Gewichtreduktion am Pino

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Rocketeer
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Gewichtreduktion am Pino

Beitragvon Rocketeer » 13.10.2023, 22:47

Ich hatte unser neues, altes Pino 2 neulich bereits im Faden "Sammelthread für die Gewichte der Pinos" vorgestellt. Ich will dieses Vorhaben der Gewichtsreduktion dort im Faden nicht zu breit treten, weil dort meines Erachtens das Gewicht im Vordergrund steht und nicht die Frage, wie dieses Gewicht erreicht wurde. Vielleicht nutzen wir lieber hier diesen Faden um Möglichkeiten zu sammeln, wie man ein Pino leichter macht.

Der aktuelle Stand bei mir: Von angenommenen 26,7 kg (Personenwaage) Startgewicht bin ich mit bisher geringstem (finanziellen) Aufwand ca. 1 kg heruntergekommen. Dabei soll das Rad ein Tourenrad bleiben. Ich will es hier nicht bis zu einem Rennpino treiben.

Bereifung ursprünglich Schwalbe Marathon, Gewicht ca. 1400 g (habe nicht genau geschaut, welche Breiten verbaut waren, daher das Gewicht eine ca. Angabe)
Bereifung neu: Conti Contact Urban 42-406 zu 360 g und Conti Contact Speed 32-559 zu 450 g und ein neuer, schmalerer Schlauch:

Ca. 600 g Gewichtseinsparung für 47 Eur.

Diese Modifikation ist für mich im Grunde kostenneutral, weil ich so oder so lieber einen Satz Ersatzreifen da habe. Jetzt habe ich so gesehen die Ersatzreifen umsonst.

Dann waren ursprünglich Shimano Doppelpedale installiert, mit einer Klickseite und einer flachen Seite. Wir fahren momentan keine Klickies und (beim Anfahren) sind die dann nur einseitig nutzbaren Pedale immer verkehrt herum und zu glatt. Daher wollte ich ohnehin neue Pedale haben, die dann wegen der fehlenden Klickfunktion auch deutlich leichter ausfallen: Alte Pedale = 540 g + 450 g, neue Pedale = 240 g + 240 g -> 500 g gespart. (ca. 50 Eur Teilepreis.)

- Schutzbleche, Lichter, Gepäckaufnahme will ich dran behalten, Usecase wird zu oft Tourenradeln sein, um ohne auszukommen.

- Schaltung mit riesen Spreizung (daher 3 Kettenblätter) benötigen wir um aus der Stadt nach Hause den Berg hoch zu kommen, bleibt daher ebenfalls dran.

- Sattel (Kapitän) wiegt 320 g. Sattelstütze 31,6 mm x 450 mm inkl. Sattelhalterung wiegt 433 g. Sattelstütze Carbon aus China ca. 25 € angeblich 250 g. Shannon Carbon für 130 €: 200 g.

Mögliche Einsparung 433 g - 200 g = 233 g: Habe entschieden, dass da (von einem der Vorbesitzer?) bereits recht leichte Teile verbaut wurden, sodass eine Gewichtseinsparung mir zu teuer ist. Sattelstütze kürzen macht auch keinen Sinn, ich benötige fast die gesamte Länge.

- Die Sache mit dem Ausleger mal überschlagen: Das ist vermutlich 50 x 1,5 mm Stahlrohr. Mal angenommen, ich könnte da 25 cm absägen, sparte das 450 g. Mal im Hinterkopf behalten. -> Ergebnis: So lang ist der Ausleger gar nicht. Gemessen an meinem Heizer könnte ich wohl 10 cm absägen. Das ergäbe dann 180 g, dafür will ich das Pino nicht beschädigen.

- Habe gesehen, dass man den vorderen Sitz gegen eine Carbon-Sitzschale tauschen kann. Denke, das kommt nicht in Frage, weil unser Rad vorne ungefedert ist und der montierte Sitz da doch einiges schluckt.

- Auf Kleinanzeigen.de gab es neulich von Privat einen Titanlenker für 250 Eur. Halte ich für ein paar Gramm Gewichtseinsparung ebenfalls für zu teuer zumal mein Stoker (als ehemalige Downhill-Fahrerin) sagt, dass man keine gebrauchten Titanteile kauft, weil die zu empfindlich auf Vorschäden reagieren. Lasse ich mal so stehen.

Gewicht dürfte da jetzt bei 25,6 kg liegen. Hier auch noch mal Dank für die Ideen, die die Schwarmintelligenz bisher geliefert hat. Vielleicht berichtet ja jemand noch eine spannende Möglichkeit, die ich bisher nicht gesehen habe.
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Re: Gewichtreduktion am Pino

Beitragvon upndown » 14.10.2023, 09:53

Ein Pino leichter machten :lol:
ich würde das noch durch "ohne Einbußen von Sicherheit, Bequemlichkeit und "will ich haben" ergänzen.
Wenns unbedingt leichter sein soll, würde ich die Zusatzgriffe wegwerfen, die Schutzbleche, Gepäckträger und Lowrider weg lassen. (Nee, nicht wirklich, nur als Gedankenexperiment)

Rocketeer hat geschrieben:Ich hatte unser neues, altes Pino 2 neulich bereits im Faden "Sammelthread für die Gewichte der Pinos" vorgestellt. Ich will dieses Vorhaben der Gewichtsreduktion dort im Faden nicht zu breit treten, weil dort meines Erachtens das Gewicht im Vordergrund steht und nicht die Frage, wie dieses Gewicht erreicht wurde. Vielleicht nutzen wir lieber hier diesen Faden um Möglichkeiten zu sammeln, wie man ein Pino leichter macht.

Der aktuelle Stand bei mir: Von angenommenen 26,7 kg (Personenwaage) Startgewicht bin ich mit bisher geringstem (finanziellen) Aufwand ca. 1 kg heruntergekommen. Dabei soll das Rad ein Tourenrad bleiben. Ich will es hier nicht bis zu einem Rennpino treiben.
das sind dann 3,7% :roll: :lol:
Und das auf Kosten von Pannensicherheit. :cry:
Rocketeer hat geschrieben:Bereifung ursprünglich Schwalbe Marathon, Gewicht ca. 1400 g (habe nicht genau geschaut, welche Breiten verbaut waren, daher das Gewicht eine ca. Angabe)
Bereifung neu: Conti Contact Urban 42-406 zu 360 g und Conti Contact Speed 32-559 zu 450 g und ein neuer, schmalerer Schlauch:

Zu den Reifen kann ich nichts sagen, aber bei einem schmalen, d.h. dünnen Schlauch habe ich so meine Probleme wegen der nicht vorhandenen Pannensicherheit.
Rocketeer hat geschrieben:Ca. 600 g Gewichtseinsparung für 47 Eur.

Diese Modifikation ist für mich im Grunde kostenneutral, weil ich so oder so lieber einen Satz Ersatzreifen da habe. Jetzt habe ich so gesehen die Ersatzreifen umsonst.

Dann waren ursprünglich Shimano Doppelpedale installiert, mit einer Klickseite und einer flachen Seite. Wir fahren momentan keine Klickies und (beim Anfahren) sind die dann nur einseitig nutzbaren Pedale immer verkehrt herum und zu glatt. Daher wollte ich ohnehin neue Pedale haben, die dann wegen der fehlenden Klickfunktion auch deutlich leichter ausfallen: Alte Pedale = 540 g + 450 g, neue Pedale = 240 g + 240 g -> 500 g gespart. (ca. 50 Eur Teilepreis.)

- Schutzbleche, Lichter, Gepäckaufnahme will ich dran behalten, Usecase wird zu oft Tourenradeln sein, um ohne auszukommen.

Schon mal über einen Anhänger für Touren gedacht, dann könntest überlegen, auf Lowrider einschließlich Ständer und Gepäckträger zu verzichten. 8)
Rocketeer hat geschrieben:- Schaltung mit großer Spreizung (daher 3 Kettenblätter) benötigen wir um aus der Stadt nach Hause den Berg hoch zu kommen, bleibt daher ebenfalls dran.

- Sattel (Kapitän) wiegt 320 g. Sattelstütze 31,6 mm x 450 mm inkl. Sattelhalterung wiegt 433 g. Sattelstütze Carbon aus China ca. 25 € angeblich 250 g. Shannon Carbon für 130 €: 200 g.

Mögliche Einsparung 433 g - 200 g = 233 g: Habe entschieden, dass da (von einem der Vorbesitzer?) bereits recht leichte Teile verbaut wurden, sodass eine Gewichtseinsparung mir zu teuer ist. Sattelstütze kürzen macht auch keinen Sinn, ich benötige fast die gesamte Länge.

- Die Sache mit dem Ausleger mal überschlagen: Das ist vermutlich 50 x 1,5 mm Stahlrohr. Mal angenommen, ich könnte da 25 cm absägen, sparte das 450 g. Mal im Hinterkopf behalten. -> Ergebnis: So lang ist der Ausleger gar nicht. Gemessen an meinem Heizer könnte ich wohl 10 cm absägen. Das ergäbe dann 180 g, dafür will ich das Pino nicht beschädigen.

- Habe gesehen, dass man den vorderen Sitz gegen eine Carbon-Sitzschale tauschen kann. Denke, das kommt nicht in Frage, weil unser Rad vorne ungefedert ist und der montierte Sitz da doch einiges schluckt.

- Auf Kleinanzeigen.de gab es neulich von Privat einen Titanlenker für 250 Eur. Halte ich für ein paar Gramm Gewichtseinsparung ebenfalls für zu teuer zumal mein Stoker (als ehemalige Downhill-Fahrerin) sagt, dass man keine gebrauchten Titanteile kauft, weil die zu empfindlich auf Vorschäden reagieren. Lasse ich mal so stehen.

Gewicht dürfte da jetzt bei 25,6 kg liegen. Hier auch noch mal Dank für die Ideen, die die Schwarmintelligenz bisher geliefert hat. Vielleicht berichtet ja jemand noch eine spannende Möglichkeit, die ich bisher nicht gesehen habe.
man kann sich auf nichts mehr verlassen, nicht mal mehr auf die Unzuverlässigkeit des Wetterberichts!
Bei "langweiligem Wetter" kann man auch getrost in die Wetterapp gucken, sonst muss man sich mehrerer Informationsquellen bedienen. :mrgreen:

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Re: Gewichtreduktion am Pino

Beitragvon gündirwas » 14.10.2023, 10:40

Eigentlich fehlen zwei Ansätze, die fahrerisch neben Gewichtseinsparung besonders fahrerisch Erleichterung schaffen.:

Reduzierung Körpergewicht: nicht beliebt, darüber zu sprechen, bringt aber vergleichsweise den Effekt der höheren Fitness, spart eher als dass Zusatzkosten entstehen. Mit der motivierenden Erkenntnis schneller Erfolge im Vergleich zu Gewichtsreduzierungen des Pinos bringt maßvolleres Essen/Trinken den größten Effekt. Na ja, wie gesagt, Wahres ist nicht immer beliebt und braucht Motivation.

Verringern der drehende Masse entsprechend Gesamtgewicht Rad+Fahrer
Wie bereits bei den Reifen/ Schläuchen angesetzt bringen am Pino weitere Reduzierung drehender Teile aus zwei Gründen den fahrerisch größeren mit Gewichtsanteiligen Effekt gegenüber den statisch feststehenden Teile: Gezielter Tausch von Felgen und Speichen.
Vernachlässigt wird oft, dass mit jeder Kurbelumdrehung zwei mal das Rad um den Anteil beschleunigt werden muss, den es im Kurbeltotpunkt durch Gegenwind verlangsamt. Der Luftwiderstand der Speichen lässt sich durch konifizierte Speichen bis hin zu Messerspeichen gezielt verringern.
Bei Eigen-Umbau der Laufräder bleiben die Kosten im Rahmen.
Das gezielte Verringern der drehenden Teile bringt nach meiner Erfahrung zwar auch Gewichtseinsparung, erleichtert aber das Fahren spürbar in der Ebene und am Berg.

Herzlich
Günter
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Re: Gewichtreduktion am Pino

Beitragvon Rocketeer » 14.10.2023, 13:22

Wir haben eine gesamt Körpermasse von 110 kg. Also durchschnittlich untergewichtige Körper. Damit sind wir sicherlich eher die Ausnahme und der Hinweis, dass man am Körpergewicht normalerweise deutlich mehr Gewichtsreduktion bewerkstelligen kann, als am Fahrrad, ist ganz richtig. Zumal das noch ohne Kosten und mit einem Plus an Gesundheit einhergeht.

Ich erwähne das nur deshalb, weil die Tatsache, dass wir ein so geringes Körpergewicht mitbringen, vielleicht noch mal besser verdeutlicht, warum es mir hier sehr wohl auf die 1 bis 2 kg ankommt, die ich hier am Material sparen kann: Das Pino Leergewicht beträgt momentan fast ein Viertel unseres gesamten Fahrergewichts und unsere biomechanische Leistung ist entsprechend unserem geringen Körpergewicht auch entsprechend klein. Oder mit anderen Worten: Das Pino in Standardausführung ist für die Belastung, die wir verursachen, völlig überdimensioniert und unnötig schwer. Mechanisch gesehen könnte ich den Rahmen perforieren und aus den Kurbeln Material wegfräsen etc. und außerdem eine viel leichtere Kette fahren weil wir das Material nicht an die Belastungsgrenze belasten können.

Nun, das ist ein unverhältnismäßiger Aufwand (zumindest, wenn ich diese Modifikationen noch berechnen oder simulieren wollte um sicherzustellen, dass mir dann nicht doch der Rahmen bricht). Aber ich will wenigstens rausholen, was ohne Einbußen von Sicherheit und bei Erhalt eines Minimalkomforts machbar ist. Die angesprochenen Ergogriffe hatte ich im Eingangspost vergessen. Sicher würde ich die gerne weglassen. Bin aber mit der Lenkereinstellung noch nicht fertig. Bisher stellt es sich für mich so dar, dass die erhöhten Ergogriffe eine deutliche Entlastung für meine Handgelenke bedeuten, die ich gerne hin und wieder nutze.

Ich gehe nicht auf jede eingebrachte Idee ein. Ich verstehe das hier gerne als eine Sammlung von Vorschlägen. Danke dafür!

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jolly63
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Re: Gewichtreduktion am Pino

Beitragvon jolly63 » 14.10.2023, 16:15

Hi

ich bringe nochmal eine Maßnahme hoch die ich an anderer Stelle schon gepostet hatte: bei der 3x9 Schaltung könnte noch Potenzial sein, sofern da Einstiegsklasse (Deore/Tiagra) verbaut ist. Umwerfer bzw. Schaltwerke in XT/Ultegra sind im Netz nicht übermäßig teuer und bringen neben einer Gewichtsersparnis auch eine bessere Präzision und Langzeit-Robustheit. Den Gedanken kannst du auch auf deine Kassette am Hinterrad übertragen, da sind auch noch mal ein paar zig Gramm drin wenn man von Deore auf XT Kassette hoch geht.

Ich kann auch nicht genau erkennen welche Lichtanlage verbaut ist. Die Rückleuchte sieht aber so aus als ob es sie in weniger ausladender Bauform und leichter gibt. Ähnliches könnte für den Frontscheinwerfer gelten. Da sprechen wir allerdings in Summe auch nur über ein paar zig Gramm. Mir persönlich ist beim Licht die Funktion vorrangig und das Gewicht zweitrangig

LG Joachim
nichts bewegt uns wie ein Pino


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