Speichenspannung

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Moderator: Wildcate

Plombe
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Speichenspannung

Beitragvon Plombe » 13.06.2023, 18:46

Hallo Allerseits,
mein Pino hat fast 300 km drauf und ich versuche gerade meinen ersten Inspektionstermin zu bekommen. Mein Händler ist gerade Land unter und ich muss mich noch etwas gedulden.
Ich habe mir mal den Spass gemacht und mit einem Parktool-Replikat die Speichenspannung am Vorderrad und am Hinterrad gemessen (siehe Anhang). Hinten ist alles super, aber vorne wird mir ehrlich gesagt schlecht.
Jetzt überlege ich, ob ich die Extremwerte anpassen sollte.
z.B.
Links die Werte von 18 auf 19
und den 26 auf 24

Rechts die Werte 11 und 12 auf 13
bzw. die 19 auf 18

Das Vorderrad läuft Rund, das ist nicht das Problem, aber ich habe bei diesen Werten Angst vor einem Speichenriss. Am Freitag würde ich gerne eine längere Tour mit Sohnemann vorne drauf machen.
Bei den Videos, die ich zu diesem Thema gesehen hatten das Ziel einen 8ter zu entfernen, ich möchte aber nur die Speichenspannung etwas anpassen. Daher die Frage hier an die Runde, was ihr von meiner Idee bezüglich der Anpassung haltet.
Mein Händler hat diese Woche leider keine Zeit, sonst würde ich einfach die Finger davon lassen.
Lieben Gruß
Patrick
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tria_siedeln
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Re: Speichenspannung

Beitragvon tria_siedeln » 20.06.2023, 14:13

Servus,

auch wenn die Antwort für Eure Ausfahrt zu spät kommt - bei unserem Pino 21 war das ähnlich. Und ich hab aufgrund der vielen gebrochenen Speichen mittlerweile eine ganze Menge gelernt.

Der Absolutwert der Spannung ist egal, aber wir haben recht gute Erfahrungen damit gemacht, die Spannung grundsätzlich deutlich zu erhöhen. Wichtig ist, dass das Rad danach halt noch rund läuft. Und die empirische Erfahrung hat mich gelehrt, dass eine höhere Grundspannung die Lebensdauer der Speichen erhöht - bei uns waren es immer die Speichen an der Seite mit der Bremsscheibe, die gerissen sind und zu Beginn war ich in Sachen Spannung definitiv zu vorsichtig - nicht die Speichenspannung selbst hat sie kaputt gemacht, sondern die Scherkräfte am Speichenkopf, die entstanden sind durch zu geringe Speichenspannung.

Man kann auch noch relativ lange (> 20km) mit einer gebrochenen Speiche fahren, ohne dass es zu schwammig wird, aber wenn die zweite Speiche gebrochen ist, wird es "spannend" ...

Plombe
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Re: Speichenspannung

Beitragvon Plombe » 20.06.2023, 19:55

Gude,
danke für die Antwort. Ich habe tatsächlich die Speichen, die für meinen Geschmack zu locker waren, nachgespannt und kontrolliert ob ein 8er reinkam, aber es ist nichts passiert.
Damit war ich nun beim Fahrradhändler welcher noch mal die Speichen nachgezogen hat.
Ich werde jetzt auf jeden Fall die ersten Tage regelmäßig prüfen, ob sich wieder Speichen lockern, weil scheinbar lockere Speichen der Grund für gerissene Speichen sind.
Lieben Gruß
Patrick
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Re: Speichenspannung

Beitragvon CHerr » 06.08.2023, 20:38

Ich kann aus eigener Erfahrung nur warnen: Beim Vorderrad ist nach knapp 4000 km (mit Gepäck ca. 3000km) eine Speiche nach der anderen am Speichenkopf gerissen. Die Seite spielte keine Rolle.

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Re: Speichenspannung

Beitragvon Hund_und_Hase » 06.08.2023, 21:16

CHerr,

hast Du eine Ahnung, warum das bei Dir passiert ist? Die Warnung ist ja ganz nett, aber sollten wir tun, um das zu vermeiden?

LG

Uwe

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upndown
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Re: Speichenspannung

Beitragvon upndown » 07.08.2023, 10:34

CHerr darf hier natürlich gerne ergänzen 8)!!!
Die Speichen brechen meistens, wenn sie zu locker oder zu fest sitzen.
Habe mal die Speichenspannung kontrolliert, ohne dass vorher hier Speichen gebrochen sind. Siehe https://pinoforum.de/phpBB2/viewtopic.php?f=1&t=2053
Patrick hat ja auch erwähnt, dass es sein kann, dass zu lockere Speichen für das Brechen der Speichen zuständig ist.
Theorie dazu: Wenn sie zu locker sind, werden sie ständig bewegt. Dies führt zur Überlastung mancher Speichen, weil die benachbarten Speichen keine Kraft aufnehmen können und damit irgendwann brechen. Wenn sie zu fest ist, ist wohl die Materialbelastung zu groß.
Wenn alle Speichen gut gespannt sind, können sie auch im Verbund die Kräfte aufnehmen, wenn der Verbund zu locker ist, kann er keine Kräfte aufnehmen und eine einzelne Speiche muss dann dafür herhalten, was dann zur Überlast führt und das Ding bricht.

https://www.parktool.com/en-int/blog/repair-help/wheel-tension-measurement gibt einen Hinweis (Übersetzt):
NIEDRIGE SPANNUNG KORRIGIEREN
Ein Rad mit geringer Spannung wird durch einfaches Anziehen der Speichen eingestellt. Beginnen Sie Ihre Korrekturen am Ventilloch, um sich einen Anhaltspunkt zu verschaffen. Wenn Sie ein Rad mit unterschiedlichen Stützwinkeln einstellen, kann die Einstellung der Spannung dazu führen, dass sich die Radzentrierung leicht verändert. Sie können versuchen, dies auszugleichen, indem Sie auf der Seite mit größerem Abspannwinkel eine kleinere Anpassung vornehmen. Drehen Sie beispielsweise an einem Hinterrad jede Speiche auf der Antriebsseite um eine Vierteldrehung und die Speichen auf der Nicht-Antriebsseite um eine Vierteldrehung.

Nachdem Sie das gesamte Rad zentriert haben, messen Sie die Spannung erneut und notieren Sie sie. Sie werden sehen können, wie sehr Ihre Arbeit die Gesamtspannung angepasst hat. Wiederholen Sie bei Bedarf den Vorgang, nehmen Sie kleine, gleichmäßige Anpassungen am gesamten Rad vor und überprüfen Sie Ihre Arbeit mit dem TM-1, bis Sie die richtige Spannung erreicht haben.

KORRIGIEREN VON HOHER SPANNUNG
Der Vorgang, die Spannung zu verringern, ist dem Erhöhen der Spannung sehr ähnlich: Sie drehen lediglich den Speichennippel in die entgegengesetzte Richtung. Es gilt der gleiche grundlegende Prozess: Nehmen Sie kleine, gleichmäßige Anpassungen am gesamten Rad vor und überprüfen Sie dies erneut mit dem TM-1.
(Anm.: Text nach der Übersetzung leicht angepasst)

tria_siedeln hat geschrieben:...Und ich hab aufgrund der vielen gebrochenen Speichen mittlerweile eine ganze Menge gelernt.

Der Absolutwert der Spannung ist egal, aber wir haben recht gute Erfahrungen damit gemacht, die Spannung grundsätzlich deutlich zu erhöhen. ...


Das kann ich nur bestätigen! Nur ist mit die Aussage "deutlich erhöhen" etwas zu ungenau. Deshalb ein Messtool nutzen und die Spannungen einstellen und kontrollieren.

LG Uli
man kann sich auf nichts mehr verlassen, nicht mal mehr auf die Unzuverlässigkeit des Wetterberichts!
Bei "langweiligem Wetter" kann man auch getrost in die Wetterapp gucken, sonst muss man sich mehrerer Informationsquellen bedienen. :mrgreen:

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Re: Speichenspannung

Beitragvon gulwae » 07.08.2023, 20:21

Hallo Zusammen,

an meinem Hinterrad, mit eingespeichtem Heckmotor, hatte ich mal einen Felgenschaden.
Von den 36 Löchern waren 26 gerissen und auch an den Flanken gab es Risse.
Es gab keine Situation wo ich hätte sagen können, hier ist das passiert.
Könnte mir sehr gut vorstellen, daß hier die Speichenspannung zu hoch war und die
Felge schwächer als die Speichen.
Der Händler konnte sich nicht vorstellen woher das kam und hatte so einen Fall noch nicht.
Deshalb würde ich sagen höhere Spannung ist besser als zu niedrige aber nicht übertreiben.

Liebe Grüße
Uwe
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Re: Speichenspannung

Beitragvon PinoNordlicht » 15.08.2023, 23:15

Moin, ich habe mein Hinterrad einmal neu eingespeicht, weil die zu locker waren. Jetzt sind da DT Swiss alpine iii Speichen drin. Spannung mit dem Parktool gemessen und auf die zulässige Spannung angezogen. Seitdem ist Ruhe.
Die zulässige Spannung findet man bei den Infos zur Felge. Diese sollte in etwa erreicht werden.

Gute Fahrt!
Markus


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