>>Es gibt allerdings etwas Vergleichbares, Topo USA 1:100.000 und das gibt es schon ab 110-120 Euro...
>Da komme ich nun aber selbst mit dem Pino nicht so häufig hin.
Ich meinte zum Preisvergleich, ähnlich großes Gebiet, gleicher Maßstab, Preis 110-120 Euro statt 200 Euro Preisdifferenz Colorado-Legend. Wobei es vermutlich nicht ganz fair ist, die Preisdifferenz nur für die Karte zu rechnen.
>Die Anforderungen an eine "Pino-Radler" sind aber schon anders als das durchschnittliche Profil eines GPS-Forum Besuchers.
Denke ich gar nicht. Rennradler und Montainbiker können oft auf vorhandener Touren anderer, Rennradler dazu noch auf Straßen zurückgreifen, wobei ich mir irgendwie schwer ein 6-7kg Rennrad für ein Monatsbruttogehalt mit GPS vorstellen kann...
Ich denke Pinonauten sind viel eher recht typische GPS&Rad-Nutzer, eben Reise/Touren/ADFC-Radler und davon gibt es nicht wenige. Vielleicht hab ich aber auch einfach nur zu viele davon in meinem Umfeld und zu wenige Rennradler und MTB-ler... ;-9
>Mich stört bei den Familienausflügen eben auch das ständige "Anhalten - Karte raus - weiter gehts - Käse, der Weg geht ja ganz anders - Anhalten - Karte raus - Mist verfahren - neue Strecke - weiter - anhalten - Karte raus"
Mich auch! Der Haken ist aber: Die Zeit für eine gute Vorplanung einer individuellen Tour am PC kann schnell so lang werden wie die Tour selbst. Und wenn man für jede Tour mit der Familie vorher genauso lang oder auch nur halb so lang am PC hockt, ist die Familie sicher begeistert...
>Am liebsten wär' mir ein Auto - äh ich meine natürlich - Radrouting automatisch, so wie im Auto.
Willkommen im Club! Diese berechtigte aber naive Hoffnung hatte ich auch bis vor kurzem noch. Das wird mittelfristig aber ganz sicher nicht kommen, zumindest nicht vergleichbar dem Auto. Hauptgründe dafür zum einen, das ungleich umfangereichere und komplexere und Wegenetz, wieviel größer? Faktor 5? 10? Wie gewichtet man am besten alle für Radler wichtigen Faktoren wie Steigung, Autoverkehr, Oberfläche, Landschaft/Reit, Breite, Radverkehr, etc. mit ein? Vor allem ist "unser" Wegenetz ungleich löchriger erfasst als das einfache Straßennetz und - Hauptgrund zwei - daran wird sich auch so schnell nichts entscheidend ändern, wenn nicht plötzlich Millionen von Deutschen bereit sind dreistellige Beträge für Radnavigation auszugeben wie beim Auto bzw. noch mehr, das kostet extrem viel Zeit und Geld.
>Die Karten von MagicMaps waren auch eine Enttäuschung. Mit denen ist eigentlich ohne GPS gar nichts anzufangen. Die Demoversion gaukelt noch ein Sofwarerouting auf dichtem Radwegenetz vor - die Hessen/Saarland Karte sieht dann ganz anders aus. Am Ende läßt sich eine selbst gezeichnete Route nicht mal ausdrucken.
Welche MM Karten denn genau? Und was hast Du Dir ohne GPS eigentlich davon versprochen?
Das man nicht ausdrucken kann, ist zwar schwach, aber eine längere Radtour mit Tour&Karte auf ausgedruckten A4 Zetteln ist ziemlich unkomfortabel, kein Vergleich zu einer guten Papierkarte und ob die dann mit der aufgewendeten Zeit und den Druckkosten dann noch so viel teurer kommt?
Das einzige meines wissens bisher echte (d.h. flächendeckende, nicht nur ausgewählte Routen) und halbwegs brauchbare Radrouting machen die Radroutenplaner von Hessen, NRW und Bremen (oder war's noch Rheinland-Pfalz dazu?). Man gibt Start und Ziel an, wenn man will noch ein paar Zwischenpunkte und bekommt (meistens) eine gute radgeeignete und direkte Route (also ohne abstruse Umwege) mit sehr guten Höhenangaben und - worauf es den meisten ankommt - einen exakten GPS-Track fürs Gerät zum Download.
Das Kartenbild ist allerdings nicht so toll, daher ist auch Ausdrucken da nicht ideal, aber das macht eh kaum einer. Das Beste: Alles kostenlos, von diversen Ministerien und Planungs-, Verkehrs- und Tourverbänden gestützt. Der Haken: Ein bundeslandabhängiges Projekt, das vermutlich nie bundesweit umgesetzt wird, vielleicht folgt sogar kein einziges weiteres Bundesland.
>Es geht also wohl kein Weg am GPS vorbei, auch wenn das verglichen mit den Möglichkeiten die ein Autofahrer geboten bekommt, noch extrem teuer ist (gemessen an der Bedienerfreundlichkeit) und noch absolut in den Windel steckt.
Stimmt leider. Im Verlauf der letzten 1-2 Jahre hat sich bei der GPS-Entwicklung vor allem bei den Geräten viel getan, erst vernünftige Empfänger bzw. Empfangsleistungen, von denen man früher nur träumen konnte (und die grade auf dem Rad im Wald und in Bewegung wichtig sind) und seit diesem Frühjahr ein Preissturz dank Dollarkurs. Die Probleme mit den diversen proprietären Karten und ungenügender Routingfähigkeiten bestehen weiterhin, Allerdings sind die Karten im Verlauf dieses Sommers erheblich günstiger geworden bzw. es gibt neue und (auf dem Papier) vielversprechende günstige Karten und Kartenpakete. Und dabei sind auch ein paar, die behaupten "Radrouting" zu können, wie z.B. der neuen Tour Explorer von MagicMaps, ist halt nur die Frage, ob das wirklich flächendeckendes Routing ist oder ob man nur auf direktem Weg von einer vorgefertigten Themenrouten zu nächsten geleitet wird.
Ich würde aber die Karte auf dem GPS selbst nicht überschätzen, das kleine Display und die Vektordarstellung sind kein Vergleich zu einer Rasterkarte am großem TFT zuhaus oder einer Papierkarte und auch nicht zum Kartenbild eines Autonavis. Viele GPSies nutzen daher das GPS nur für Tracks und zur Positionsbestimmung, man fährt mehr oder weniger den vorher mit PC und Internet definierte Track/die Linie im GPS ab, notfalls völlig ohne Karte, man sieht ja, ob man auf der Linie ist bzw. wieviel daneben, ob evt. auf einem Parallelweg.
Und für die GPS-Planung zuhaus kann man sehr viel mit kostenfreien Karten und Diensten wie Google Maps, gpsies.com und z.B. den Radroutenplanern (wenn man in einem dieser Bundesländer unterwegs sein will...) erschlagen oder mit der guten alten Papierkarte, um den jeweiligen GPS-Track für jede seiner Touren zu erstellen. Ist sicher mühsamer als mit gekauften elektronischen Karten für den PC, aber man braucht dafür außer PC&Internet&Zeit nichts außer z.B. einem Legend für 180 Teuro...
Vielleicht sagt ja unsere Guru-ne noch mehr dazu...
Oder Du kommst 2009 zu einen unserer berühmten GPS-Seminare zum ADFC Darmstadt, hüstel...
>Meinen Zeitmotor gebe ich nur ungern her - auch wenn er am besten mit Eiscreme läuft
Benzin, Milchprodukte, alles viel zu teuer als Sprit. Da bleibe ich doch lieber bei meinem Motor mit Luft&Liebe...
Gruß
Jo