Tour de Bourgogne en vélo

Touren mit Pino, Tandem, Normalrad und Transportfragen mit Bahn, Auto, Flieger

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Radfux
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Tour de Bourgogne en vélo

Beitragvon Radfux » 30.07.2021, 22:15

Wir hatten heute unsere letzte Etappe auf dieser herrlichen Rundtour ab/bis Dijon. Es waren insgesamt 13 Tourentage und laut Strava-Aufzeichnung dann etwas über 1000 km. Neben Strava habe ich vor Allem für ein befreundetes Pino-Paar, die gerade auf Langzeitreise sind, noch das Reisetagebuch Polarsteps mitlaufen lassen.
Wir hatten unheimliches Glück mit dem Wetter in diesem doch so verregneten Sommer - wir starteten vor zwei Wochen in Dijon am ersten sonnigen Sonntag nach den heftigen Starkregentagen, die auch hier die Flüsse über die Ufer treten ließen, hatten eigentlich fast immer schönes Wetter, nur an einem Tag kurz mal zwei warme Schauer, und sind auch gegen Ende trotz Regenprognose völlig trocken wieder am Ausgangspunkt angekommen. Der Radweg und die Umgebung entlang der Saône waren noch gekennzeichnet von den Überschwemmungen, und heute habe ich erfahren, dass ein paar Tage vorher wohl noch keine Befahrung möglich war. An den regulierten Kanälen hab es keinerlei Probleme diesbezüglich.
Um es kurz zu machen: diese Rundtour ist einfach absolut herrlich und klasse geeignet für eine ca. zweiwöchige Radreise mit dem Pino mit Gepäck (auch ohne e-Motor, oder auch mit Kindern). Man kann durch Weglassen von Abstechern (Nevers und Chalon s.S.) und einer südlichen Zusatzrunde (Nr. 4) die Strecke auf ca. 700-800 km reduzieren. Es gibt herrliche Radwege entlang der Kanäle im Burgund, auf ehemaligen Bahntrassen oder auf kleinen Landstrassen. Überwiegend hat man keinen Verkehr als andere Radfahrer (jedoch viel weniger als erwartet) oder Schleusenwärter/innen auf Mopeds oder mit Autos (stets sehr rücksichtsvoll), welche die erstaunlich wenigen Boote durch die unzähligen Schleusen bringen müssen. In Frankreich werden solche tollen Radwege als Voie Verte oder an der Loire und Saône auch Voie Bleu genannt.
Wir hatten keine Campingausrüstung mitgenommen, sondern uns immer spontan für denselben Tag ein Chambre d‘hôte oder Hotel gesucht, was meistens ganz gut geklappt hat. Sparfüchse müssen sicherlich campen und sich selber versorgen, weil die Preise hier… oh lá, lá.
Als Infoquelle diente zunächst die u.g. Internet-Adresse, unter der es auch einen GPS-Track gibt, den ich allerdings nicht benutzt habe, also keine Ahnung ob er etwas taugt.
Mangels deutschem Radführer haben wir den französischen Guide „Le Tour de Bourgogne à vélo par les voies vertes“ zugelegt, was mit unserem Schulfranzösisch schon recht grenzwertig war, in dem wir aber mit den Detailkarten sehr gut die Strecken verfolgen konnten. Zwei Michelin-Karten Burgund Ost und West 1:100.000 hatte ich noch gekauft, aber kaum benötigt. Nur die letzten zwei Tourentage nach Beaune und von dort bis Dijon hatten wir größere Orientierungsprobleme wegen unzureichender Beschilderung, und waren dann doch noch froh über die Landkarte vom Ostteil Burgunds.
Morgen geht‘s wieder gen Heimat, wo‘s laut Wetterbericht mal wieder regnen und kalt werden soll - was denn sonst…
Wenn jemand Fragen hat, einfach mir Bescheid geben. Vielleicht kann ich‘s ja beantworten.

Info von Velotourismus Frankreich:
https://de.francevelotourisme.com/radro ... radrundweg

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Re: Tour de Bourgogne en vélo

Beitragvon Selma » 31.07.2021, 19:47

Danke
für diesen schönen Bericht, die Bilder und die Karte!

Während ich in der Nähre von Worpswede im Turmzimmer einer ausgebauten Mühle sitze
- mit beeindruckendem 360 Grad Rundblick -
und mich von den beiden letzten windreichen Tagen etwas erhole,
an denen ich mit dem Pino durch die abwechslungsreichen schier endlosen Weiten
mal mit mal ohne Gast auf dem vorderen Sitz diese Landschaft durchquerte.

Fragen darüber, mit welchen Geräten und mit welchen Programmen
Aufzeichnungen von Touren gelingen, sinnvoll sind und auch mitteilbar
stelle ich zu einem späteren Zeitpunkt hier im Forum.

Ein paar Bilder anbei.
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Re: Tour de Bourgogne en vélo

Beitragvon gündirwas » 04.08.2021, 11:20

Burgund- ein wirklich lohnenswertes Ziel, das ich 3x mit Solorad kennenlernte.Aber:
Mich schmerzt es noch Immer, dass in Frankreich kein Tandem über 1,85m Länge in welchem Zug auch immer mitgenommen werden darf. Bleibt nur PKW- Anreise.
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Re: Tour de Bourgogne en vélo

Beitragvon Blind Lady » 04.08.2021, 13:26

Dann müsste das 2021er Modell im komplett eingeschobenen Zustand mit 184 cm ja so ganz knapp noch mitgenommen werden.

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Re: Tour de Bourgogne en vélo

Beitragvon gündirwas » 04.08.2021, 14:48

So isses.
Bleibt das Problem, dass in den meisten regionalen und überregionalen Zügen das vertikale Aufhängen in Haken ein Problem sein dürfte. Mich interessiert ein Erfahrungsbericht mit Pino21. Wenn‘s geht, es wäre für mich als Frankophiler und Autoenthaltsamer ein weiteres Argument zum Neukaufen.
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Re: Tour de Bourgogne en vélo

Beitragvon Radfux » 04.08.2021, 22:19

Hier habe ich mal über eine abenteuerliche TGV-Fahrt mit‘m Pino berichtet - war ein Beitrag auf Englisch…

viewtopic.php?t=247

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Re: Tour de Bourgogne en vélo

Beitragvon gündirwas » 05.08.2021, 07:21

Danke für den Beitrag von Radefux und den interessanten englischsprachigen Bezug, wie es vor gefühlt einer Generation zuvor (1997-2009) auf französischen Schienen zuging.
Ehrlich gesagt hilft er heute nicht weiter, da sich die Reglementierung in allen französischen Zügen geändert hat: keine Mitnahme von Tandems, Liegeräder und Radanhänger.
Meine Ziele Bourgogne, Bretagne, Vaucluse usw. legal per Zug sind nicht darstellbar. Und das ärgert mich tierisch.
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Re: Tour de Bourgogne en vélo

Beitragvon Radfux » 05.08.2021, 10:40

Da hast Du absolut Recht - die Bahnpolitik ist nicht nur in D, sondern in ganz EUR, mit wenigen Ausnahmen, ein komplettes Disaster für Radreisende.
Und ja, gerade für F würde ich liebend gerne einige tolle Streckentouren abradeln, wenn nur nicht das Dilemma mit der Rückfahrt wäre.
Gerade aus diesem Grund habe ich mir diese tolle Rundtour im Burgund ja schlußendlich herausgesucht.

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Re: Tour de Bourgogne en vélo

Beitragvon Jojo » 07.08.2021, 20:30

Hallo zusammen und hier für Günter,

mit den Zügen in Frankreich habe ich noch keine Erfahrung.

Aber das Aufhängen des Pino 21 in einem schweizer Zug geht ganz gut. Natürlich muss das Gepäck weg. Und für das Anheben beim Einsteigen
braucht man meist schon zwei.

Mit den deutschen ICE ist es auch knapp. Aber ganz klein gemacht geht es ganz gut.



Gruß

Jojo

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hängend im schweizer Zug
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im ICE
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Re: Tour de Bourgogne en vélo

Beitragvon gündirwas » 08.08.2021, 10:09

Ach ja, Pino21 müsste man haben. Mein Premium meldet die Lieferzeit 14-15 Monate. Wenn das stimmt müsste bei heutiger Bestellung Sommer 2023 die große Fahrt mit französischen Zügen erprobt werden: Zusammenschieben und einhaken nach Deinem Vorbild, vorsichtshalber den Stokersitz abgenommen in die Hand nehmen, dem Zugbegleiter das einsitzige Rad vertreten. Französisch gesprochen sollte das hinhauen.
… und was mache ich bis dahin? Momentan bin ich auf der Tour Berlin-Usedom-Rügen-Schwerin-Corona zuliebe. 2022 vielleicht Österreich wegen der Mitnahme des Pino18 i Zug.
Aber dann 2022 endlich Paris- Mont-St-Michel, an derKüste bis zur Insel Noirmoutier mit der Überfahrt trockenen Fußes bei Ebbe, heim ab Nantes.
Leben kann mit Perspektiven schön sein.
Herzlich
Günter
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Re: Tour de Bourgogne en vélo

Beitragvon Radfux » 08.08.2021, 19:15

So was ähnliches in der Normandie/Bretagne werden wir demnächst (nächstes / übernächstes Jahr) auch machen in F. Aber ich werde es wieder so planen, dass es eine Rundtour wird und wir mit dem Auto hinfahren, das wir während der Radreise irgendwo abstellen. Das ist am einfachsten - die Zugprobleme sind einfach zu groß mit dem Tandem bzw. Pino.

Tom

Re: Tour de Bourgogne en vélo

Beitragvon Tom » 09.08.2021, 11:14

Radfux hat geschrieben:So was ähnliches in der Normandie/Bretagne werden wir demnächst (nächstes / übernächstes Jahr) auch machen in F. Aber ich werde es wieder so planen, dass es eine Rundtour wird und wir mit dem Auto hinfahren, das wir während der Radreise irgendwo abstellen. Das ist am einfachsten - die Zugprobleme sind einfach zu groß mit dem Tandem bzw. Pino.

Eine vom Charakter her sehr ähnliche Rund- Tour haben wir 2014 in der Champagne gemacht. Sie war damals in der „RadWelt“ (Zeitschrift des ADFC) beschrieben worden. Sehr zu empfehlen! Die Unterlagen könnte ich sicher noch mal raussuchen, falls es interessiert.
Die Anfahrt mit Auto ist angenehm (relativ) kurz.


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