Pinoforum

Jaaa, wie hoch liegen die Kosten, wenn man die Ketten ersetzen will/muss?

Beim Pino braucht man 4 Standardketten. Eine für den hinteren Antrieb, 3 für den Stoker.
Du schreibst leider nicht, welchem Modell du neue Ketten gönnen willst.
Und jetzt kommts nur noch darauf an, ob du die Ketten selbst oder von einem Fahrradmechaniker austauschen lassen willst. Da dürfte wohl auch noch eine Arbeitsstunde (wohl eher eine halbe) zusammenkommen. Wenn du Ebikeketten aufziehst, würde ich dir KMC Ebikeketten, zumindest für den hinteren Antrieb, empfehlen. Stückpreis ca. 25€, im hochpreisigen Laden wohl 40-50€. Also Summe zwischen 150€ und 300€.

LG Uli

Machst du es selbst und nimmst günstige Standard Markenketten von KMC oder SRAM (womit ich bei Bioantrieb gut fahre) kommst du bei Internetkauf mit knapp 60 Euro hin wenn du Nabenschaltung hast. Bei Kettenschaltung wirds hinten je nach Schaltungstyp (von dem du leider nichts geschrieben hast) ggf. ein paar Euro teurer.

Die Kette hinten ist stärker belastet als die Kette vorn und muss daher eventuell häufiger gewechselt werden als die Kette vorn. Besonders gilt das für Kettenschaltung, da man sich mit einer verschlissenen Kette auch Ritzel und Kettenblätter verdirbt. Dafür ist es eine Standard-Länge wie für ein normales Rad. Vorn braucht man 3-4 Ketten, die man zusammensetzen und ggf. passend machen muss. Dafür muss man nicht ganz so oft wechseln - abhängig von der Kraft, die der Stoker auf die Pedale bringt natürlich.

Och , ich sehe, da bin ich wohl übereilig gewesen!

Ich dachte so an ein Pino mit Kettenschaltung, weil ich ein gebrauchtes im Auge hatte, und ich mir einfach so fragte, welche potenzielle ''versteckte Kosten'' vorkommen könnten.

Ich bedanke mich für die genauen Antworten, und auch dafür, dass ihr euch Zeit genommen habt, um auf eine ungenaue Frage zu antworten!

Hallo, wie "eidexe" schon geschrieben hat, nutzen sich die Kapitänsketten deutlich schneller ab. Geschätzt treten wir im Verhältnis 30 zu 70 (Kapitän ca. 70 %).
Wir stehen jetzt bei 44000 km und fahren immer noch dieselbe Stoker-Kette. Die Kapitänsketten dagegen wurden schon etliche Male getauscht. Im Schnitt erfolgt der Wechsel nach 3000 bis 5500 km. Wann ein Wechsel erforderlich ist, ermittelte ich mit einem Kettenverschleisspruefer.
Die Stoker-Kette kann wie es derzeit aussieht noch einige tausend km benutzt werden.
Versteckte Kosten hatten wir bisher nicht, war ein Neukauf.
Dass Fahrradfahren teuer ist, ist bekannt. Dass Tandem-/Pino-fahren mehr kostet auch. Allerdings ist der Spaß daran auch wesentlich höher.
Gruß Karl

Wie das Verhältnis Captain:Stoker bei der Kraftausübung ist, dürfte noch gar nicht mal so entscheidend für den Verschleiß sein. "Hinten" kommt alles an, und eine Kettenschaltung reagiert empfindlich auf Verschleiß an Kette, Ritzeln und Kettenblättern. Die Stokerkette bedient ja im Grunde eine 1-Gang-Schaltung, und da können sich Kette und Kettenblätter sehr lange gut arrangieren. Dass der Stoker als eher Liegeradfahrer schon konstruktionsbedingt tendenziell etwas weniger Kraft als der Captain auf die Pedale bringt, kommt der Stokerkette als Entlastung noch zu gute.

Beim Pino ist konstruktionsbedingt ist die hintere Kette immer höher belastet als die vordere. Sollte der Stoker die doppelte Leistung als der Captain bringen, was beim Pino durchaus geht, ist die hintere Kette deutlich höher belastet als die vordere. Dementsprechend ist es völlig logisch, dass die hintere Kette auch deutlich schneller verschleißt.
Deshalb würde ich für die hintere Kette immer eine Ebikekette verbauen. Die "billigen" Ketten sind einfach zu schnell verschlissen

LG Uli

Also, an euren Antworten spürt man einfach die Erfahrung. Das ist so angenehm! Vielen Dank für die Tipps!
Ja, Fahrrad fahren kostet etwas, ist immerhin viel billiger als Auto zu fahren.
Ketten ersetzen kann ich selber machen.

Habt ihr für den Kapitän einen Kettenschutz?

klasch hat geschrieben: Habt ihr für den Kapitän einen Kettenschutz?

Nö, bei der Kettenschaltung geht das nur sehr eingeschränkt und hat seine dicken Macken.
Aber erst mal die Frage: Für was braucht man einen Kettenschutz?
Ich versuch das mal aus meiner Sicht zu beantworten:
Vorteile eines Kettenschutzes, wenn er denn funktioniert:
- Keine oder nur minimale Abdrücke an der Wade. (Möglicher Ausweg: Verwenden von Kettenwachs. Da gibt es so gut wie keine Abdrücke auf der Wade)
Nachteile:
- Beim reparieren der Kette ist der Kettenschutz immer im Weg und muss womöglich vorher abgebaut werden.
- Klappert noch ein Bauteil
- Willst du die Kette pflegen, ist der Kettenschutz ständig im Weg. Meistens wird dann kein Schmierstoff neu aufgetragen und die Kette leidet, weil sie trocken läuft.

Es gibt sicher noch mehr der Argumente für und gegen den Kettenschutz.

LG Uli

upndown hat geschrieben:Sollte der Stoker die doppelte Leistung als der Captain bringen, was beim Pino durchaus geht,…
LG Uli

Echt jetzt, das geht wirklich? Muss ich mal meiner Stokerin sagen…

Ja, mein linkes Hosenbein hat nie die Originalfarbe.
Bin schon einververstanden, was das Klappern betrifft ( und wenn der Kettenschutz aus Kunststoff ist, dann ist er auch schnell kaputt). Ich muss mir mal die Sache mit der Kettenwachs anschauen.

klasch hat geschrieben:Ja, mein linkes Hosenbein hat nie die Originalfarbe.

Also das Kettenwachs verursacht dann keine schwarzen Abdrücke auf der Wade.
Nachschmieren musst du halt immer noch, ist keine Dauerschmierung, aber vor allem bei heißem Wetter ist es etwas beständiger.

LG Uli

Es gibt für alles eine Lösung

Gruß Franz