Ostseeküste, Ausprobieren mit vollem Erfolg

Touren mit Pino, Tandem, Normalrad und Transportfragen mit Bahn, Auto, Flieger

Moderator: Wildcate

AndreasErlangen
Dreiradfahrer
Beiträge: 5
Registriert: 02.05.2023, 18:47
Pinotyp: Pino21
Steps Unterstützung: ja
Wohnort: Erlangen

Ostseeküste, Ausprobieren mit vollem Erfolg

Beitragvon AndreasErlangen » 03.05.2023, 19:16

Hallo Allerseits,

schon seit längerem habe ich damit geliebäugelt, mir ein Pino zuzulegen. Als fleißiger Alltagsradler mit 12km einfach zur Arbeit war ich einfach etwas höhere Geschwindigkeiten beim Radfahren gewohnt als meine Frau. So hatte ich das Tandem als Möglichkeit gesehen, unsere Geschwindigkeiten zu harmonisieren und die Kommunikation zwischen uns während der Fahrt zu vereinfachen.

Aber einfach so doch einen gewissen Batzen Geld auf den Tisch zu legen, ohne mal intensiver Probe gefahren zu sein, war es dann doch nicht. Und die Suche nach Verleihmöglichkeiten, die in schönen Urlaubsgegenden liegen, gestaltete sich dann doch nicht so einfach. Dann kam im letzten Jahr alles zusammen. Eine kleine, aber hässliche Verletzung bei meiner Frau machte es unmöglich auf "normalen" Fahrrädern Urlaub zu machen und ich habe die Verleihmöglichkeit bei Transportrad-MV in Rostock entdeckt.

Kurzentschlossen wurde das Rad für 12 Tage im August gemietet und wir haben uns von Rostock nach Rügen an der Ostseeküste entlang bewegt und sind wieder zurück durch das Binnenland mit Abstecher an die Müritz. Insgesamt ziemlich genau 700km mit 2 Tagen, an denen wir das Fahrrad haben ausruhen lassen. Ohne das Doping mit Steps-Motor wären wir bei den gebuchten Etappen doch an unsere Grenzen gekommen, aber wir werden halt auch nicht jünger.

Fazit: Ein voller Erfolg
Der Urlaub hatte uns irrsinnig viel Spaß gemacht. Das gemeinsame Erleben der Radtour war wesentlich intensiver als es mit zwei einzelnen Rädern gewesen wäre. Ich hatte sie im Urlaub kein einziges Mal "verloren" und mir blieb es erspart, mich ständig nach ihr umzusehn, ob sie denn mitbekommen hat, dass wir jetzt abbiegen müssen.
Sehr empfehlen können wir den Verleih, der uns einfach einen schönen Urlaub ermöglicht hat und uns in einigen Punkten, was die Ausstattung des Rad anging, sehr weit entgegen gekommen ist.

Leider hat sich Hase mit der Preisgestaltung für den Pino ein wenig aus dem Geschäft gekickt. Auch wenn ich es mir leisten kann, der derzeit aufgerufene Preis ist einer, den ich nicht mehr bereit bin, für ein Fahrrad auszugeben. Jetzt bleibt mir nur noch die Suche nach Alternativen oder der Gebraucht-Kauf.

Viele Grüße
Andreas

Benutzeravatar
upndown
Prof. p. i. n. o.
Beiträge: 2008
Registriert: 18.05.2008, 17:24
Pinotyp: Pino21
Steps Unterstützung: ja
Wohnort: Bartholomä
Kontaktdaten:

Re: Ostseeküste, Ausprobieren mit vollem Erfolg

Beitragvon upndown » 03.05.2023, 21:27

Hallo Andreas,
deine Geschichte ist wohl bei wenigstens 50% bei allen anderen ähnlich.
Eine Entscheidung das so zu tun, kann ich nachvollziehen, wenn ich aber die Vorteile des "gemeinsamen Fahrens" mit einbeziehe, würde ich lieber gestern also morgen oder übermorgen die Entscheidung auf "Kauf" drehen.
Wie du schon sagst: "Man wird nicht jünger".
Und das Pino ist ja kein normales Fahrrad sondern ein Pino Stufentandem.
Klar kann man sagen, dass man da ein Auto dafür bekommt. Immerhin ist dann deine Gattin nicht abgehängt, aber der Fahrspaß ist da wohl eher unterirdisch. :mrgreen:

Willst du einen Tipp für die Entscheidung? Tipps gibt es hier im Forum jede Menge, die Entscheidung kann dir keiner abnehmen 8)

LG Uli
man kann sich auf nichts mehr verlassen, nicht mal mehr auf die Unzuverlässigkeit des Wetterberichts!
Bei "langweiligem Wetter" kann man auch getrost in die Wetterapp gucken, sonst muss man sich mehrerer Informationsquellen bedienen. :mrgreen:

Plombe
Tretrollerfahrer
Beiträge: 26
Registriert: 28.04.2023, 06:10
Pinotyp: Pino21
Steps Unterstützung: ja
Wohnort: Nähe Darmstadt

Re: Ostseeküste, Ausprobieren mit vollem Erfolg

Beitragvon Plombe » 04.05.2023, 06:24

Gude Andreas,
ich kann Dir bezüglich der Preisgestaltung zu 100% Recht geben, aber und das ist ein Aber welches mir erst gestern bewusst geworden ist.
Wenn ich mir ein Lastenrad konfiguriere, z.B. bei Riese und Müller, dann fangen die Dinger bei 7000€ an.
Wenn ich mir ein hochwertiges E-Bike konfiguriere kommt man mittlerweile auch an die 5000€ ran.

Das Pino vereint ein Lastenrand inkl. der Möglichkeit es als Tandem zu nutzen und ist so Zusammenschiebbar, dass man es auf der Anhänger-Kupplung transportieren kann.
Ich, ja ich gebe zu, ich bin ein Laie, halte das für eine Ingenieur-ische Meisterleistung, welche sich im Preis wiederfinden muss. Daher bin ich der Meinung sollte man das Pino preislich mit dem Preis von 2 Rädern vergleichen. Wenn ich das so mache, dann sind die 10.000 Euro gar nicht mehr völlig übertrieben, sondern fast schon günstig.

Bei den oberen genannten Preisen habe ich bewusst keine Preise von Supermarkt-Rädern genommen, weil ich der Meinung bin, dass es falsch wäre das Pino mit einem Supermarkt-Fahrrad in einen Topf zu stecken.
Lieben Gruß
Patrick
Wohnhaft nähe Darmstadt (Hessen), Deutschland, Erde

Benutzeravatar
Radfux
Prof. p. i. n. o.
Beiträge: 1222
Registriert: 05.03.2007, 14:06
Pinotyp: Pino 2 (Stahlross)
Wohnort: Plochingen

Re: Ostseeküste, Ausprobieren mit vollem Erfolg

Beitragvon Radfux » 04.05.2023, 16:03

Wir haben‘s damals, vor nunmehr 15 Jahren auch so ähnlich gemacht: zuerst für eine Radurlaub ein Pino ausgeliehen, uns dann sofort mit dem Pino-Virus infiziert und kurze Zeit später ein gebrauchtes Pino gekauft. Seither haben wir unendlich viele schöne Radtouren und Urlaube damit verbracht und keinen Moment die Kosten dafür bereut. OK, das gute alte Stahlross ohne eMotor war damals noch um einiges günstiger als die heutigen Modelle, aber so war‘s mit dem Bretzele ja auch. Weil das Pino, im Gegensatz zur Brezel, aber deutlich stabiler und werterhaltender, manchmal sogar wertsteigernd ist, hätte ich keine Bedenken heute ein neues Pino‘21 zu kaufen - irgendwann werden wir das auch machen, wenn auch wir mal älter werden :lol:

Benutzeravatar
jolly63
Prof. p. i. n. o.
Beiträge: 242
Registriert: 30.03.2009, 09:31
Pinotyp: PinoAL (2. Generation 2014-2020)
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Re: Ostseeküste, Ausprobieren mit vollem Erfolg

Beitragvon jolly63 » 04.05.2023, 16:48

Hi,

Stefans Aussage zum Werterhalt der (bio-angetriebenen) Pinos kann ich bestätigen. Wenn man so ein Teil kauft, ist das auch nach vielen Jahren noch gut was wert, wenn keine großen Defekte vorliegen. Klar verliert man einen Teil des Kaufpreises, aber man bekommt auch einiges zurück.

Bei den E-angetriebenen wäre ich mir da nicht so sicher. Das ganze Unterstützungssystem aus Controller, Akku, Motor und weiteren proprietären Komponenten wird ja in der Form in der ich es zu einem bestimmten Zeitpunkt kaufe nicht unendlich lang gebaut und ist daher auch nur für begrenzte Zeit auf dem Nachmarkt verfügbar. Wenn man vor z.B. 6 Jahren ein Pedelec gekauft hat, auch im hochpreisigen Segment, kriegt man da heute noch alle E-Teile im Ersatz wenn was kaputt geht? Und falls ja, wie lange noch? Das Problem ist überall wo in der Fahrzeugbranche was elektrifiziert bzw. digitalisiert wird als Schreckgespenst "Obsoleszenz" unterwegs.

Daher würde ich bei einem Pino mit Bioantrieb, das momentan ab knapp unter 7000 verkauft wird, zuversichtlich sein in punkto langer Werterhalt. Bei einem Pino mit E-Unterstützung, das um die Hälfte teurer ist, würde ich nicht damit kalkulieren. Es sei denn (das habe ich nicht recherchiert, würde mich allerdings überraschen), es gibt eine richtig weitreichende langjährige Ersatzteil-/Nachkaufgarantie für den E-Antrieb und alle seine Komponenten.

Vielleicht ist die Frage nach dem Preis und seinem Gegenwert aber auch komplett anders zu stellen: Kriegt man für das aufgerufene (wirklich heftige) Geld anstelle eines Pinos was anderes, was einem genauso viele schöne, einzigartige und spannende Stunden ermöglicht? Ich kann mir nix vorstellen......

LG Joachim
nichts bewegt uns wie ein Pino

Ostalbpinaut
Prof. p. i. n. o.
Beiträge: 739
Registriert: 20.01.2008, 11:12
Pinotyp: Pino 2 (Stahlross)
Wohnort: Aalen
Kontaktdaten:

Re: Ostseeküste, Ausprobieren mit vollem Erfolg

Beitragvon Ostalbpinaut » 04.05.2023, 21:22

Hallo Andreas,
wie viel kannst Du selber schrauben?
Wir könnten uns auch ein aktuelles Modell leisten. Hätten wir momentan Bedarf,würde ich wieder ein Stahlross kaufen, und mit bestmöglichen Komponenten ein eigenes Wunschpino aufbauen. Ich konnte es vorher auch nicht und habe beim ersten mit Uli upndowns Hilfe einen Frontmotor nachgerüstet, beim zweiten dann einen Stahlrahmen komplett zum Pino zusammengebaut mit Bafangmittelmotor und bestmöglichen Bremsen usw.
Wie schon mehrfach hier erwähnt wird ein neues Pino für uns nur interessant, wenn Hase sich entschließt auch die Rohloff E14 zu verbauen, wofür allerdings ein Boschmotor nötig wäre
Rainer (Bekennender Kurtologe !)
P.S.: OSTBAHN LEBT (in unseren Herzen weiter)!

Benutzeravatar
Radfux
Prof. p. i. n. o.
Beiträge: 1222
Registriert: 05.03.2007, 14:06
Pinotyp: Pino 2 (Stahlross)
Wohnort: Plochingen

Re: Ostseeküste, Ausprobieren mit vollem Erfolg

Beitragvon Radfux » 05.05.2023, 21:54

Irgendwo habe ich kürzlich in der Morgenzeitung gelesen, dass die deutschen Autobauer per Software-Update over-the-air eine Wertsteigerung der Fahrzeuge und deutliche Verlängerung der Lebensdauer erwarten und auch versprechen… Komisch, da hab‘ ich mich doch glatt am Brötchen verschluckt und selten so gelacht… :lol:
Hoffentlich übernimmt Hase nicht auch diese Harakiri-Strategie, sonst sieht‘s da ähnlich zappenduster aus.
Aber wie‘s mit den aktuell verbauten E/E-Bauteilen in einigen Jahren aussehen wird, da habe ich auch schon so meine Zweifel, wie Joachim. Doch hängt nicht bald unser halbes Leben davon ab, bzw. der ganze E/E-Schrott den wir dabei anhäufen… :roll: ?
Da müssen wir einfach durch - ist unseren Vorfahren mit Telefon, Radio und TV auch so gegangen - und es ging doch immer weiter, irgendwie zumindest :wink:

Plombe
Tretrollerfahrer
Beiträge: 26
Registriert: 28.04.2023, 06:10
Pinotyp: Pino21
Steps Unterstützung: ja
Wohnort: Nähe Darmstadt

Re: Ostseeküste, Ausprobieren mit vollem Erfolg

Beitragvon Plombe » 06.05.2023, 08:16

Ehrlich gesagt bin ich da ziemlich entspannt. Wo es einen Markt gibt, gibt es auch einen Produzenten. Ich hatte mal ein altes Motorrad. In Europa seltenes Teil, weil es in dieser Form nur in Amerika gebaut wurde.
Wie dem auch sei, gibt es da einen kleinen schwarzen Kasten, der das Starten des Gefährtes ermöglicht. Die ganze Elektronik wurde in einer schwarzen Masse eingeschlossen, damit man es nicht kopieren kann. Dieses Teil war bei mir defekt. Es war weder in Amerika noch in Europa zu bekommen. Ergo, das Motorrad diente auf Grund der Größe noch nicht mal mehr als Briefbeschwerer, also musste es mich verlassen.
1,5 Jahre später haben Bastler, weil der Markt es verlangte, diese schwarze Box tatsächlich irgendwie nachgebaut. Das Ersatzteil war nicht ganz günstig, aber man konnte es wieder kaufen.
Da das Pino mit dem Shimano-Motor kein Nischenprodukt ist, wird es auch Firmen geben, die Ersatzteile produzieren, selbst wenn es mal Versorgungslücken gibt.
Wohnhaft nähe Darmstadt (Hessen), Deutschland, Erde


Zurück zu „Reisen über mehrere Tage, Monate, Jahre (Berichte)“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 123 Gäste