mit Nabenmotor-Nachrüstung?

Beitragvon Karpino » 31.03.2009, 09:12

Hi FF,

wäre super, wenn Du uns auf den Laufenden halten würdest. Auch wie Deine Frau mit dem Frontantreib auf Ihrem MTB zurecht kommt.

Seit dem ich bei Low Rider in Köln Frechen den BionX testen konnte und mit einem Scooter mit 25 km mal eben nen Hügel hochgeflogen bin ohne mich großartig anstrengen zu müssen und da ich mittlerweile ein Speedjunkie geworden bin, war ich schwer begeistert!!!

Nach ein paar Tagen Bedenkzeit haben wir dann einen BionX in Frechen bestellt allerdings nicht fürs Pino, sondern für meine Streetmachine Gte, der nächste Woche wahrscheinlich geliefert wird. Ich lass mich mal überraschen!!

Übrings bei Low Rider steht auch ein flammneues Pino in dormant rot mit Rohloff eine Augenweide das Teil!!!

Grüße

Pat

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Re: Erfahrungen mit Nabenmotor-Nachrüstung?

Beitragvon felixfindig » 01.04.2009, 20:10

Pino und MTB sind bereits verkabelt (sehr kurz und dezent) und die fertigen Laufräder für nächste Woche angekündigt - bin selbst gespannt!
Gruss
FF

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Re: Erfahrungen mit Nabenmotor-Nachrüstung?

Beitragvon felixfindig » 12.04.2009, 08:28

Hier der angekündigte update:
Während der Warterei auf die Anfertigung der Spezialspeichen für das Vorderrad mit Nabenmotor hatte ich schon die Verkabelung für mein Pino konfektioniert und einen elegante Plazierung für den Daumengashebel ausgetüftelt - alles war also bereit, um nur noch das neue Rad einzusetzen, anzuschliessen und loszudüsen...
Am Donnerstag kam dann endlich das Rad von Laufrad-Tuning: im Vergleich zur China-Standardware ein richtiges Prachtstück und eine handwerklich perfekte Synthese aus den Sapim-2,34-Speichen, der schwarzen Big Bull BMX-Felge und dem sauber verarbeiteten neuen Bremsscheiben-Bafang im Zentrum! Dass es Platzprobleme zwischen Bremssattel und Speichen geben könnte war durch Hinweise aus dem Pedelec-Forum vorab bekannt, und im Zusammenwirken von Udo Kudelka (dem Laufrad-Experten) und Frank Scheftlein (Motor-Importeur und Elektrorad-Spezialist) gelang es, dafür eine pfiffige Lösung zu finden. Auf meinem zum Prüfstand umgemünzten Zentrierständer läuft der Motor mit und ohne Last hervorragend und das Rad absolut rund - also alles so, wie's sein soll!
Umso grösser war dann aber meine Enttäuschung, dass der Einbau nicht an der Bremsscheibe, sondern vorerst daran scheiterte, dass durch die an der RC80-Luftfedergabel zur Mitte hin versetzten Achsaufnahmen an der rechten Gabelseite zu wenig Platz für den Motorgehäusedeckel blieb. Frank wird sich nun des Deckels annehmen und bis zur Spezialradmesse prüfen, ob ein abgedrehter Austauschdeckel das Problem lösen könnte - anderenfalls bliebe nur der Umbau auf eine andere Federgabel, bei der die Achsaufnahmen ganz zur Innenseite hin verlegt sind (wie offenbar bei dem aktuellen Modell der RC 80 und übrigens auch all den Gabeln, die an meinen diversen MTB's verbaut sind). Für diesen "B-Plan" biete ich meine "alte" Federgabel nun im Pinoforum auch zum Kauf an und werde über den weiteren Fortgang berichten.

fröhliche Ostereiersuche
FF

Tom

Re: Erfahrungen mit Nabenmotor-Nachrüstung?

Beitragvon Tom » 12.04.2009, 13:24

Hallo FF,

vielen Dank für Deinen Zwischenbericht.

felixfindig hat geschrieben:Umso grösser war dann aber meine Enttäuschung, dass der Einbau .... vorerst .. scheiterte, ...

Das kann ich gut verstehen, bei der aufwändigen und genauen Vorbereitung!
Ich wünsche Dir, dass Ihr bald eine funktionierende Lösung findet.

Angesichts der ganzen kniffligen Detailfragen würde ich persönlich doch zu einer Hinterradlösung wie Bionix tendieren.

felixfindig hat geschrieben:........ und werde über den weiteren Fortgang berichten.

fröhliche Ostereiersuche
FF

Wir sind gespannt!

Ebenfalls fröhliche Ostergrüße

felixfindig
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Re: Erfahrungen mit Nabenmotor-Nachrüstung?

Beitragvon felixfindig » 12.04.2009, 15:48

Hallo Tom,

danke für die Anteilnahme - so schnell gebe ich aber noch nicht auf.
Nochmal meine Meinung zum Hinterradmotor: Bionix ist mir viel zu wuchtig - von Gewicht, Optik und Preis. Ohne Bremsscheibe kommt für mich am Tandem wegen der hohen Masse ohnehin nichts in Frage, und bei den Hinterrad-Nabenmotoren mit Scheibenmontage bist Du bisher auf Kettenschaltungen mit 7 Ritzeln begrenzt. Kommt hinzu, dass bei vollem Pilot-, Stoker- und Motoreinsatz dann einseitig schon mal 750W am Rad zerren: mit montiertem Big Apple und entsprechend wenig Distanz zu den nicht übermässig verwindungssteifen Kettenstreben ist da selbst mit gutem Material Ärger vorprogrammiert, und falls das jemand den labberigen Originalfelgen von Hase zumuten wollte sogar Schlimmeres: ich wette, dass dann reihenweise die Speichen aus der Felge ausreissen. Kommt hinzu, dass ich mein bewährtes Hinterrad aus hochfester Mavicfelge mit DT-Tandemnabe nur ungern wieder ausmustern würde.
Der Vorderradantrieb erscheint mir fürs Pino nach wie vor ideal, da die Kraftverteilung gleichmässiger ist. Zudem fällt der einzige theoretische Nachteil des Frontantriebs - Durchrutschen bergauf wegen zu geringer Frontbelastung - bauartbedingt und dank Stokerdrucks auf das Antriebsrad beim Pino weg.
So ist das halt mit Pioniertaten: klappt nicht immer auf Anhieb, aber wenn nach weiteren Anläufen dann doch ist das Erfolgserlebnis und die Freude daran umso grösser!

Sollte übrigens jemand den Plan haben, eine ungefederte Pinogabel mit Frontscheibenmotor zu tunen dürfte das mit dem Frontscheiben-Bafang schon jetzt völlig ohne Probleme funktionieren.

herzlichen Gruss
FF

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Re: Erfahrungen mit Nabenmotor-Nachrüstung?

Beitragvon Karpino » 05.05.2009, 11:33

Hallo FF,

wir haben den BionX PL 250HT seit ca. 3 Wochen an der Speedmachine von Patricia montiert. Sicherlich hast Du Recht, dass der BinoX wuchtig und teuer ist.

Aber unserer Meinung nach, ist das die Intelligenteste Lösung ein Fahrrad (Spezialrad) zum Pedelec umzurüsten, weil er mit seinen
1. 135 mm in jeden Standard Fahrradrahmen passt.
2. die maximale Drehmomentunterstützung ist genial ( Patricia kommt damit jeden Berg hoch)
3. die Reichweite des Akkus und die Einstellungen der Unterstützung bzw. der Stromrückgewinnung ist vorbildlich.
4. der Grad der Unterstützung kann so eingestellt werden, dass Überforderung bzw Unterforderung vermieden werden kann.
5. Mit dem Orginal HP 9er Zahnkranz läuft die Schaltung ohne Probleme
6. Es kann eine Scheibenbremse montiert werden, ist aber nicht notwendig, da über Kontakte an der Bremse, der Motor als Bremse genutzt werden kann ( Stromrückgewinnung) und somit auch ein schweres Tandem problemlos abbremst. Und das ganz ohne Verschleiß ( Magnetbremse).
7. Da der Platz des Capitains beim Pinofahren immer besetzt ist ( oder sein sollte :lol: ) ist eine ausreichende Traktion am Hinterrad gewährleistet.
8. Wenn man den Akku nicht nutzen möchte z.B bei Flachland Touren läßt sich der Nabenmontor gut treten.

Nachteile können , dass hohe Gewicht sein, wenn man das Pino auf den Auto oder mit der Bahn transportieren möchte, was die Haltbarkeit, des Nabenmotors und der Speichen beim Tandem- Einsatz angeht, haben wir keine Erfahrung, die montierte Felge mit den Speichen macht auf uns eine soliden Eindruck.
Da wir als Tandem Duo gut harmonieren sind wir bis jetzt auf ohne BionX am Pino unsere kleinen Berge hoch gekommen. Dass ist eine Entscheidung die jeder für sich treffen muss einen E-Motor zu montieren oder nicht.

Gruß Patricia und Uwe.

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Re: Erfahrungen mit Nabenmotor-Nachrüstung?

Beitragvon felixfindig » 05.05.2009, 20:10

Hallo Patricia und Uwe,

danke für euren Erfahrungsbericht mit dem BionX.
Bestimmt ist das die wohl beste technische Lösung, wenn der Motor permanent (wie im legalen Pedelec-Betrieb) Unterstützung leisten soll - ob das auch gilt, wenn die Zusatzkraft nur in Ausnahmefällen per "Gasgriff" bzw. Daumenregler wie z.B. bei brutalen Anstiegen oder steifem Gegenwind zum (zugegeben illegalen) Einsatz kommt, muss jeder selbst entscheiden: ein Direktläufer wie der BionX hat konstruktionsbedingt immer einen deutlich höheren Rollwiderstand als ein Getriebe-Freiläufer, besonders wenn die Schaltung so ausgelegt ist, das bergab eine Rekuperation erfolgen soll. Optimisten behaupten zwar, dieser sei kaum höher als bei einem eingeschalteten Seitenläufer-Dynamo; Kritiker bezweifeln das, und echte Messdaten sind mir nicht bekannt.
Bleibt mein subjektives Unbehagen, in der ganz überwiegenden Zeit im Sattel gegen zusätzlichen Widerstand anstrampeln zu müssen. Spürt ihr da wirklich keinen Unterschied?
Unbestritten ist, das BionX schon vor Jahren einen Entwicklungsstand hatte, der den meisten Chinanabenmotoren oder biederen Arbeitspferden wie dem deutschen Heintzmann weit voraus war, aber durch den boomenden Markt ist da einiges in Bewegung geraten... neue, leistungsfähige und zugleich preisgünstige Frontmotoren zeigen auf wo's langgeht: möchte wetten, dass binnen Jahresfrist weiter verschlankte moderne Bremsscheiben-Nabenmotoren verfügbar sind, die auch problemlos in Federgabeln passen.
Bis dahin rollt das Pino glücklicherweise wie bisher auch ganz ohne Elektromotor posting.php?mode=reply&f=1&t=626#

herzlichen Gruss
FF

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Re: Erfahrungen mit Nabenmotor-Nachrüstung?

Beitragvon Karpino » 06.05.2009, 09:52

Vorschau: Re: Erfahrungen mit Nabenmotor-Nachrüstung?
Morgen FF,

Du kannst den BionX genauso betreiben, wie Du dass mit Deinem Bafang auch machen möchtest. Der BionX ist ein bürstenloser Dehstrommotor, der keinen wesentlichen größeren Rollwiderstand (durch Lager usw.) erzeugt. Er läuft im ausgeschalteten Zustand wie ein normales Hinterrad. Die Möglichkeit über die Bremse oder die Bedienkonsole Strom zurück zu gewinnen (Rekuperationphase) ist eine Kann-Funktion, die man jederzeit Ein- und Ausschalten kann. Sicherlich hast Du Recht, dass es in nächster Zeit bezogen auf Motoren und Akkus wesentliche Weiterentwicklungen geben wird.

Das entscheidene ist, dass man sich überlegt für was man denn den E-Motor am Rad einsetzen möchte, z.B ein höheres Durchschnittstempo fahren um schneller zur Arbeit zu kommen oder einen Berg hoch zu fahren, den man ohne Unterstützung nicht schafft.

Seit ich den BionX an der Speedmachine habe macht mir das Fahren im bergischen richtig Spass und ich bin immernoch beeindruckt von dem starken Drehmonent den der BionX erzeugt. Auf den platten Land brauch ich die Unterstützung eigentlich nur wenn ich mit Uwe unterwegs bin oder wenn ich mal etwas schneller fahren möchte. Ansonten fahr ich dann ohne jedliche Unterstützung problemlos.

Wenn der Motor am Pino läuft, wäre es interessant zu hören, wie Eure Erfahrungswerte sind.
Wir haben uns die Internetseite, wo man den Bafang beziehen kann mal angeschaut, fanden diese aber sehr unübersichtlich, was denn nun der Bafang in Summe kostet.

Hier mal ein Bild von meiner Red Pearl :) Bild
Grüße
Patricia

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Re: Erfahrungen mit Nabenmotor-Nachrüstung?

Beitragvon Bluepino » 22.06.2009, 06:26

Hallo FF,

was macht dein Boosterantrieb, oder fehlts immer noch an Teilen........bin auch schon bei der Vorplanung......was es so gibt...
und eher für Bionx......hab ich jetzt live in Harheim gesehen, zwar an einem Toxy ZR.....aber genial!

blue skies Manfred
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Re: Erfahrungen mit Nabenmotor-Nachrüstung?

Beitragvon felixfindig » 22.06.2009, 16:34

Hallo Manfred,

zähe Sache... nachdem eine Hase-Mitarbeiterin Stein und Bein schwor, dass der von ihnen unter einem anderen Namen angebotene Tongxin Frontmotor (in UK als Nano bekannt, in D inzwischen wesentlich günstiger von Frank Scheftlein (das-Elektrord.de) zu beziehen) in die Luftfedergabel passt, habe ich mir auch dieses Teil kommen lassen, vorsichtshalber aber noch nicht in ein Laufrad eingespeicht nur zur Ansicht. Wenn man glaubt, dass ein knapper mm Abstand des rechten Motorgehäusedeckels zum Gabelrohr ausreicht, würde dieser Motor tatsächlich in die Gabel passen... wenn diese denn wie üblich ein auf 10mm ausgefrästes Ausfallende hätte, und nicht 9 mm! An der abgeflachten Motorachse kann ich kein Material wegnehmen, da diese einseitig zur Kabeldurchführung hohl gebohrt ist, und an den ohnehin sehr filigranen Aluausfallenden herumzufeilen kommt für mich aus Sicherheitsgründen ebensowenig in Frage. Also erneuter Schlag ins Wasser!!

Habe mich nun dazu durchgerungen, das eigentlich günstigere Vorderradantriebskonzept aufzugeben und mein schönes Hügi/Mavic-Hinterrad zu ersetzen. Statt des hier im Forum schon vorgestellten Bionix werde ich allerdings den Puma-Nabenmotor von BMC verbauen, in USA von den qualitativ hochwertigen Ezee-bikes bekannt. Dieser Getriebemotor hat ordentlichen Bumms und ist ebenfalls bei Frank Scheftlein zu bekommen - bei ähnlichem Leistungsbereich wie der Bionix zu erheblich günstigerem Preis. Nach der Vorgeschichte wage ich allerdings nun keine Prognosen mehr, sondern melde mich dann wieder, wenn wir mit dem Pino bergauf die ersten Kletterspezialisten versägt haben... :wink:

herzlichen Gruss
FF

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Re: Erfahrungen mit Nabenmotor-Nachrüstung?

Beitragvon Karpino » 23.06.2009, 14:07

Hallo FF,

Code: Alles auswählen

bei ähnlichem Leistungsbereich wie der Bionix zu erheblich günstigerem Preis.


Na komm, dann jetzt mal Butter bei de Fische, wieviel % haste denn jetzt gespart?
Du kannst ja nicht den Preis eines Motors mit dem Komplettpaket von BionX vergleichen.

Gruß

Pat

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Re: Erfahrungen mit Nabenmotor-Nachrüstung?

Beitragvon felixfindig » 23.06.2009, 21:40

Komplett mit 36V/10Ah-LiPo rund 750 Euro.
Gruss
FF

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Re: Erfahrungen mit Nabenmotor-Nachrüstung?

Beitragvon Karpino » 25.06.2009, 09:11

Hallo FF,

dass hört sich ja nicht erstmal nicht so schlecht an. Aber ich denke, als Neueinsteiger sollte man sich nicht von diesen Ersparnis blenden lassen. Es ist ja nicht damit getan, dass man sagt, ich geh mal eben ins Netz bestell mir mal nen Bausatz und bastel mir ein Pedelec. Ich denke um wirklich mit einem Bausatz Geld zu sparen, setzt meiner Meinung nach schon Voraus, dass man sich intensiver mit der Thematik auseinander setzt und auch das nötige Verständnis für Elektronik mitbringt.

Ich drück Euch auf jedenfall die Daumen, dass das mit Eurem Puma klappt und wenn das Teil genauso so einen Bumms hat, wie der BionX, wird das Pino abgehen wie die Pest, da bin ich ziemlich sicher!

Grüße

Pat

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Re: Erfahrungen mit Nabenmotor-Nachrüstung?

Beitragvon felixfindig » 25.06.2009, 21:08

Hallo Pat,

mit technischem Hintergrund, der Praxis von zwei selbst aufgebauten Elektrorädern und häufigem Besuch der einschlägigen UK- und US-Foren zu Ebikes würde ich mich zwar nicht mehr als ganz unbedarften Neueinsteiger einstufen, weiss aber gerade daher Deinen gutgemeinten Hinweis zu schätzen. Schliesslich habe ich ja gerade erst meine Pläne mit dem Frontmotor aufgeben müssen, denn für das von Hase am Pino verbaute Luftfedergäbelchen gibt es bisher leider keine umfassende Lösung.

Ein Argument für den BionX hast Du übrigens noch gar nicht erwähnt: Gesetzestreue können mit der für Europa vorgesehenen 250W-Variante ein völlig legales Pedelec aufbauen, während der Puma in einer anderen Liga spielt... in youtube gibt's videos von trikes (vorne 2 Räder, "offener" Puma im Heckrad), bei denen Verrückte erst powerslides mit durchdrehendem (!) Hinterrad hinlegen - und meist auch sich selbst dazu.

herzlichen Gruss
FF

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Re: Erfahrungen mit Nabenmotor-Nachrüstung?

Beitragvon Bluepino » 25.06.2009, 21:55

Ich kenn mich ja nicht so aus, aber BionX hat die Möglichkeit als Bremse zu wirken..........den Berg hoch kommen wir ja immer irgendwann....
..mit Motor währe bestimmt um einiges leichter,
aber durch die höher Masse (Motor/Akku usw.. 7kg und mehr?) werden die Bremsen bei Talfahren noch mehr beansprucht.

......schon ab 2km ordentlich Gefälle wirds interessant....da fäng die Reibungsbremse an zu dampfen...und mehr....

..deswegen geht mein erster Gedanke beim Schussfahren, mit Pino über 1/5 Tonne und mehr Gesamtgewicht, jedesmal an eine Generatorbremse, die evtl noch ein bisschen Saft in den Akku zurückspeist ....und diese Rekupierfunktion habe ich bisher nur bei BionX gesehen.


.....das würde mir der Mehrpreis wert sein, abgesehen von der Komponentenminimierung die meiner Philosophie entgegen kommt.
Denn: Jeder Schalter, Kabel Sensor mehr birgt auch eine Fehlerquelle mehr...

...leider ist Bionix somit für meine Räder nicht mehr sehr attraktiv, da ich von Nabenschaltung auf Kettenschaltung umbauen müsste.....das kommt für mich nur im äussersten Notfall in Frage

...suche also weiterhin nach einem erprobten Vorradantrieb 20" mit Rekupierfunktion.

.. bisher vergeblich....
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Re: Erfahrungen mit Nabenmotor-Nachrüstung?

Beitragvon Karpino » 26.06.2009, 10:07

Hallo FF,

Dich hatte ich damit auch gar nicht gemeint :wink: , sondern ehr die Leutz, die meinen blauäugig an die Sache rangehen zu müssen und wie so oft, erst mal nur Zahlen sehen.

Für mich gab’s noch ein paar Argumente mehr: Hochwertiger Lithium-Mangan-Akku, der sich schön via Schiebesystem am Rad befestigen und auch mit Schloss abschließen lässt. Das Akkugehäuse ist sehr stabil und wasserdicht. Ich hab 2 Jahre Garantie (1 Jahr auf den Akku), haste wahrscheinlich auch bei Bausätze auch, aber ich kann mir gut vorstellen, dass es dann auch mal zu Probleme kommen könnte so á la, sie haben den Motor aber mit dem falschen Akku oder was auch immer betrieben….bei BionX ist halt alles aus einem Guss.

Was ich auch sehr nett finde, ist das Alarmsystem, wenn es aktiviert ist und Jemand macht sich zu schaffen am Rad indem er es bewegt, schlägt BionX Alarm. Das Geräusch ist zwar nicht ohrenbetäubend, wie z.B beim Auto aber dennoch laut genug, dass der ein oder andere sich das zwei mal überlegt, ob das Rad mitnehmen will, weil der Alarm ist nur mit entsprechender PIN auszuschalten. Mit all den anderen Dinge, die wir hier schon erwähnt haben, dass der BionX durchaus auch sein Geld Wert ist.

Obwohl man wirklich sagen muss auch Bausätze haben auf jeden Fall ihren Reiz und ich denke, dass die meisten, die sich für eine Bausatz entscheiden sich nicht nur des Geldes wegen dafür entschieden, sondern auch einfach schlichtweg Spass am basteln haben.

@ Manfred: Sich den BionX quasi als Zusatzbremse zu kaufen, wär schon sehr exclusiv.
Was man bei der ganzen Gesichte nicht vergessen sollte ist, dass die Motoren genau wie Bremsen auch heiß werden.
Das wär auch wirklich mal interessant zu wissen wo da die Schmerzgrenze wäre, bei mir muss er sich ja nicht wirklich anstrengen, die SPM und ich wiegen ja nix.
Deshalb bin ich mal gespannt, was Felix uns noch so berichten wird, wie sich so ein Motor am Berg und am Tandem schlägt.
Gruß
Pat

felixfindig
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Re: Erfahrungen mit Nabenmotor-Nachrüstung?

Beitragvon felixfindig » 26.06.2009, 16:09

Zum Thema Rekupieren:
prinzipiell ist das mit jedem Direktläufer möglich (z.B. NineContinent), wenn der Regler entsprechend programmiert werden kann. Bei Getriebemotoren funktioniert das nicht, weil das Untersetzungsgetriebe bei den mir bekannten Motroren zugleich immer mit einer Freilauffunktion ausgestattet ist; das macht einerseits das Treten ohne Motor leichter, aber umgekehrt kann damit auch keine Bremswirkung aufgebaut, geschweige in Form von Strom in den Akku zurückgespeichert werden (es sei denn, man würde Berge konsequent nur rückwärts runter rollen :? )
Über die Wirtschaftlichkeit des Rekupierens bei Pedelecs gibts heisse Debatten - scheint eher eine Frage der Weltanschauung zu sein als technischer Fakten - als (Dauer)Bremse bei regelmässigen laaangen Abfahrten ist die Sache aber sicher interessant. In unserer Mittelgebirgslandschaft dürften die Magura July's jedoch kaum an ihre Grenzen kommen, wenn sie richtig dosiert (besser mehrmals kurz und beherzt als zaghafter Dauerschleifbetrieb) eingesetzt werden. 200 Höhenmeter (Äquivalent zu 2km mit 10% Gefälle) sind eigentlich kein Problem - Alpe d'Huez dagegen schon... aber dort käme ich und vermutlich viele andere Forumsmitglieder mit dem Pino ohnehin gar nicht erst hinauf.

Zum Thema BionX:
Hoffentlich entstand nicht der Eindruck, dass ich den BionX schlechtreden möchte: unbestritten ist das ein schönes System - zu saftigem Preis - aber sowas sind wir ja auch vom Pino schon gewohnt. Vom Konzept wäre für das Pino dennoch ein kleiner Getriebe-Nabenmotor mit Bremsscheibe im Vorderrad ideal, denn lieber etwas mehr Drehmoment durch Untersetzung und guten Freilauf in Kombination mit kerniger Scheibenbremse, als klobiger Direktläufer mit Rekuperationsmöglichkeit. Mit der Geometrie meiner Luftfedergabel derzeit nicht umzusetzen, mit anderen Gabeln (deren Abmessungen ich nicht kenne) möglicherweise doch.
Wie sich nun die vom Konzept her schlechtere, aber immerhin direkt realisierbare Hinterrad-Lösung im Pino bewährt, bleibt abzuwarten - vielleicht ergibt sich dann auch mal die Möglichkeit eines Praxisvergleichs BionX / Puma & Co.

herzlichen Gruss
FF

FF

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Re: Erfahrungen mit Nabenmotor-Nachrüstung?

Beitragvon Karpino » 30.06.2009, 10:01

Vom Konzept wäre für das Pino dennoch ein kleiner Getriebe-Nabenmotor mit Bremsscheibe im Vorderrad ideal, denn lieber etwas mehr Drehmoment durch Untersetzung und guten Freilauf in Kombination mit kerniger Scheibenbremse, als klobiger Direktläufer mit Rekuperationsmöglichkeit. Mit der Geometrie meiner Luftfedergabel derzeit nicht umzusetzen, mit anderen Gabeln (deren Abmessungen ich nicht kenne) möglicherweise doch.


Das würd ich so jetzt nicht sagen. Meiner Meinung nach häng es doch davon ab, wie man einen Motor nutzen möchte.

Steht der Fahrradbetrieb in Vordergrund und die Optik, dass ich sag, der Motor soll nicht großartig auffallen und mich gelegentlich nur unterstützen, dann ist ein kleiner Getriebemotor das bessere Konzept. Sofern er in die Gabel passt und man keinen SON Nabendynamo hat.

Wenn aber der Motorbetrieb im Vordergrund steht weil der Captain der Einzige ist der Kraft auf die Pedale bringt, wird dann ein Direktantrieb mit Rekuperation das bessere Konzept sein sofern man eine reine Kettenschaltung fährt.

Grüße

Pat

felixfindig
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Re: Erfahrungen mit Nabenmotor-Nachrüstung?

Beitragvon felixfindig » 30.06.2009, 18:32

Karpino hat geschrieben:Steht der Fahrradbetrieb in Vordergrund und die Optik, dass ich sag, der Motor soll nicht großartig auffallen und mich gelegentlich nur unterstützen, dann ist ein kleiner Getriebemotor das bessere Konzept. Sofern er in die Gabel passt und man keinen SON Nabendynamo hat.
t

Ja. Nabendynamo ist dann allerdings überflüssig, denn selbst ein relativ kleiner Akku für den Motor schafft die paar Watt der Beleuchtung mit links.

FF

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Re: Erfahrungen mit Nabenmotor-Nachrüstung?

Beitragvon Nordlichter » 02.07.2009, 10:00

Nabendynamo ist dann allerdings überflüssig, denn selbst ein relativ kleiner Akku für den Motor schafft die paar Watt der Beleuchtung mit links.


Ähnliches ging mir auch schon durch den Kopf. Allerdings werden Pedelecs i.d.R. auch mit Dynamo angeboten (bspw. Flyer) - spekulierend würde ich vermuten, dass hier für den Fall vorgesorgt wird, dass im Dunkeln der Antriebsakku auch mal erschöpft sein könnte. Oder es ist gar die allmächtige StVO.

Viele GRüße
NL

Tom

Re: Erfahrungen mit Nabenmotor-Nachrüstung?

Beitragvon Tom » 02.07.2009, 16:50

Nordlichter hat geschrieben: Oder es ist gar die allmächtige StVO.

Natürlich, genau diese schreibt den Dynamo zwingend vor. (Ist technischer Stand von vor weit über 50 Jahren.... - wird aber nicht angepasst)


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