Pimp my brake -

[upndown]

- könnte man sagen

Auf der Eurobike wurden für verschiedene Hersteller neue Bremsscheiben und Kühlkörper für die Beläge vorgestellt.
Das ist für mich eine Möglichkeit, um eine vorhandene Bremse standfester zu machen.

1. Die Bremsscheiben http://shop.reverse-components.com/media/images/org/01900_1.jpg

2, Kühlkörper für Bremsbeläge "AirCon Brakepad" http://shop.reverse-components.com/media/images/org/01887_1.jpg

Im Webshop bei Reverse http://shop.reverse-components.com/de/REVERSE-Discrotor--200-Alloy/Steel-Red-6-hole-179g-compatible-for-most-brakes

Werde mir über den Winter wohl ans Pino schrauben. (wenn es mechanisch passt). Die Alternative wäre natürlich die Shimano XT.
Aber Shimano bremst mit Hydrauliköl und die Code mit DOT. Da ist mir DOT auch lieber. Dot hat ja den Vorteil, dass evtl. vorhandene Feuchtigkeit aufgenommen wird. Das Resultat verringert zwar auch den Siedepunkt aber bei Bremsen, die keine Feuchtigkeit aufnehmen, siedet diese dann schon viel früher. Der wirkliche Nachteil von DOT sehe ich darin, dass es den Lack angreift und giftig ist. (Aber Hydrauliköl möchte ich auch nicht trinken! )

Das Thema passt wohl nur oberflächlich betrachtet zu dem vorherigen Thread - deshalb ein neuer Beitrag.

[snoopy_226k]

Wir sind noch am überlegen, wie wir unsere Bremsen "pimpen" wollen, gerade im Hinblick auf die Standzeit beim Bergab mit unserem Europareisegespann bevor wir Bremsprobleme bekommen. Reisefertig werden wir wohl 220-240kg auf die Waage bringen.

Mir fehlt auf alle Fälle ein bisschen der Durchblick, Dinge die ich aufgeschnappt habe aber nicht wirklich zu 100% bewerten kann:

- Wir haben im Moment die Louise montiert. Die soll wegen der Überkopfmontage regelmäßig dazu neigen den Druckpunkt zu verlieren (dass sich der Hebel durchdrücken lässt) weil sie Luft einfängt. Kann ich bei uns jedenfalls bestätigen, der Druckpunkt ist weich und wandert mittelfristig immer weg. Auch abgesehen vom regelmäßigen Entlüften ist das mindestens lästig, ich empfinde einen deutlichen Druckpunkt als viel angenehmer.
- Immer wieder höre ich, dass eine große Scheibe vorne ein Problem für die Vordergabel machen kann weil sie eben doch ein deutlich höheres Bremsmoment aufbringen kann. Ist das so? Gibt es da höheres Risiko für Gabelbruch? Jedenfalls haben wir momentan vorne 200 (203?)mm, hinten 180mm Scheiben montiert.

Für den großen Trip im nächsten Jahr plane ich im Moment damit, die Louise auszutauschen (möglicherweise die Avid) und auch die hintere Scheibe durch 203mm zu ersetzen.

Dein erster Link zeigt nur das Bild von der Scheibe mit zusätzlicher Kühlfläche innerhalb der Bremsfläche. Die finde ich aber ansonsten nicht in dem Shop, habe ich da was übersehen? Was auf jeden Fall mit reinkäme sind Bremsbeläge mit Kühlfläche. Ich denke zwar, dass das Hauptproblem überhitzte Bremsscheiben lange vor siedender Bremsflüssigkeit sind. Trotzdem verdoppelt dieser Kühlkörper die Fläche des Bremszylinders beinahe (was die Fläche des Wärmeübergangs zur Luft betrifft).

[upndown]

Reisefertig werden wir wohl 220-240kg auf die Waage bringen.

schon heftig

Mir fehlt auf alle Fälle ein bisschen der Durchblick,

da kann abgeholfen werden - hoffe ich jedenfalls.

- Wir haben im Moment die Louise montiert. Die soll wegen der Überkopfmontage regelmäßig dazu neigen den Druckpunkt zu verlieren

Die habe ich inzwischen rausgeschmissen. Mir war das zu blöde alle 2 Monate zu entlüften. Und so einfach geht das ja beim Pino mit der Louise nicht.

- Immer wieder höre ich, dass eine große Scheibe vorne ein Problem für die Vordergabel machen kann weil sie eben doch ein deutlich höheres Bremsmoment aufbringen kann. Ist das so? Gibt es da höheres Risiko für Gabelbruch? Jedenfalls haben wir momentan vorne 200 (203?)mm, hinten 180mm Scheiben montiert.

Ich habe inzwischen auch hinten eine 200er Scheibe montiert. Und wegen den höheren Momenten würde ich mir jetzt keine Sorgen machen. Wenn einer mit kleinerer Scheibe richtig in die Eisen langt, ist das auch nicht schonend. Hase baut ja eine 200er Scheibe vorne als Standard dran. Kann also nicht wirklich falsch sein.

Für den großen Trip im nächsten Jahr plane ich im Moment damit, die Louise auszutauschen (möglicherweise die Avid) und auch die hintere Scheibe durch 203mm zu ersetzen.

Hau rein! Ich würde aber eine Shimano XT anbauen. Die hat auch die Kühlkörper an den Bremspads. Sie hat zwar Mineralöl aber das sollte schon gehen.

Dein erster Link zeigt nur das Bild von der Scheibe mit zusätzlicher Kühlfläche innerhalb der Bremsfläche. Die finde ich aber ansonsten nicht in dem Shop, habe ich da was übersehen? Was auf jeden Fall mit reinkäme sind Bremsbeläge mit Kühlfläche. Ich denke zwar, dass das Hauptproblem überhitzte Bremsscheiben lange vor siedender Bremsflüssigkeit sind. Trotzdem verdoppelt dieser Kühlkörper die Fläche des Bremszylinders beinahe (was die Fläche des Wärmeübergangs zur Luft betrifft).

Das war ja ein Werbevideo von reverse-components von der Eurobikehttp://videos.mtb-news.de/42931/eurobike_reverse_components_2016. Gug mal ab so 3Min. Also noch lauwarm. Da könnte es schon sein, dass die Komponenten noch nicht angeboten werden. Aber schreib denen doch ein Email.
Aber wie gesagt: Pimpen würde ich nur die Avid Code. Wenn ich aber sowieso eine neue Bremse montiere, würde ich wie schon erwähnt die Shimano dran machen. Macht übrigens auch Hase beim neuen Pino mit Mittelmotor.

[snoopy_226k]

Danke für die Inputs... sehen wir schon bisschen klarer.

Für die Reverse-Bremsscheibe mit der Aluminiumfläche haben wir noch ein bisschen Zeit, wir werden irgendwann im Winter unsere Umbauaktionen starten. Jetzt, wo ich sehe, dass die Aluflächen noch eine Produktankündigung sind kommen mir auch die Bohrlochfelder ein bisschen komisch vor, vielleicht ist das ja noch ein Proto-proto-typ. Zumindest verstehe ich den Sinn von dem Löcherfeld nicht, zur Kühlung trägt das nicht ernsthaft bei und Masseersparnis ist auch noch gegen Null.

In der Mineralöl / DOT Diskussion sehe ich für uns einen Vorteil im deutlich höheren Siedepunkt. Ich denke, dass das vor allem für schwere Gespanne noch viel wichtiger ist als für MTBs. MTBs werden viel seltener in den Extrembereich der Bremstemperaturen kommen als wir vollbeladen. Von der Seite könnte die Code Avid doch unser Kandidat werden

[upndown]

Danke für die Inputs... sehen wir schon bisschen klarer.

Für die Reverse-Bremsscheibe mit der Aluminiumfläche haben wir noch ein bisschen Zeit, wir werden irgendwann im Winter unsere Umbauaktionen starten. Jetzt, wo ich sehe, dass die Aluflächen noch eine Produktankündigung sind kommen mir auch die Bohrlochfelder ein bisschen komisch vor, vielleicht ist das ja noch ein Proto-proto-typ. Zumindest verstehe ich den Sinn von dem Löcherfeld nicht, zur Kühlung trägt das nicht ernsthaft bei und Masseersparnis ist auch noch gegen Null.

Der Produktmanager von Reverse spricht ja auch von gerade mal 9% bessere Kühlung. Für die Löcher spricht, dass sie evtl. erst wirklich dafür sorgen, dass die Wärme abgeführt wird (Mikroverwirbelungen, also Aerodynamik). Also es wäre möglich, dass eine Bremsscheibe ohne Löcher eine deutlich schlechtere Wärmeabführung hat. Womöglich aber gefährliches Halbwissen.

In der Mineralöl / DOT Diskussion sehe ich für uns einen Vorteil im deutlich höheren Siedepunkt. Ich denke, dass das vor allem für schwere Gespanne noch viel wichtiger ist als für MTBs. MTBs werden viel seltener in den Extrembereich der Bremstemperaturen kommen als wir vollbeladen. Von der Seite könnte die Code Avid doch unser Kandidat werden

Sehe ich auch so: Nicht ohne Grund wird im PKW Bereich DOT eingesetzt.

[snoopy_226k]

Ich nehme an, die 9% bessere Kühlung führen die auf die zusätzliche Alufläche zurück, die Löcher selbst sind m.E. zu klein um nennenswerte Verwirbelungen zu erzeugen. Vielleicht sind die ja da noch am Forschen. Was da wohl sehr viel mehr Verwirbelungen macht sind wahrscheinlich Wellen oder Rippen (?) wie bei der Shimano XTR. Wohingegen die niedrigere Siedetemperatur des Mineralöls bei Shimano wohl kontraproduktiv ist.

Trotzdem: 9% bessere Kühlung heißt -je nachdem, wie die "bessere Kühlung" definieren und messen können und ob das linear eingeht- auch 9% mehr Leistung von der Bremsscheibe zu bekommen. Und ob man 300 Watt Dauerleistung von der Scheibe bekommt oder 330W ist für mich schon eine Steigerung. Ist aber auch gefährliches Halbwissen: Vermutlich hat Reverse keine belastbaren Messungen sondern nur Schätzungen und... ist 9% bessere Kühlung wirklich 9% mehr Leistungsabgabe?

Ich bleibe mal dran, wird ja erst im Spätjahr / Winter für unser Pino Häschen aktuell.

[easyrida11]

Hallo Leute,

wir hatten früher ein normales Tandem. Da hatten wir - gerade bergab mit Anhänger - auch das Problem der Standfestigkeit. Wir haben deshalb beim Pino von Anfang an geschaut, eine kräftigere und standfestere Bremse zu bekommen. Unsere Lösung: Doppelscheibenbremse:

Scheibenbremse.jpg (102.25 KiB) 6375 mal betrachtet

Wir können die Bremse nur weiter empfehlen. Beim Aufbau gibt es aber schon einige Probleme.
1. Zunächst benötigt man eine Nabe mit beidseitiger Aufnahme: SON Nabendynamo
2. Bremsen gibt es fast nur einseitig. Die wenigen spiegelverkehrten waren uns nciht kräftig genug. Was nützt eine Doppelscheibenbremse, wenn sie am Ende schwächer als eine gute einseitige ist. Deshalb haben wir zwei Avid code verbaut. Die eine musste dabei umgedreht montiert werden. Das sieht seltsam aus, tut der Funktion aber keinen Abbruch.
3. Die Bremse muss über einen Hebel bedient werden können: Lösung Magura T-Stück. Das Entlüften ist etwas komplizierter als bei einer normalen Bremse.
4. Die Gabel brauch eine Aufnahme auf beiden Seiten: Lösung Steiner Gabel. Mit der gab es anfangs Probleme, weil eine Doppelbrückenkonstruktion beim Pino nicht geht. Wir mussten deshalb etwas höher aufbauen, so dass der Sitz etwas höher ist als beim Pino üblich.

Ergebnis: Vielleicht stärkste Fahrradbremse? Seit 2012 bewährt.

Wer also im Winter noch etwas schrauben möchte, hat hiermit eine weitere Anregung.

Grüße
Easyrida11

[snoopy_226k]

Klingt sehr spannend

Willst Du noch zwei/drei weitere Fotos posten, zum Beispiel wie die Steiner-Gabel montiert ist, wie Du den Sitz höhergelegt hast (der Teil ist mir noch vollkommen unklar, wieso der höher sein muss und was Du dafür umgebaut hast.

Danke im voraus,

Udo

[easyrida11]

Hallo Udo,
ich habe gerade keine passenden Bilder dazu. Im Prinzip ist der Gabelschaft einfach etwas länger. Dies dient zum einen dazu die recht dicken Gabelbrücken aufzunehmen. Zum anderen kann man so den Federweg vergrößern, bei uns ca. 100 mm, davon 80 mm positiv. Die Gabel ist eine Kombination aus Luft- und Stahlfederung. Das ist zwar recht schwer, aber gut einstellbar und in jeder Situation einsatzfähig.
Durch den längeren Schaft ist das gesamte Pino vorne etwas angehoben. Bei uns fast um 50 mm. Dies hat auch Nachteile. Der Tretwinkel vorne ist etwas steiler (ausgleich durch Lage der Rückenlehne). Aber auch die Geometrie hinten ist etwas beeinträchtigt. Das ist uns aber lieber als auf die 50 mm Federweg zu verzichten. Ohne Federung wäre es kein Problem.
Der Umbau selbst ist kein großes Problem. Am ehesten das Entlüften der Bremsen. Eine Gabel zu wechseln ist selbst für Anfänger einfach. Hier muss noch der Lenkadapter eingesetzt werden. Je nach Pino-Baujahr kann das etwas komplizierter sein. bei unserem Alu-Modell war dort bereits eine abnehmbare Platte verbaut. ich weiß nicht, ob das auf alle Modelle zutrifft. Wir mussten noch den Ständer verlängern.
Grüße aus Freiburg
Easyrida11

[snoopy_226k]

Danke für die Erklärung. Vorbau um 50mm höher ist natürlich auch eine Hausnummer. Wenn ich Dich richtig verstehe kommt damit der gesamte Pino-Rahmen höher, nicht der Abstand zwischen Rahmen und Vordersitz. Vermutlich wird dann auch der Zweibeiständer schon zu kurz und muss auch umgerüstet werden?

Wir sind im Moment mit einigen Materialtests und Reisevorbereitung und Planung beschäftigt, das Pino technisch zu überholen bleibt ein Job für den Winter. Wir wohnen am Bodensee, vielleicht statten wir uns zum Ideen holen einfach mal einen Besuch ab

Viele Grüße,

Udo

[upndown]

Von der Firma habe ich ein paar Bilder bekommen:

RIMG0005klein.jpg (154.13 KiB) 6306 mal betrachtet

RIMG0004klein.jpg (147.14 KiB) 6306 mal betrachtet

Mit Puma VR Antrieb geht das wohl nicht

Thx an Jürgen Steiner <info@steinerdesign.net>

[upndown]

- gepimpt -
ein paar Infos.



zu kaufen im Onlineshop http://shop.reverse-components.com/de/REVERSE-AirCon-Brakepad-System-for-Avid-Trail-Guide-4pc-Set-Cool-Fins-and-Brakepads-organic?x21eeb=8812847286a7f82bedb06d1c6616bff8

PROS:
- passt gut ins Pino, auch mit Puma Antrieb
- bremst sehr gut (Bremsleistung)
- dabei wenig Geräusche (kein mahlendes Geräusch)
- die zugehörige Bremsscheibe ist zwar wg. der zusätzlichen Wärmeabfuhr wünschenswert, sie ist aber nicht zwingend für die Funktion nötig. Die Original Avid Code Scheibe geht auch.

KONS:
- In der Packung liegen keine Sicherungsteile bei (KEINE Schraube, kein Sicherungsring!!!)

Ergebnis:
- Wenn auch die Wärmeabfuhr nicht um Größenordnungen besser ist, als beim normalen Bremspad, ist es an keiner Stelle im normalen Gebrauch schlechter. Es wurde keine neue Bremsscheibe (Rotor) montiert, die auch noch etwas mehr Wärmeabfuhr haben sollte. Hier könnte es vor allem beim Puma Antrieb noch etwas Probleme mit den Einbauverhältnissen geben.
- Beim Ersatz der Bremsbeläge müssen die speziellen Reverse Bremsbeläge verwendet werden, die etwas dünner sind, damit der Kühlkörper noch mit in die Bremszange passt.

In Summe für mich auf jeden Fall ein Vorteil! Zukünftig werde ich bei diesen Bremsbelägen bleiben.

20160416_133632 AvidKuehlkoerper-1k.jpg (253.63 KiB) 6080 mal betrachtet

Uli

[geraldo2]

Hallo Uli,

mich interessiert deine Erfahrung mit diesen "Kühlerbremsen". Wie hast du die Bremse schleiffrei eingestellt? Behindern da die Kühlkörper nicht den Blick beim Ausrichten des Bremssattels?

Mit internetten Grüßen
Geraldo

[upndown]

Hallo Geraldo,
schleiffrei einstellen, ging ganz einfach: Bremsbeläge einschieben und alles sollte ok sein, wenn es vorher auch gut war.
Wenn die Bremse neu montiert wird, die Schrauben zur Montage der Bremszange leicht anlegen, die Bremse mehrmals betätigen, dass sich die Bremszange automatisch "zentriert", dabei die Montageschrauben weiter anziehen. Wenn dann mit dem korrekten Drehmoment angezogen worden ist, sollten die Bremsbeläge auch nciht mehr schleifen.

Nach dem Einbremsen sollte auch die volle Bremsleistung zur Verfügung stehen.

Die Kühlrippen erhöhen die Wärmeabfuhrnatürlich nicht um Größenordnungen. Irgendwo steht was von etwa 8%.


Der Einblick auf die Bremskörper ist etwas schlechter, aber nicht dramatisch, denn bei den normalen bremsbelägen sieht man diese ja auch nciht wirklich.

LG Uli

[geraldo2]

Hallo Uli,

vielen Dank für deine Antwort. Wenn die derzeitigen Beläge runter sind werd ich es mal mit den "Kühlerbremsen" versuchen.

Mit internetten Grüßen
Geraldo