Hola Johnny,
Ich komme aus der Rennrad und Randonneur Scene.
Für mich Rennradlaien: Was ist die Randonneurszene? Reiseräder? Ist Randonneur nicht der geschwungene Rennlenker?
Ich finde das Forum toll und habe mich endgültig dazu entschlossen ein Pino zu kaufen. Euer Forum war bei dieser Entscheidung sehr hilfreich.
Ich hol schonmal meinen Porsche ab, gibt's bei jedem Pino als Provision...

Wie ist das Pino übersetzt bzw. irgendwo gibt es ja Grenzen und unter einem bestimmten Tempo wird man wohl umfallen.
Wie Frieder&Kati schon sagten, hat das Pino hinten Standard-MTB und vorne eher Reiserad Übersetzung (ich glaubs einfach mal, habs mir noch nie genauer angeschaut...) und zusammen mit dem kleinen Hinterrad ein guter Kompromiß, wir brauchen den ersten Gang regelmäßig (beim MTB hab ich den glaub ich noch nie verwendet...) aber noch kleiner muß es nicht sein, langsamer als 7-8km fahren wir auch kaum, dann wird's uns zu wacklig. Und eine geringere Übersetzung an der Kurbel (bekommt man sicher auf Wunsch bei Hase) wäre auch nicht ideal, dann würde man in der Stadt/Ebene ständig zwischen mittlerem und großem Kettenblatt hin und herwechseln, wir sind so schon oft im 8. oder 9. Gang beim mittleren Blatt.
Wir sind bisher auf knapp 2500km zweimal zwangsweise abgestiegen, einmal rutschte das Hinterrad auf Sand an einem kurzen extremen 15-20%-igen Anstieg in einem Neubaugebiet (was machen die da im Winter???) durch, wo noch nicht geteert war, das andere Mal war es ein mehrere hundert Meter lange 15% Steigung, da haben wir beide in der Mitte schlapp gemacht und uns gesagt, wir müssen uns und das Rad nicht quälen. Wie Frieder&Kati sind wir aber wenig und gar nicht bergerfahren, ein fitteres Paar würde auch 15% über eine lange Strecke schaffen.
Grob würde ich sagen, 10% sind nie ein Problem, notfalls auch allein (falls der Vordere mal nicht kann oder will).
Zum Thema Umfallen noch. Ich denke schon, daß das Pino mit zwei Personen bei sehr langsamen Geschwindigkeitenen unter 10km/h unruhiger ist als ein Normalrad bzw. etwas unruhiger als ein Normaltandem (womit ich allerdings nicht viel Erfahrung habe), daß ist einfach physikalisch so. Beim Fahren ist der Unterschied weniger stark, etwas schwieriger ist es vielleicht, am Berg bei 10 oder 15% anzufahren, ähnlich (falls Du das schonmal gesehen oder probiert hast) einem Liegerad, wobei das beim Berganfahren doch noch deutlich unruhiger ist als Pino.
Nur groß oder besonders schlimm ist dieser Unterschied nicht, keiner von uns ist bisher je von einem auf das andere Rad gewechselt und hat gedacht "Ah, ist das eine Erleichterung" oder "Puh, ist das eine Geeiere" und wir fahren täglich "Normalrad".
Bergab gibt es unserer Meinung nach ebenfalls nichts am Pino zu beanstanden. Ich vermute zwar, daß Normaltandems durch die längere Bauform bzw. den längeren Radstand da auf dem Papier vielleicht noch schneller/ruhiger fahren können und es gibt Tandembesatzungen, die daraus einen Sport machen und mit 80-90 Berge runterfahren, uns/mir reichte es bisher aber schon bei 60, nicht weil das Pino zu unruhig wurde oder meine Stokerin schrie, ich hab mich dann einfach nicht mehr wohl für mich und vor allem für meine Frau gefühlt, ich denke auf dem Tandem mit Partner/Partnerin ist man "vernünftiger", ich war allein mit kurzem und nervösem Kurzlieger oder MTB auch schon bei 80.
Vermutlich ist es auch viel Gewöhnung (bei uns im Raum gibt es nicht oft lange Abfahrten), mit ein paar mehr Bergkilometern würde wir uns beide sicher auch noch bei 70 oder so wohl fühlen.
Frieder&Kati, wie schnell seid Ihr mit Gepäck in Spanien bergab gefahren?
Falls Du/Ihr mal irgendwo gelesen oder gehört haben solltet, das Pino führe sich so schwammig oder die hintere Position sei so komisch, glaubt es nicht bzw. probiert es erst selbst. Wir haben zuerst mehrere noch erheblich teurere "Normaltandems" von Markenherstellern wie Santana und Gleiss längerfristig probieren können. War nicht schlecht, aber auch nach einem ganzen Tag damit war unsere Reaktion eher Schulterzucken, nach 100m auf einem Pino wußten wir beide, das ist es. Und viele Vorurteile bzw. Kritikpunkte der "Normalos" zum Pino kommen noch vom Pino1 und wurden beim Pino2 (seit 2003) behoben bzw. verbessert.
Viel wichtiger ist allerdings, was Deine Frau zum Pino bzw. zur Position vorne meint. Da hilft leider weder Theoretisieren noch wie gut Dir das Pino gefällt, die Pinoentscheidung steht und fällt mit dem (meist allerersten) Gefühl des Vorderen. Ist sie/seid Ihr denn schonmal drauf gefahren?
Besten Gruß
Jo