Sportlich fahren mit dem Pino?

Immer wieder auftauchende Fragen und Antworten zu Pino, Tandem & Co.

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snoopy_226k
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Sportlich fahren mit dem Pino?

Beitragvon snoopy_226k » 10.04.2012, 11:02

Hi,

ich bin der Neue :) und komm' jetzt öfters.

Wir überlegen gerade, uns ein Pino zu kaufen und werden in den nächsten Wochen bis zur Entscheidungsfindung :) bestimmt noch einige Fragen haben.

Eine wesentliche: Wir sind ziemlich unterschiedlich sportlich. Ich fahre gerne und viel und sportlich Fahrrad, meine Frau legt eher weniger Wert auf den sportlichen... und mehr auf den sozialen Teil: Gemeinsam unterwegs zu sein. Ist ja soweit perfekt weil sie ja die Beine ausruhen kann wenn ich Motor spiele.
In anderen Threads hier habe ich gelesen dass das Pino eher zu den langsamen Tandems gehört. Zum einen wegen dem Luftwiderstand, zum anderen auch wegen der Haltung des Fahrers und der Lenkerkonstruktion.

Ich mache mir speziell Gedanken um den Lenker: Für sportliches Fahren sollte der Lenker schon etwas Stabilität geben, aus einem (alten) Thread Lenkerbruch würde ich eher befürchten dass der Lenker das nicht zulässt. Ausserdem würde ich schon auch mal gerne Tagesetappen >100km planen wollen.

Welche Erfahrungen habt ihr da gemacht? Und... gibt es Sonderzubehör von Pino oder Vorschläge für Selbstangebasteltes das sich eignet um den Punkt zu verbessern?

Vielen Dank im voraus :)

Udo
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Vorne.
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Re: Sportlich fahren mit dem Pino?

Beitragvon Vorne. » 10.04.2012, 12:15

Hi Udo und herzlich willkommen Euch beiden hier im Forum :-)

Ehrliche Antwort?
Bei Deinen Anforderungen läuft das auf eine Neukonstruktion heraus ;-)
Zum sportlichen Fahren brauchst / willst Du eine sportliche Haltung und die erfordert eine gewisse Sitzlänge ( = Abstand Sattel zum Lenker). Bis auf die üblichen paar mm ist der Sattel in seiner horizontalen Position nicht veränderlich. Beim Lenker geht noch weniger! Wohin auch? Nach vorne kommt ja gleich der Sitz :-(

snoopy_226k hat geschrieben:Eine wesentliche: Wir sind ziemlich unterschiedlich sportlich. Ich fahre gerne und viel und sportlich Fahrrad, meine Frau legt eher weniger Wert auf den sportlichen... und mehr auf den sozialen Teil: Gemeinsam unterwegs zu sein. Ist ja soweit perfekt weil sie ja die Beine ausruhen kann wenn ich Motor spiele.

... und die Trittfrequenz hast Du noch gar nicht auf dem Schirm: da liegt auch Diskussionsbedarf an zwischen Dir und Deiner Frau ;-)

snoopy_226k hat geschrieben:In anderen Threads hier habe ich gelesen dass das Pino eher zu den langsamen Tandems gehört. Zum einen wegen dem Luftwiderstand, zum anderen auch wegen der Haltung des Fahrers und der Lenkerkonstruktion.

Jein, das Pino ist einfach nachlässig gearbeitet, die Rohre nicht konifiziert, nicht nahtlos gezogen. Die Kette wird so geführt, dass es "halt geht", aber nicht danach optimiert, das möglichst wenig Verwindung auftritt. Das alles macht das Pino zu einer Schnecke. Die Bremsfallschirmhaltung des Captains fließt bei hohen Geschwindigkeiten immer stärker in die Rechnung ein (im Quadrat) aber in den hohen Geschwindigkeitsbereich *kommst* Du ja erst gar nicht :-D

snoopy_226k hat geschrieben:Ich mache mir speziell Gedanken um den Lenker: Für sportliches Fahren sollte der Lenker schon etwas Stabilität geben, aus einem (alten) Thread Lenkerbruch würde ich eher befürchten dass der Lenker das nicht zulässt. Ausserdem würde ich schon auch mal gerne Tagesetappen >100km planen wollen.

Gleich nach dem Kauf - soll neu oder gebraucht gekauft werden? - die Klemmung der Kragarme checken: Da darf kein Grat sein. -> Beischleifen. Alle 2 Jahre oder alle 5Mm (der zuerst erreichte Wert) neue Lenkerarme montieren. Im erwähnten thread steht aber, dass Hase da wohl nachgebessert hat. Wenn ich dran denke, frag ich das auf der Spezi mal ab. Dann wäre mein Tipp hinfällig (bei Stahl; Alu generell turnusmäßig tauschen!)

snoopy_226k hat geschrieben:Welche Erfahrungen habt ihr da gemacht? Und... gibt es Sonderzubehör von Pino oder Vorschläge für Selbstangebasteltes das sich eignet um den Punkt zu verbessern?


In rauen Mengen! Nicht umsonst ist das Schrauberforum das mit Abstand größte hier ;-) Suche mal nach "Ergo*" z.B.. "Lenk*" bringt noch mehr Treffer.

Wenn ich bei Günther Jauch endlich mal auf diesen bekloppten Stuhl komme*, gönne ich mir ein Jahr Auszeit und dann wird ein anständiges Stufentandem auf die Räder gestellt! ;-) Und ich weiß einige hier aus dem Forum, die da mittun werden, so nach Feierabend. Du auch?

Grüße!

Urs

* und von dem Stuhl gehe ich nicht runter, solange da keine 500k€ oder 1M€ angezeigt wird ... woll?!? </grossspurmodus>

PS:
Wer ist wann auf der Spezi? Ich werde wohl wieder beide Tage da sein.

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Wildcate
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Re: Sportlich fahren mit dem Pino?

Beitragvon Wildcate » 11.04.2012, 09:31

Hallo Udo,

ich wünsch euch jedenfalls schon mal frohes Pinojagen :mrgreen:

Für die Kombination sportlich und sozial ist das Pino jedenfalls, meine ich, so ziemlich die perfekte Lösung. Solltet ihr, wie von Urs befürchtet, Trittfrequenzprobleme haben, läßt sich das durch kürzere Kurbeln für den Stoker und eventuell danach noch Kettenblattgrößentuning in der Stokerkette beheben.

Ansonsten: Das Pino ist eine Mischung aus Up und Lieger und hat damit auch die entsprechende Fahrdynamik - das heißt bergauf eher langsamer als ein normales Tandem, bergab dafür schneller, in der Ebene oder bei leichtem Gefälle läßt sich leicht auch relativ hohe Geschwindigkeit halten. Rückenwind hilft ebenfalls sehr gut :mrgreen:

Was die Tagesetappen angeht, hängt das natürlich immer davon ab, was dein Stoker macht und wie sportlich oder verausgabungswillig du bist. Wir hatten je nach Terrain auch im Urlaub mit vollem Zeltgepäck auch Strecken von über 100 km, ohne uns dabei zu überanstrengen. Bei entsprechender Bepackung (die schweren Sachen an den Lowrider) liegt das Rad auf der Straße wie ein Moped. Unser Geschwindigkeitsrekord liegt irgendwo bei knapp 90 Sachen (natürlich bei gut übersichtlicher, langer und sauberer Gefällestrecke - wir sind ja nicht lebensmüde).

Seid ihr denn schon mal ausgiebig probegefahren? Das würde ich euch auf jeden Fall raten - dann kannst du vielleicht auch besser abschätzen, was drin ist. Und mal ausprobieren, wie es sich fährt, wenn dein Stoker Trainingsballast spielt...

Liebe Grüße,
Kati

Tom

Re: Sportlich fahren mit dem Pino?

Beitragvon Tom » 11.04.2012, 10:07

Danke, Kati!
Deinen Ausführungen schließe ich mich komplett an (außer der Tatsache. dass unsere Höchstgeschwindigkeit bisher nur um die 70 km/h, war; schneller lässt meine Stokerin auch nicht zu :wink: )

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Re: Sportlich fahren mit dem Pino?

Beitragvon snoopy_226k » 11.04.2012, 11:18

Hey,

vielen Dank mal für die ausführlichen Antworten :) Wegen dem Lenker habe ich zwar die Ergon-Griffe gefunden aber sonst noch nicht so viel. Wahrscheinlich am besten wenn ich mir das an einem Pino genau anschaue. Die Spezi ist ja in wenigen Wochen.... da gehe ich wahrscheinlich mal hin.

90 Sachen würde meine Beifahrerin mit Sicherheit auch nicht mitmachen. Wobei ich zugeben muss dass ich mich mit 70 auf dem Rennrad auch schon sehr unwohl fühle... und das obwohl ich da schon Kilometerchen schruppe und auch mal Rennen mitfahre.

Positiv stimmt mich die Aussage von Kati mit Tagesetappen >100km :) Das muss ja nicht jeden Tag sein... aber für Urlaubsfahren sollte das schon machbar sein.

Und... die Wochenendausfahrt zum ausgiebigen Testen ist schon mit dem Händler abgesprochen. Was denkt ihr: Welche Streckenlänge kann ich meiner Frau für die erste lange Etappe zumuten ohne sie zu überfordern?
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Tom

Re: Sportlich fahren mit dem Pino?

Beitragvon Tom » 11.04.2012, 15:20

Hi,
snoopy_226k hat geschrieben:Was denkt ihr: Welche Streckenlänge kann ich meiner Frau für die erste lange Etappe zumuten ohne sie zu überfordern?
Ich würde den Mittelwert aus der Strecke, die ihr jeweils mit Solo-(Touren-, ncht Renn-)Rad als angenhme Tagesetappe empfindet, vorschlagen; evtl. verlängerbar auf deine Streckenlänge. Und nicht zu viele Steigungen einbauen...

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Re: Sportlich fahren mit dem Pino?

Beitragvon doppeluli » 12.04.2012, 15:54

Hallo Udo,

auch bei uns war es 2008 die Suche nach einem Kompromiss zwischen meiner Frau (800 km Jahresleistung) und mir (damals rund 5000 km) die uns zum Pino brachte. Wir hatten uns das Pino für ein Wochenende ausgeliehen und sind an beiden Tagen je 75 km geradelt, was meine Liebe klaglos auf der "Couch" vorne mitmachte.

Ich würde das Pino nicht als langsam bezeichnen. Bei den vorgenannten Leistungsunterschieden kommt man zusammen schneller voran als wenn jeder auf dem Solorad fahren würde. Ansonsten ist das Tempo natürlich die Summe beider Fahrer und da kann man mit unterschiedlichen Stokern auch sehr unterschiedliche Geschwindigkeiten erreichen. Wenn ich die downhill - Geschwindigkeiten hier lese kann ich nur sagen "Hut ab". Meine Stokerin versucht ab 40 km/h vom Sitz zu springen. Im ersten Jahr sind wir mit dem Pino 5.500 km gefahren, die längste Tagestour war 138 km (wir sind beide über 50).

Um auf einen Kompromiss zwischen dem schweren langsamen Tritt meiner Stokerin und dem Hamstertritt von mir zu erlangen haben wir das vordere Kettenblatt von 38 auf 44 Zähne geändert. Es funktioniert so eigentlich ziemlich gut.

Ich denke die beschriebenen Materialbrüche sind nicht unbedingt typisch. Mir ist auch mal an einem relativ teuren Schauffrad nach 4 Jahren der Lenker gebrochen. In manchen Foren gehen Hersteller offensiv mit beschriebenen Mängeln um, Hase macht das nicht, ich denke aber, sie lesen sehr wohl mit und bemühen sich fehlerhafte Teile zu verbessern. Und es besteht immer noch die Möglichkeit sich direkt an Hase zu wenden und auf Mängel hinzuweisen.

Also uns macht das Pinofahren auch im vierten Jahr immer noch sehr viel Spaß, auch wenn es weniger geworden ist, aber das hat andere Gründe.

Gruß aus Leverkusen

Uli


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