passt ein Pino für geistig behinderte...

...kann hier rein, egal ob zu Rad, Politik oder Zeitgeschehen.

Moderator: Wildcate

Benutzeravatar
upndown
Prof. p. i. n. o.
Beiträge: 1980
Registriert: 18.05.2008, 17:24
Pinotyp: Pino21
Steps Unterstützung: ja
Wohnort: Bartholomä
Kontaktdaten:

passt ein Pino für geistig behinderte...

Beitragvon upndown » 18.05.2008, 18:10

kurz zur Situation: Bin begeisterter MTBler, fahre jährlich mehr als 5000km (hauptsächlich zur Arbeit) und habe einen (geistig) behinderten Sohn mit jetzt 10, den ich als Kleinkind mit dem Kinderanhänger und schon einige Jahre überhaupt nicht mehr mit dem Fahrrad mitnehmen konnte. Ausflüge finden also immer mit dem PKW statt, bzw. zu Fuß.
Er kann noch keine Tretkurbel bedienen - auch nicht beim Dreirad...
Wenn ich ihn aber aufs Bike setze freut er sich...
Ein Trailer hat sich absolut nicht bewährt, das Modell, das ich hatte war da zu instabil und der Sattel war für ihn wohl auch zu ungemütlich so dass er nach kurzer Strecke "streikte". (Mit kurz meine ich noch keinen Kilometer!).
Jetzt habe ich erstmals vom Pino erfahren und bin voll begeistert. Ich denke, es könnte für uns ganz gut passen. Vor allem könnte ich mir vorstellen, dass er die Motorik erlernt, die man zum Fahrradfahren braucht.

Auf der Haseseite habe ich mir das Pino angesehen, mit einem Händler Kontakt aufgenommen, bei dem ich ein Pino ausleihen kann.

Jetzt meine Fragen:
- Ist der Ständer in der Lage, das Pino zu halten, so lange ich als Captain den Kleinen anschnalle?
- ist die normale vordere Kurbel mit Freilauf ausgestattet? So dass er nicht treten muss?
- Kann er von vorne lenken? Oder die Lenkung (negativ) beeinflussen?
- ist die vordere Lenkung sogar abkoppelbar?
- Wie ist es mit dem Transport mit dem Auto? Geht ein normaler Fahrradständer?
- Der Kettenantrieb wird ja mit deutlich höherer Kraft betrieben, als das bei einem normalen Bike üblich ist (wenn beide zum Antrieb beitragen). Wie ist da der Verschleiß bei der Kette? Bei mir wird das wohl dann genau gleich wie bei meinem MTB sein, oder sogar noch unkritischer, denn Dreck und Regen kennt das Pino wohl eher nicht oder deutlich weniger.
- Hat schon jemand in ähnlicher Situation ein Pino gekauft und kann bei einem Antrag auf Zuschuss helfen?

So, wenn du mit Lesen hier angekommen bist, danke ich dir für die Ausdauer und freue mich auf viele Antworten. Danke.

Benutzeravatar
Ich
promovierter Speichenbieger
Beiträge: 183
Registriert: 27.04.2006, 17:54
Pinotyp: ohne Pino
Wohnort: zurück in Hamburg

Re: passt ein Pino für geistig behinderte...

Beitragvon Ich » 18.05.2008, 18:58

Hallo!

upndown hat geschrieben:- Ist der Ständer in der Lage, das Pino zu halten, so lange ich als Captain den Kleinen anschnalle?

Wenn er nicht allzu doll rumhampelt und du auf sicheren Stand achtet ist das kein Problem. Ich habe vorne eine und hinten im Römersitz die andere Tochter, klappt prima.
upndown hat geschrieben:- ist die normale vordere Kurbel mit Freilauf ausgestattet? So dass er nicht treten muss?

Der Freilauf sitzt an der hinteren Kurbel. Er kann pausieren, wann immer er will.
upndown hat geschrieben:- Kann er von vorne lenken? Oder die Lenkung (negativ) beeinflussen?
- ist die vordere Lenkung sogar abkoppelbar?

Das Pino ist standard ohne vordere Lenkung ausgerüstet. Durch starkes hinundher schaukeln kann er die Lenkung aber beeinflussen

upndown hat geschrieben:- Der Kettenantrieb wird ja mit deutlich höherer Kraft betrieben, als das bei einem normalen Bike üblich ist (wenn beide zum Antrieb beitragen). Wie ist da der Verschleiß bei der Kette? Bei mir wird das wohl dann genau gleich wie bei meinem MTB sein, oder sogar noch unkritischer, denn Dreck und Regen kennt das Pino wohl eher nicht oder deutlich weniger.

Wir haben das Pino erst sehr kurze Zeit; im Alltag wird die Kette schon gerne mal nass und dreckig. Ich vermute, dass die Abnutzung doch um einiges höher ist!
Gruß
Bene

Benutzeravatar
upndown
Prof. p. i. n. o.
Beiträge: 1980
Registriert: 18.05.2008, 17:24
Pinotyp: Pino21
Steps Unterstützung: ja
Wohnort: Bartholomä
Kontaktdaten:

Beitragvon upndown » 18.05.2008, 20:20

Hallo Bene
danke für deine Antworten.
seit wann fährst du Pino? Wohl seit gut einem Jahr?

Mir sind inzwischen noch ein paar andere Fragen eingefallen:
- es gibt ja eine "Kinderkurbel". Mir ist nicht ganz klar, was denn der Vorteil davon ist. Ich denke, die normale vordere Kurbel sollte in der Länge anpassbar sein, so dass bei wachsendem Stoker auch die Kurbelposition mitwachsen muss. Womöglich muss die Kinderkurbel nur bis zu einer bestimmten Größe des Stokers eingesetzt werden. Ab welcher Stokergröße kann denn auf die Kinderkurbel verzichtet werden?
man kann sich auf nichts mehr verlassen, nicht mal mehr auf die Unzuverlässigkeit des Wetterberichts!
Bei "langweiligem Wetter" kann man auch getrost in die Wetterapp gucken, sonst muss man sich mehrerer Informationsquellen bedienen. :mrgreen:

Benutzeravatar
Ich
promovierter Speichenbieger
Beiträge: 183
Registriert: 27.04.2006, 17:54
Pinotyp: ohne Pino
Wohnort: zurück in Hamburg

Beitragvon Ich » 18.05.2008, 20:45

Hah, wäre schön, wenn ich das Rad seit einem Jahr hätte. Leider fahren wir erst seit Februar, dafür aber schon einige km...
Die Kinderkurbel ist für Stoker unter 140cm Körpergröße, also kleine Kinder.
Gruß

Bene

Kettensprenger
Selbereinspeicher
Beiträge: 41
Registriert: 19.04.2008, 21:10
Pinotyp: ohne Pino
Wohnort: Region Hannover

Re: passt ein Pino für geistig behinderte...

Beitragvon Kettensprenger » 18.05.2008, 20:55

upndown hat geschrieben:- Ist der Ständer in der Lage, das Pino zu halten, so lange ich als Captain den Kleinen anschnalle?


Der Ständer ist wirklich ziemlich stabil. Da er nach hinten einklappt, muß man beim Abstellen am Berg bei "Bug" voraus aufpassen. Die seitliche Stabilität ist auch wirklich gut, aber hält dennoch nicht jeder seitlichen Gewichtsverlagerung stand. Ist also schon sehr vom konkreten motorischen Zustand Deines Sohnes abhängig. Ab 35kg wäre ich sehr zurückhaltend.

upndown hat geschrieben:- ist die normale vordere Kurbel mit Freilauf ausgestattet? So dass er nicht treten muss?


Der Stoker kann jederzeit aufhören mit treten und jederzeit wieder anfangen.
(Der Captain kann behutsam die Füße von den Pedalen nehmen und sie auf dem Lowrider abstellen. Irgendwann kommt Mecker von vorne, warum es schon so lange bergauf geht, warum nicht geschaltet wird oder warum es überhaupt so mühsam ist; spätestens dann sollte der Captain betont unauffällig wieder am Vortrieb mitarbeiten ;) )
upndown hat geschrieben:- Kann er von vorne lenken? Oder die Lenkung (negativ) beeinflussen?
- ist die vordere Lenkung sogar abkoppelbar?


In der Standard-Pino-Ausführung hat der Stoker nichts mit dem Lenken zu tun; er hat nur zwei Griffe, an denen er sich festhalten/-klammern kann (je nach Fahrweise des Teams). Durch seitliche Gewichtsverlagerung kann der Stoker, je nach Körpermasse, das Lenken und Gleichgewichthalten jedoch zur Schwerarbeit machen.

upndown hat geschrieben:- Wie ist es mit dem Transport mit dem Auto? Geht ein normaler Fahrradständer?


Nein, geht nicht, man muß basteln oder speziell kaufen. Dafür gibt es hier im Forum schon ein paar Beiträge.

upndown hat geschrieben:- Der Kettenantrieb wird ja mit deutlich höherer Kraft betrieben, als das bei einem normalen Bike üblich ist (wenn beide zum Antrieb beitragen). Wie ist da der Verschleiß bei der Kette? Bei mir wird das wohl dann genau gleich wie bei meinem MTB sein, oder sogar noch unkritischer, denn Dreck und Regen kennt das Pino wohl eher nicht oder deutlich weniger.


Die vordere Kette ist eher weniger belastet. Die hintere muß die Gesamtkraft aller vier Beine übertragen. Wir haben schon drei hintere Pinoketten gesprengt.
Die hintere Kette bekommt bei entsprechenden Wegeverhältnissen jede Menge Wasser und Dreck vom Vorderrad entgegengeschleudert. Hier hilft der Erlanger (?) Schmutzlappen, der hier im Forum beschrieben wurde.

upndown hat geschrieben:- Hat schon jemand in ähnlicher Situation ein Pino gekauft und kann bei einem Antrag auf Zuschuss helfen?


Weiß ich nichts d'rüber


upndown hat geschrieben:Mir sind inzwischen noch ein paar andere Fragen eingefallen:
- es gibt ja eine "Kinderkurbel". Mir ist nicht ganz klar, was denn der Vorteil davon ist. Ich denke, die normale vordere Kurbel sollte in der Länge anpassbar sein, so dass bei wachsendem Stoker auch die Kurbelposition mitwachsen muss. Womöglich muss die Kinderkurbel nur bis zu einer bestimmten Größe des Stokers eingesetzt werden. Ab welcher Stokergröße kann denn auf die Kinderkurbel verzichtet werden?


Du meinst mit "Kinderkurbel" wahrscheinlich das Kindertretlager. Dieses wird auf das nach vorn zeigende lange Pinorohr aufge"schnallt" und ermöglicht so auch kleinen Kindern schon das Mittreten.
Die Kinderkurbel ist 12,5cm lang, was für kurze Beine schon 'mal von Vorteil ist. Wir brauchten das Kindertretlager bis zu einer Körperlänge von ca. 120cm, danach habe ich kurze Kurbeln an das Pino-eigene Tretlager geschraubt. Hängt naheliegenderweise mehr von der Bein- als von der Körperlänge ab. Mit zunehmender Größe der Kinder habe ich dann nach und nach längere Kurbeln montiert.
Also: ausprobieren.Ein gut sortierter Pino-Händler hat alles zum Ausprobieren da.

Ich wünsche viel Erfolg und einen gut gefüllten Geldbeutel (vor dem Pino-Kauf)!

Benutzeravatar
upndown
Prof. p. i. n. o.
Beiträge: 1980
Registriert: 18.05.2008, 17:24
Pinotyp: Pino21
Steps Unterstützung: ja
Wohnort: Bartholomä
Kontaktdaten:

Beitragvon upndown » 19.05.2008, 13:35

Bin jetzt beim Händler probegefahren. Mit Passagier. Uns hats gefallen. Für den Kleinen hat der Händler eine Kurbel mit kurzen Armen montiert, so dass er prinzipiell die Möglichkeit hat mitzupowern. Ich habe das pino für ein paar Tage reserviert und werde die Woche vollends nützen und ein paar Touren machen. Ich hoffe natürlich auf gutes Wetter.

Wenn jemand noch gute Argumente für die Krankenkasse zwecks Zuschuss hat, wäre das natürlich klasse, das hier mitzuteilen. Schon mal DANKE.
man kann sich auf nichts mehr verlassen, nicht mal mehr auf die Unzuverlässigkeit des Wetterberichts!
Bei "langweiligem Wetter" kann man auch getrost in die Wetterapp gucken, sonst muss man sich mehrerer Informationsquellen bedienen. :mrgreen:

Benutzeravatar
MadFreddy
Prof. p. i. n. o.
Beiträge: 243
Registriert: 07.11.2005, 13:10
Pinotyp: ohne Pino
Wohnort: Erlangen

Beitragvon MadFreddy » 19.05.2008, 13:59

upndown hat geschrieben:Wenn jemand noch gute Argumente für die Krankenkasse zwecks Zuschuss hat, wäre das natürlich klasse, das hier mitzuteilen. Schon mal DANKE.


Hallo,
schau doch auch mal auf die Forumsseite bei Hase:
http://www.hasebikes.com/punbb/upload/v ... c.php?id=2
Da wird ein Händler genannt, der sich wohl mit dem Thema auskennt, vielleicht kann der ja weiterhelfen?

Viel Erfolg,
Frieder
Hardware:
1/2 Pino,
Trekkingrad,
ZOX26 Liegerad,
Motorisierter Pino-Transporter

Benutzeravatar
Wolli
Selbereinspeicher
Beiträge: 58
Registriert: 22.10.2006, 19:19
Pinotyp: ohne Pino
Wohnort: Hamburg

Beitragvon Wolli » 26.05.2008, 15:10

Hallo upndown,

ich kann Dich nur ermuntern das Pino auszuprobieren. Unser Sohn (9) hat auch eine geistige Behinderung, ist aber motorisch 100% fit. Wir haben auch alle Veranstaltungen mit dem Auto oder zu Fuß besucht. Das Problem ist, das man unseren Sohn immer an der Hand haben muß, da er ein Wegläufer ohne Gefahrenbewustsein ist. Seit dem wir das Pino haben sind wir wieder super mobil. Mit dem Kindertretlager und Gurten sind wir seit November 2006 über 2.800 km zusammen gefahren. Den Freilauf habe ich meistens immer deaktiviert, so das mein Sohn mittreten muß, auch wenn er nicht unterstützen tut. Es geht aber darum ihm die Bewegung beizubringen und ich bin ja kein Taxi !!!. Im Winter ist das gut, da er dann nicht so kalt wird. Im Sommer aktiviere ich den Freilauf nach ca. 20 km, so das er eine kleine Pause machen kann und für mich ist es dann auch deutlich leichter.

Zum Thema Krankenkasse, kann ich nur sagen : wir haben es versucht . Leider ohne Erfolg. Die Erfolgsausichten sind sehr sehr schlecht da es sich bei dem Tandem nicht um ein Hilfsmittel des täglichen Gebrauches handeln soll (wir nutzen es täglich). Nach einer Rechtsberatung mit einem Fachanwalt habe ich beschlossen, nicht den Klageweg zu gehen. Das Risiko auf den Kosten sitzen zu bleiben ist einfach zu hoch für mich. Ich hatte das Glück einen Sponsor zu finden.

Ich biete Dir gerne einen weiteren Informationsaustausch an.
Solltest Du aus der Ecke Hamburg kommen, Lade ich Euch gerne zur Testfahrt ein.

Gruß
Wolli aus Hamburg
Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

Benutzeravatar
upndown
Prof. p. i. n. o.
Beiträge: 1980
Registriert: 18.05.2008, 17:24
Pinotyp: Pino21
Steps Unterstützung: ja
Wohnort: Bartholomä
Kontaktdaten:

Beitragvon upndown » 27.05.2008, 16:07

Hallo Wolli,
Eure Situation hört sich sehr ähnlich an, was die Behinderung betrifft. Mein Sohn ist 10 und hat die geistigen Fähigkeiten etwa eines 2,5 Jährigen. Inzwischen habe ich auch ein Pino für ein paar Tage ausgeliehen und ich bin mit ihm ein paar 25km Touren gefahren. Leider hatte es bei uns nur etwa 10°C, so dass ich ihn mit Mütze, Winterjacke und Fäustlingshandschuhen ausgestattet habe. Die Fahrten waren ein voller Erfolg.
Jetzt bin ich dabei, die Krankenkasse zu überzeugen...
Der Händler bei dem ich das Pino geliehen hatte, sagte mir, dass es Krankenkassen gibt, die das Pino finanzieren, obwohl es keine Hilfsmittelnummer hat. Ich bin mal gespannt was meine sagt.

Grüße
Uli

Benutzeravatar
dojoba
Dreiradfahrer
Beiträge: 4
Registriert: 20.06.2006, 11:23
Pinotyp: ohne Pino
Wohnort: Groß-Bieberau

Beitragvon dojoba » 17.08.2008, 23:33

Hallo zusammen,

wir haben eine 9-jährige, (mehrfach schwer-)behinderte Tochter und haben tatsächlich von unserer Krankenkasse einen ordentlichen Zuschuß bekommen. Ganz einfach ist das allerdings nicht gewesen.
Wir haben eine Einzelfallentscheidung bekommen. Wir möchten nicht unbedingt hierüber im Forum schreiben, auch schon, weil wir noch weitere Einzelfallentscheidungen anstreben.
Aber: wer uns eine PN schickt (und am Liebsten etwas mehr über seinen/ihren Fall schreibt) kann von uns Hinweise bekommen wie man am Besten vorgeht.

Unsere Erfahrungen mit dem Pino sind durchaus positiv. Die Tochter wiegt ca. 25 kg und kann ohne Probleme auf den Pino gehoben werden, dort angeschnallt (3-Punkt), und sogar kurz unbeaufsichtigt bleiben. Wir haben das Kindertretlager, was sie ab und zu benutzt. Viel hilft es nicht, aber zumindest bekommt sie dadurch das Gefühl zu radeln. Und die Bewegung wird eingeübt, was vielleicht später dem Captain helfen wird, wenn beide älter sind :lol: (und sie darüber hinaus auch noch schwerer).
Gruß / Groetjes / Cheers / Saluti / Mvh

DoJoBa

Benutzeravatar
nireee00
Selbereinspeicher
Beiträge: 40
Registriert: 28.04.2008, 10:46
Pinotyp: ohne Pino
Wohnort: LE(Ba Wü) /Riesa

Beitragvon nireee00 » 30.10.2008, 10:26

dojoba hat geschrieben:Hallo zusammen,

wir haben eine 9-jährige, (mehrfach schwer-)behinderte Tochter und haben tatsächlich von unserer Krankenkasse einen ordentlichen Zuschuß bekommen. Ganz einfach ist das allerdings nicht gewesen.
Wir haben eine Einzelfallentscheidung bekommen. Wir möchten nicht unbedingt hierüber im Forum schreiben, auch schon, weil wir noch weitere Einzelfallentscheidungen anstreben.
Aber: wer uns eine PN schickt (und am Liebsten etwas mehr über seinen/ihren Fall schreibt) kann von uns Hinweise bekommen wie man am Besten vorgeht.


Hallo dojoba,

wie habt ihr das geschafft, dass ihr einen Zuschuss bekommen habt. Meine Stokkerin ist auch körperlich behinert & wir durften es selber zahlen. Der Spaßfaktor lässt den doch nicht so geringen Kaufpreis vergessen.

@upndown,

wie oben geschrieben, sitzt meine Stokkerin im Rolli. Sie hat keine nennenswerte Rumpfkontolle & mittreten ist auch nicht drin. Bei einem Gewicht von gut 50kg, kann ich das Ganze auf ebener Strecke gut treten, kurze Anstiege sind auch kein Problem mit der 27-Gang-Kettenschaltung. In den Alpen wird's dann was kritischer. ;)

Wir haben das Fahrrad in DD beim dortingen Hase-Händler geholt & die haben uns rechts & links Stützen an die Rückenlehne gemacht, so dass die Stokkerin nicht nach rechts oder links abkippen kann. Der Hase-Ständer hält bombenfest, wenn wir sie auf dem Rad mit dem Hosenträgergurt anschnallen. Die Rehapedale mit Wandenhalter sind auch optimal, auch wenn nicht mitgetreten wird. Kannst dann von hinten mal die Beine verstellen, wenn du leer zurücktritts. Ist für Kurven hin & wieder hilfreich.

Für das Pino gibt's von Paulchen eine Schiene für den Heckträger. Die ist aber recht kurz. Wir haben am neuen Fahrzeug eine AHK und mit 'nem typischen Heckträger und einer Leichbauschine (U-Profil) aus dem Baumarkt hält das gut. Das Pino sollte halt nicht mehr als 40cm auf jeder Seite über's Fahrzeug hinausstehen.

Alles in allem macht das Pinofahren viel Spaß & man hat einen größeren Radius als mit dem Rolli. Außerdem gibt's für alle einen Hingucker & neidische Blicke :)

In diesem Sinne
Grüßle
nireee00

Benutzeravatar
freespirit
Tretrollerfahrer
Beiträge: 21
Registriert: 21.10.2008, 17:32
Pinotyp: ohne Pino

Kassenzuschuss

Beitragvon freespirit » 30.10.2008, 17:35

Hallo DoJoBa,
es ist toll zuhören das man es doch schaffen kann einen Zuschuss von der Kasse zu bekommen! Wir wollen demnächst ein Pino für unseren mehrfach behinderten Sohn (Schlaganfall während der Geburt, dadurch schwere Epilepsie und zusätzlich noch gehirnblind) kaufen. Bitte geb uns doch etwas Unterstützung wie ihr es geschafft habt!!!

Vielen Dank im Voraus!!

Andrea & Thomas mit klein Julius!

mail: Vormberge@kippel-buehne.de

Gwen
Dreiradfahrer
Beiträge: 1
Registriert: 25.02.2009, 22:03
Pinotyp: ohne Pino
Wohnort: Kreis Rotenburg/Wümme

Beitragvon Gwen » 26.02.2009, 09:46

Hallo,
ich freue mich sehr, das hier zu lesen!
Ich habe das Forum hier gestern erst entdeckt.
Ich habe einen 10jährigen geistig behinderten Pflegesohn (Microcephalus). Vor zwei Jahren hatten wir ein Pino über die Ostertage ausgeliehen und waren begeistert!
Alex fährt zwar in einem Umkreis von bis zu 20 km auch selbstständig mit dem Fahrrad, aber das ist nur auf Wirtschaftswegen oder Straßen mit Fahrradwegen einigermaßen sicher! Aber von der KK werden wir deshalb auch keinen Zuschuß erwarten können!
Bis vor einem Jahr hatte ich ihn noch mit Trailer-Bike hinten an meinem Fahrrad, aber das war für mich eine Zumutung, weil er nicht gerade still saß!
JEtzt hoffe ich sehr, dass wir dieses Frühjahr zu einem Pino kommen, damit wir wieder beweglicher sein können und nicht immer aufs Auto angewiesen sind!
Eure Erfahrungen hier, bestärken mich darin!
Vielen Dank!

Sigrun mit Alex

Benutzeravatar
dojoba
Dreiradfahrer
Beiträge: 4
Registriert: 20.06.2006, 11:23
Pinotyp: ohne Pino
Wohnort: Groß-Bieberau

Re: passt ein Pino für geistig behinderte...

Beitragvon dojoba » 09.06.2009, 22:29

Ich sehe gerade, dass wir nie in dem Forum geantwortet haben. Also, wir geben gerne mehr Informationen. Schicke uns einfach eine PN, allerdings sind wir offener wenn auch eine E-Mailadresse und/oder einen Namen genannt werden :P.
Gruß / Groetjes / Cheers / Saluti / Mvh



DoJoBa

Benutzeravatar
Steini
Prof. p. i. n. o.
Beiträge: 500
Registriert: 09.01.2009, 15:07
Pinotyp: Pino21
Wohnort: Ulm / Donau
Kontaktdaten:

Kostenzuschuss für Pino vom Sozialamt

Beitragvon Steini » 23.06.2009, 12:25

Liebe Pinofreunde,

An anderer Stelle hatte ich schon geschrieben, daß wir versucht hatten, bei der (privaten) Krankenkasse unserer geistig und körperlich behinderten Tochter einen Zuschuss für das Pino zu bekommen. Dies wurde leider abgelehnt. In diesem Forum ist zu lesen, daß es Anderen ähnlich ging.

Jetzt haben wir von anderer Seite Hilfe bekommen. Das Sozialamt unserer Stadt hat uns einen Zuschuss von 50% der Kosten gewährt (€ 2700.-).
(Amt für Soziales, Abt. Integration, "Eingliederungshilfe" § 35 SGB V)
Wichtig: Der Antrag muss bewilligt sein, BEVOR man einen Kaufvertrag abschliesst.

Also: An Alle Leser mit Behinderungen:

Falls der Pinokauf am Geld scheitert gibt es Lösungen!!!
Für unsere Tochter und die Familie ist das Pino Gold wert. Nicht abschrecken lassen!

Fröhliche Grüße

Steini
Ulm / Donau

P.S.: gerne kann auch ich bei Interesse unsere Argumentationsschreiben für die Behörden zur Verfügung stellen. (bitte PN)

Benutzeravatar
upndown
Prof. p. i. n. o.
Beiträge: 1980
Registriert: 18.05.2008, 17:24
Pinotyp: Pino21
Steps Unterstützung: ja
Wohnort: Bartholomä
Kontaktdaten:

Re: passt ein Pino für geistig behinderte...

Beitragvon upndown » 22.04.2011, 13:51

Bei uns sind alle bisher genannten Lösungen gescheitert.
Die letzte Möglichkeit brachte dann doch noch einen schönen Zuschuß.
Wichtig: Vor einem Kauf sollte ein Rezept und am Besten ein zusätzliches Attest vom betreuenden Arzt, der das Therapietandem befürwortet, eingeholt werden.
Weitere Infos gerne per PN.
man kann sich auf nichts mehr verlassen, nicht mal mehr auf die Unzuverlässigkeit des Wetterberichts!
Bei "langweiligem Wetter" kann man auch getrost in die Wetterapp gucken, sonst muss man sich mehrerer Informationsquellen bedienen. :mrgreen:


Zurück zu „Alles was sonst nirgends reinpassen will“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 11 Gäste