Das Pino ist tot, es lebe das Pino!

Bremsen, Laufräder, Sitz- und Lenkerposition und vieles mehr

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Pino(t) noir
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Das Pino ist tot, es lebe das Pino!

Beitragvon Pino(t) noir » 16.10.2009, 07:16

Hallo zusammen,

angesichts der schönen Urlaubsschilderungen in diesem Forum habe ich mich nicht getraut, den nachfolgenden Bericht über unser Urlaubserlebnis in den Bereich „Reisen, Touren & Tips“ zu stellen. Naja, vielleicht gehört er da auch nicht hin. Auch im Bereich „Schrauberkram und so …“ ist der Bericht nicht so ganz richtig aufgehoben, da eigentlich nichts mehr zu schrauben war. Aber zur Sache:

Ende August sind wir mit dem Pino(t) noir auf dem Heckträger unseres Autos an die französische Atlantikküste gefahren. Aufgrund des hervorragenden Karten-, Bild- und Infomaterial der verschiedenen Touristenbüros hatten wir uns zu einem Aufenthalt in einer Ferienanlage in der Nähe von Lacanau-Ocean entschieden. Wir wollten von dort aus ausgiebige Radtouren auf den vielgepriesenen Fahrradwegen entlang der Küste und in das Hinterland machen. Dieses ist uns allerdings nur bedingt gelungen, da wir bereits am vierten Tag unseres Aufenthalts einen ziemlich hässlichen Unfall hatten.

Während der Radtour an diesem Tage stellte ich eine eigentümliche Eigendynamik des Vorderrades fest. Ich vermutete zunächst einen schleichenden Plattfuß, durch den ein schwammiges Lenkgefühl verursacht wird. Wir hielten also an und kontrollierten das Vorderrad, doch der Marathon Plus erfreute sich bester Gesundheit. Auch die Federgabel und das Lenkkopflager gaben keinen Anlass zu Beschwerden.
Also setzten wir unseren Weg fort, da wir gerade einmal vierzig Kilometer gefahren waren und noch einiges vor uns hatten. Nach ca. 3 – 4 Kilometern hatte ich wieder das Gefühl, dass etwas mit dem Vorderrad nicht stimmt und bremste langsam ab. In diesem Moment scherte das Vorderrad samt Vorbau nach links aus, der Rest des Rades ging in den Sinkflug und wir legten einen sauberen Salto (naja, mich hat´s hingehauen wie einen nassen Sack) auf den Asphalt. An einzelne Passagen des Fluges können wir uns beide nicht mehr erinnern, ich weiß nur, dass ich meine Frau zum ersten Mal auf dem Pino überholt habe. Ich habe also zuerst den Untergrund erforscht und dann den Aufprall meiner Frau ein wenig abgedämpft.
Glück im Unglück:
    An der Stelle war der Radweg mindestens 8 – 10 Meter von der Straße entfernt, so dass keine Gefahr bestand, dass wir einem motorisierten Verkehrsteilnehmer vor die Räder fallen;
    andere Radfahrer kamen uns zwar entgegen, waren aber glücklicherweise weit genug entfernt, um unseren Stunt gebührend bewundern und rechtzeitig anhalten zu können (im Nachhinein stört mich der fehlende Applaus);
    wegen des vorausgegangenen unsicheren Lenkgefühls sind wir langsamer als gewöhnlich gefahren und unsere Schutzengel hatten Gelegenheit auf gleicher Höhe zu fliegen.
Das Pino hatte seinen Schutzengel gerade nicht dabei.
Pinounfall, Bild 8.jpg
Pinounfall, Bild 8.jpg (96.47 KiB) 6423 mal betrachtet


Der Ausleger samt Vorderrad ist direkt vor dem quer eingeschweißten Rohr für die Sitzbefestigung abgerissen.
Pinounfall, Bild 4.jpg
Pinounfall, Bild 4.jpg (93.27 KiB) 6458 mal betrachtet

Pinounfall, Bild 5.jpg
Pinounfall, Bild 5.jpg (96 KiB) 6422 mal betrachtet


Die Bruchstelle war vorher nicht erkennbar, da sie sich unmittelbar unter der Vorderkante der Sitzfläche befand. Durch den Aufprall auf den Boden wurden der Lowrider und der Ständer in eine völlig neue Form gebracht – irgendwie runder, aber sehr unpraktisch.
Wir haben uns bei dem Sturz zwar „nur“ einige Prellungen, Schürfungen und blaue Flecke zugezogen, hatten damit in den nächsten Tagen allerdings noch einigen Spaß. Für das Pino(t) noir bedeutete dieser Tag jedoch nach zwei Jahren und einem Monat und 9.603 gefahrenen Kilometern das endgültige Aus.
Für unsere ursprünglich Urlaubsplanung allerdings auch.

Die Details der folgenden „Bergungsaktion“ will ich Euch an dieser Stelle ersparen. Wir haben die Reste des Rades auf jeden Fall wieder zu unserem Urlaubsdomizil transportieren können und ich habe mich am folgenden Tag mit dem Händler meines Vertrauens, der Firma Tri-Mobil in Bochum, in Verbindung gesetzt. Ich habe den Unfall per SMS geschildert und ein Foto übersandt und darum gebeten, dass der Sachverhalt bereits vorab an die Firma Hase weitergegeben wird. Eine Rückantwort auf meine SMS habe ich schon nach etwas mehr als einer Stunde erhalten und auch die Zusicherung, dass die Schilderung nebst Bild an Hase weitergeleitet wurde. Auch die Firma Hase hat umgehend reagiert und gebeten, dass wir das Wrack nach unserem Urlaub gar nicht erst zu unserem Händler, sondern direkt nach Waltrop bringen. Für Ortsunkundige: Waltrop, Bochum und Recklinghausen liegen nicht wirklich weit auseinander.
Wir haben den Rest unseres Urlaubs irgendwie verbracht (die Gegend dort am Atlantik ist echt nicht unsere Welt), hatten allerdings noch einige wunderschöne Tage in Franken (obwohl die dort noch geplanten Radtouren ebenfalls ausfallen mussten).
Nach unserer Rückkehr haben wir die Radreste am 22.09.2009 bei Hase in Waltrop abgeliefert. Seit vergangenem Freitag, den 09.10.2009, sind wir nun stolze Besitzer eines weißen Pinos. Unsere Begeisterung für das Rad ist trotz des hässlichen Zwischenfalls ungebrochen und ich will an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich betonen, dass die Betreuung durch die Mitarbeiter der Firma Tri-Mobil wirklich beispielhaft gut war.

Zudem möchte ich hier noch einige Fakten nennen:
Bei unserem ursprünglichen Pino handelte es sich um ein Rad aus dem Jahr 2007 mit einem Stahlrahmen. Das Rad war zum Zeitpunkt des Rahmenbruchs knapp 10.000 km gelaufen. Auf den Touren haben wir in der Regel nur das übliche Tagesgepäck (Regenzeug, Kleidung, Proviant, Kleinteile) mitgeführt und sind immer nur auf normalen Straßen und Wegen unterwegs gewesen. Auf Downhill-Abfahrten sowie das Herauf- oder Herunterfahren von Bürgersteigen haben wir gänzlich verzichtet - und Tibet lag definitiv nicht auf unserer Route.
Der aufgetretene Schaden ist, nach Rücksprache mit der Firma Hase und nach eigener Einschätzung (ich bin allerdings beileibe kein Fachmann), nur durch einen Fehler in der Schweißnaht des Querrohrs zu erklären. Auf jeden Fall werde ich die Stelle bei unserem neuen Rahmen (wieder aus Stahl) im Auge behalten.
So. Und jetzt ab auf´s Rad! Kilometer machen! Schließlich haben wir Nachholbedarf.

Gruß
Uli

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Rahmenbrüche war: Re: Das Pino ist tot, es lebe das Pino!

Beitragvon KUHmax » 16.10.2009, 08:05

Hallo Uli,
Pino(t) noir hat geschrieben:Während der Radtour an diesem Tage stellte ich eine eigentümliche Eigendynamik des Vorderrades fest. Ich vermutete zunächst einen schleichenden Plattfuß, durch den ein schwammiges Lenkgefühl verursacht wird. Wir hielten also an und kontrollierten das Vorderrad, doch der Marathon Plus erfreute sich bester Gesundheit. Auch die Federgabel und das Lenkkopflager gaben keinen Anlass zu Beschwerden.
Also setzten wir unseren Weg fort, da wir gerade einmal vierzig Kilometer gefahren waren und noch einiges vor uns hatten. Nach ca. 3 – 4 Kilometern hatte ich wieder das Gefühl, dass etwas mit dem Vorderrad nicht stimmt und bremste langsam ab. In diesem Moment scherte das Vorderrad samt Vorbau nach links aus, der Rest des Rades ging in den Sinkflug und wir legten einen sauberen Salto (naja, mich hat´s hingehauen wie einen nassen Sack) auf den Asphalt. An einzelne Passagen des Fluges können wir uns beide nicht mehr erinnern, ich weiß nur, dass ich meine Frau zum ersten Mal auf dem Pino überholt habe. Ich habe also zuerst den Untergrund erforscht und dann den Aufprall meiner Frau ein wenig abgedämpft.


uff, das ist mal ein Unfall. Allerdings habe ich ähnliches vor 20 Jahren mit dem Solorad erlebt: Das Fahrgefühl wurde schwammiger und schwammiger, ich meinte noch, dass ich die restlichen 7 km bis Ismaning in die Arbeit schaffen würde, da lag ich doch ein paar hundert Meter weiter schon auf dem Isarradweg. In meinem Fall das Schlimmste war, dass ich damals nur ein Fahrrad hatte, und in der üblichen Meinung, dass man im Oktober/November kein Fahrrad brauche, vier Wochen auf den Ersatzrahmen (auf Rahmengarantie) warten musste.:roll:

Pino(t) noir hat geschrieben:Die Bruchstelle war vorher nicht erkennbar, da sie sich unmittelbar unter der Vorderkante der Sitzfläche befand.


Bei meinem Rad war es keine Sitzkante, sondern ein Aufkleber, natürlich der, der von "geprüfter Qualität" berichtete. Aber die Rissgrundlage war das damals noch übliche Loch mitten im Rohr für die Kabeldurchführung.

Offensichtlich hat man einen Schutzengel in solchen Situationen, ich hatte nur das Bedürfnis, meinen Schock in den restlichen 1,5 Tagen auszukurieren und war dann wieder einsatzfähig.

Gruß, Karin
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Schweißnahtausführung? es ist die Konstruktion!

Beitragvon Vorne. » 16.10.2009, 09:01

Hi Uli & Frau!

Erst mal einen herzlichen Glückwunsch, dass das ganze für Euch doch halbwegs glimpfich ausgegangen ist (keine Frakturen, Bänderrisse etc.) und auch dafür, dass Ihr Euch Euren Humor erhalten habt! Respekt!

Pino(t) noir hat geschrieben:vierten Tag unseres Aufenthalts einen ziemlich hässlichen Unfall hatten.

Die Bilder sprechen "für" sich :-(((
BTW: Einen "Unfall" würde ich einen Rahmenbruch aber nicht nennen.

Pino(t) noir hat geschrieben:Während der Radtour an diesem Tage stellte ich eine eigentümliche Eigendynamik des Vorderrades fest.

... und nichts gefunden. Fatal!
An alle anderen Pino-2-Fahrer: wenn's schwimmt, Rahmen auch kontrollieren! Die Stelle ist ja exakt die gleiche wie beim Rad von Mandy und Benny.

Pino(t) noir hat geschrieben:Also setzten wir unseren Weg fort, da wir gerade einmal vierzig Kilometer gefahren waren und noch einiges vor uns hatten. Nach ca. 3 – 4 Kilometern hatte ich wieder das Gefühl, dass etwas mit dem Vorderrad nicht stimmt und bremste langsam ab.

mit welcher Bremse? Weißt Du das noch? Mit ausschließlichem Einsatz der Hinterradbremse wäre der Sturz evtl. vermeidbar gewesen. OK, Spekulation. Sorry!

Pino(t) noir hat geschrieben:Der Ausleger samt Vorderrad ist direkt vor dem quer eingeschweißten Rohr für die Sitzbefestigung abgerissen.

also genau da, wo das Biegemoment am höchsten ist und wo die dynamischen Lasten permanent die Vorzeichen wechseln (Bremsen)

Pino(t) noir hat geschrieben:Die Bruchstelle war vorher nicht erkennbar,

Ich hoffe, das wird mir jetzt nicht als Klugscheißerei ausgelegt:
Die Bruchstelle ist bereits im Katalog zu erkennen! ->

Bild

Pino(t) noir hat geschrieben:Der aufgetretene Schaden ist, nach Rücksprache mit der Firma Hase und nach eigener Einschätzung (ich bin allerdings beileibe kein Fachmann), nur durch einen Fehler in der Schweißnaht des Querrohrs zu erklären.


Oh Mann! Ich wünschte, Marec hätte die Eier, zu bekennen, dass es ein Konstruktionsfehler ist!
Es gibt keinen Bereich, in dem sich im Fahrradrahmenbau in den letzten zwanzig Jahren so viel getan hat, wie bei der Krafteinleitung der (Biege-) Momente in das Steuerrohr. Schaut Euch nur die Gusset-Orgien bei den MTBs an

Bild

... und das hier î ist ein Solorad, kein Tandem!

Und was macht Marec? Er verschärft die ohnehin schon bedenkliche Stelle bei Entwicklung des Pino 2 vom Pino 1 ausgehend noch weiter, indem er Oberrohr und Unterrohr schon ein gutes Stück *vor* dem Steuerrohr zusammenlaufen läßt und überläßt ein gut 100 mm langem Stück Rohr seinem Schicksal, unverstärkt mit all diesen Momenten auszukommen. Sorry, aber das *muß* schiefgehen!
Und als wäre es nicht schon genug, verankert er an dieser Stelle auch noch den Stokersitz! Das ist gleich doppelt schlimm: Erstens weil da noch mal satte Lasten obendrauf kommen und zweitens weil das Hauptrahmenrohr - es ist an dieser Stelle ja nur noch ein einziges - durch die thermische Belastung des Schweißens in seiner inneren Struktur geschwächt wird.
q.e.d.

Ich will hier bestimmt nicht das Vorgängermodell feiern, aber an *dieser* Stelle war es schlichtweg besser. Vermutlich eher "zufällig" weil man das halt so macht, dass man Ober- und Unterrohr am Steuerrohr zusammenlaufen läßt, aber unter Strich zählt, daß der Kraftfluß deutlich geschmeidiger war.

Und dass es keineswegs die Schweißnaht ist, sieht man sogar schon aus den großen Bildern hier im thread. Die Schweißnaht hat gehalten. (@Uli: magst Du noch ein [Makro-] Foto der Bruchstelle am hinteren Teil machen? Besten Dank im Voraus!) Der Bruch erfolgte im Rohr direkt vor der Schweißnaht. Der Schweißer hat alles richtig gemacht.
Der Konstrukteur muß nachsitzen!

Grüße!

Urs

... der sich schon auf das posting von Clint freut ;-)

PS: Ich wünsche Euch auf jeden Fall ein gutes Abheilen Eurer Blessuren!

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Re: Das Pino ist tot, es lebe das Pino!

Beitragvon Pino(t) noir » 16.10.2009, 09:33

Hallo Urs,
Pino(t) noir hat geschrieben:
Also setzten wir unseren Weg fort, da wir gerade einmal vierzig Kilometer gefahren waren und noch einiges vor uns hatten. Nach ca. 3 – 4 Kilometern hatte ich wieder das Gefühl, dass etwas mit dem Vorderrad nicht stimmt und bremste langsam ab.


mit welcher Bremse? Weißt Du das noch? Mit ausschließlichem Einsatz der Hinterradbremse wäre der Sturz evtl. vermeidbar gewesen. OK, Spekulation. Sorry!


ich habe beide Bremsen benutzt. Im Nachhinein habe ich auch schon vermutet, dass der Sturz glimpflicher verlaufen wäre oder vielleicht nicht stattgefunden hätte, wenn ich auf die vordere Bremse verzichtet hätte. Aber hinterher ist man ja immer schlauer - oder auch nicht. In dem Moment habe ich allerdings überhaupt nicht damit gerechnet, dass aus dem Stahlrahmen auch ein Faltrad werden könnte. Nächstes Mal bremse ich nur hinten. Wahrscheinlich fährt dann das Vorderteil alleine weiter und wir können hinterher rennen.
Gruß
Uli

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Re: Das Pino ist tot, es lebe das Pino!

Beitragvon Pino(t) noir » 16.10.2009, 11:16

Hallo Urs,
Und dass es keineswegs die Schweißnaht ist, sieht man sogar schon aus den großen Bildern hier im thread. Die Schweißnaht hat gehalten. (@Uli: magst Du noch ein [Makro-] Foto der Bruchstelle am hinteren Teil machen? Besten Dank im Voraus!) Der Bruch erfolgte im Rohr direkt vor der Schweißnaht. Der Schweißer hat alles richtig gemacht.

Weitere Fotos kann ich leider nicht machen, da wir die Überreste des Rades bei Hase abgeliefert haben. Aber vielleicht kannst Du ja mit folgenden Bildern etwas anfangen:
Pinounfall, Bild 1.jpg
Pinounfall, Bild 1.jpg (78.08 KiB) 6381 mal betrachtet

Pinounfall, Bild 2.jpg
Pinounfall, Bild 2.jpg (68.14 KiB) 6371 mal betrachtet

Das zweite Bild ist leider etwas unscharf, ich werde meinem Handy in Zukunft Wein und Pastis verbieten.
Gruß
Uli

chrisJena
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Re: Das Pino ist tot, es lebe das Pino!

Beitragvon chrisJena » 18.10.2009, 10:41

Hallo Urs,
da Du ja einiges vom Konstruieren zu verstehen scheinst, was ist denn Deine Einschätzung des aktuellen Pinos Alu?
Habe gerade erst eines gekauft.....
Der Händler hat mir gerade zum ALU Pino geraten, weil dies angeblich am Lenkkopflager sehr viel stabiler wäre.

Viele Grüsse.

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Re: Das Pino ist tot, es lebe das Pino!

Beitragvon upndown » 19.10.2009, 20:24

Ich bin zwar nicht Urs, möchte hier trotzdem meinen Senf dazugeben. (Die Vorlesungen zur Technischen Mechanik sind auch schon länger her): Hase hat ja anscheinend beim Pino 2 den Träger angebohrt, die Sitzstange eingesteckt und eingeschweißt.
Beim Pino AL sieht die Konstruktion etwas anders aus. Hier wird das Trägerrohr nicht durch eine Querbohrung geschwächt, sondern hier sind für den Sitz Laschen angeschweißt. Die Konstruktion scheint mir dadurch etwas zuverlässiger zu sein, denke aber, bei einem Stoker der seinem Namen alle Ehre macht, kann das gleiche passieren. Zusätzliche Gussets wie beim MTB wären doch auch angebracht. Das würde auch die Verwindungssteifigkeit erhöhen, die sich nach meinem Eindruck zwischen Pino 2 und Pino AL nicht groß geändert hat.

Bestimmt ist die "Haltbarkeit" des Pinorahmens auch von der Spitzenkraft abhängig, die vor allem der Stoker aufbringt. Das wiederum kann der Captain durch die Wahl eines kleinen Ganges maßgeblich beeinflussen: Also lieber mit hoher Trittfrequenz fahren als mit hohem Kraftaufwand den Rahmen verbiegen. Meine Meinung: 60/min sollte die Kurbel schon gedreht werden, wer es schafft mit 70/min oder noch mehr ist klasse. Es sollten aber keine gefühlten 60/min sein, sondern der Tacho sollte dann die Umdrehungen anzeigen. Das Ganze kann übrigens geübt werden, eine hohe Trittfrequenz kommt nicht von alleine. Lance Armstrong hat es auch nicht an einem Tag geschafft.

Ich sehe aber die Meldung erst mal gelassen, auch wenn ein Sturz ein dramatisches Erlebnis ist, das keiner durchmachen sollte. Auf jeden Fall sollten wir alle die Anzeichen ernst nehmen, die ein gebrochener Rahmen vor dem totalen Kollaps abgibt. So sind dann immer Risse zu finden, wenn man genau danach sucht.

Don't worry...
Uli
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Re: Das Pino ist tot, es lebe das Pino!

Beitragvon Ostalbpinaut » 20.10.2009, 09:26

Hallo zusammen,
hoffentlich erlebt keiner jemals einen folgenschwereren Sturz als im Forum beschrieben aufgrund eines Rahmenbruchs an der besagten Schwachstelle am Pino. Wenn ich an die vielen Rückrufe von Autoherstellern denke, weil aus irgendeinem Grund vielleicht irgendein Teil am heiligen Bleche versagen könnte, muß eigentlich an einem so teuren Teil wie dem Pino auch ein Rückruf aller Pino 2 mit unentgeltlicher Nachbesserung (Rahmenverstärkung) erfolgen. Übertreibe ich oder liege ich da falsch bei den jetzt schon hier bekannten Rahmenbrüchen?
Gruß
Rainer (Bekennender Kurtologe !)
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Re: Das Pino ist tot, es lebe das Pino!

Beitragvon Pino(t) noir » 21.10.2009, 07:23

bei den jetzt schon hier bekannten Rahmenbrüchen

Nach Aussage von Stephan Moldenhauer von der Firma Hase, bei dem wir die Überreste unseres Pino abgeliefert haben, war dieses der zweite Rahmenbruch in der Geschichte des Pino. Ansonsten hat es bislang keine Schäden dieser Art gegeben. Ich glaube schon, dass diese Aussage korrekt ist, trotzdem hätte ich eine weitergehende Reaktion der Firma Hase erwartet. Unser Sturz aufgrund des Rahmenbruch ist in der Tat einigermaßen glimpflich abgegangen. Dieses ist jedoch in erster Linie auf die glücklichen Begleitumstände zurückzuführen. Der Schaden und damit der Sturz hätten uns auch an anderer Stelle ereilen können. Jaja, ich weiß, reine Spekulation. Allerdings schon ein vergleichbarer Schadensfall auf einer stark befahrenen Straße ... LKWatsch!
Ich habe meinen Bericht über den Rahmenbruch bewußt erst mit einigem zeitlichen Abstand hier eingestellt, da ich eben davon ausging, dass die Firma Hase zumindest eine Nachricht zwecks Kundeninformation an ihre Vertragshändler gibt. Dieses ist aber meines Wissens nach nicht geschehen.

Bestimmt ist die "Haltbarkeit" des Pinorahmens auch von der Spitzenkraft abhängig, die vor allem der Stoker aufbringt. Das wiederum kann der Captain durch die Wahl eines kleinen Ganges maßgeblich beeinflussen: Also lieber mit hoher Trittfrequenz fahren als mit hohem Kraftaufwand den Rahmen verbiegen.

Wie schon an anderer Stelle beschrieben, haben wir bereits kurz nach der Anschaffung unseres Pino das Stoker-Kettenblatt gegen ein kleineres Modell austauschen lassen, da meine Frau gerne mit hoher Trittfrequenz fährt (bei der Standardversion kam ich mir vor wie ein Hamster im Laufrad). Diese Konstellation haben wir bis zum heutigen Tage beibehalten und auch auf das neue Pino übernommen. Zudem dürfte es meiner Frau schon mangels Masse (171cm, 58 kg) nicht gelingen, den Pinorahmen durch Körpergewicht oder -kraft zu verbiegen.
Die Ursache des Rahmenbruchs dürfte in diesem Fall eine andere sein.

Gruß
Uli

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Re: Das Pino ist tot, es lebe das Pino!

Beitragvon Vorne. » 21.10.2009, 12:02

Nachdem ich oben ja doch heftig Kritik geübt hatte, hatte ich jetzt eigentlich vor, meine Kritik ein wenig zu relativieren:
Die generelle Kritik, dass das Rahmendesign(!) an dieser hochbeanspruchten Stelle von seinem Kraftfluß her einfach sehr unglücklich ist, bleibt. Punkt. Woher beim Designprozeß diese Entscheidung kam, ist klar: Konstruktiv bekomme ich an dieser Stelle Steifigkeit nur über die Bauhöhe. Und in Verbindung mit einer Federgabel (ohne die sich heute kaum noch [Spaß-] Räder mehr verkaufen lassen), würde der Stoker vorne so dermaßen weit oben thronen, dass es für viele Kaufinteressenten ein KO-Kriterium wäre. Natürlich kann man eine solche Schwachstelle dadurch entschärfen, dass man das Material einfach dicker dimensioniert. Da hier keinerlei Gussets aufgebracht wurden, ist es vermutlich so, dass das komplette [untere] Rahmenrohr so stark dimensioniert ist, dass es mit die Lasten aufnehmen kann (dann wäre es im hinteren Teil halt überdimensioniert und man fährt einige hundert Gramm umsonst spazieren)

Ich habe diesen threead hier auch auf der Tandemliste verlinkt, wo dieser Rahmenbruch sehr angeregt diskutiert wurde, und erfuhr dabei, dass es bei Hase einen Prüfstand gibt und dass dort sogar andere Hersteller ihre Rahmen prüfen lassen. Das und die Tatsache, dass dies erst der dritte Rahmenbruch in der Geschichte des Pino ist und einer davon grob fahrlässig herbeigeführt wurde - Mandy und Benny sind allen Ernstes mit einer Federgabel durch die Weltgeschichte gefahren, die mit ihrem Tauchrohrverbindungssteg beim komplett Einfedern permanent am Rahmen angeschlagen hat - hat mich ein wenig beruhigt und dazu bewogen, hier ein wenig zurückzurudern. Drei Rahmenbrüche bei x verkauften Pinos (hat jemand eine Zahl?) ist jetzt kein Grund für eine groß angelegte Rückrufaktion.
Interessant wäre zu erfahren, wie Hase reagierte, wenn man als Interessent für ein Neurad dort vorstellig würde und den Kauf von einer verstärkten Version abhängig machte. Karin und Sem
memberlist.php?mode=viewprofile&u=60
haben ihren zweiten Rahmen ja in verstärkter Form zugeschickt bekommen.

OK, soweit meine Einschätzung, die meinen Standpunkt hier eigentlich abschließen sollte.
@ chrisJena: Zum neuen Alu-Pino schreibe ich gerne bei Gelegneheit an anderer Stelle was.
Dieses hier
viewtopic.php?f=6&t=93
scheint mir der geeignete thread dafür zu sein.

Aber wenn ich dann so was hier lesen muß, kommt mir einfach die Galle hoch:

Pino(t) noir hat geschrieben:Nach Aussage von Stephan Moldenhauer von der Firma Hase, bei dem wir die Überreste unseres Pino abgeliefert haben, war dieses der zweite Rahmenbruch in der Geschichte des Pino. Ansonsten hat es bislang keine Schäden dieser Art gegeben.


Ich weiß nicht, wie's Euch geht, aber ich mag nicht bei einer Frima kaufen, die glaubt, ihre Kunden könnten nicht bis drei
viewtopic.php?t=542
zählen!!!

Grüße!

Urs

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Re: Das Pino ist tot, es lebe das Pino!

Beitragvon Vorne. » 21.10.2009, 12:23

Hi Uli (von der Alb ;-)!

Ich gehe mit Deinen Ausführungn 100% konform:

upndown hat geschrieben:
Bestimmt ist die "Haltbarkeit" des Pinorahmens auch von der Spitzenkraft abhängig, die vor allem der Stoker aufbringt. Das wiederum kann der Captain durch die Wahl eines kleinen Ganges maßgeblich beeinflussen: Also lieber mit hoher Trittfrequenz fahren als mit hohem Kraftaufwand den Rahmen verbiegen. Meine Meinung: 60/min sollte die Kurbel schon gedreht werden, wer es schafft mit 70/min oder noch mehr ist klasse. Es sollten aber keine gefühlten 60/min sein, sondern der Tacho sollte dann die Umdrehungen anzeigen. Das Ganze kann übrigens geübt werden, eine hohe Trittfrequenz kommt nicht von alleine. Lance Armstrong hat es auch nicht an einem Tag geschafft.

.... und bin aber trotzdem der Meinung, dass ein Velohersteller seinen Rahmen so dimensionieren sollte, dass er erstens Reserven hat und zweitens eine "Fehlbeanspruchung" mit-berücksichtigt, zumal eine zu niedrige Trittfrequenz eher die Regel als die Ausnahme ist.

Für die, denen das Thema neu ist: 90 U/min wird landläufig als ideal bezeichnet; Lance Armstrong liegt bei 105 IIRC .... ach, was schreib ich hier lang ...
http://de.wikipedia.org/wiki/Trittfrequenz

FYI

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Re: Das Pino ist tot, es lebe das Pino!

Beitragvon upndown » 22.10.2009, 18:53

Vorne. hat geschrieben:Hi Uli (von der Alb ;-)!
.... und bin aber trotzdem der Meinung, dass ein Velohersteller seinen Rahmen so dimensionieren sollte, dass er erstens Reserven hat und zweitens eine "Fehlbeanspruchung" mit-berücksichtigt, zumal eine zu niedrige Trittfrequenz eher die Regel als die Ausnahme ist.

geht ich voll mit! Ist ja sogar als Hersteller vorhersehbar, dass jemand mit 2x300W und 40/min den Rahmen tracktiert :roll:
Vorne. hat geschrieben:Für die, denen das Thema neu ist: 90 U/min wird landläufig als ideal bezeichnet;...
FYI Urs

ok, ich übe noch :mrgreen:
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Re: Das Pino ist tot, es lebe das Pino!

Beitragvon Bluepino » 23.10.2009, 06:54

Hallo Uli,
boah...... :shock: .......
Erstmal bin ich auch froh, daß es glimpflich bei euch ausgegangen ist, Glückwunsch zum Geburtstag....und natürlich auch zum Pino-AL....
Ich hatte das Thema ja auch schon mal ausgiebig als behandelt und als Rahmensollbruchstelle, die aber doch einiges (Normale Lasten und km Leistungen) aushält, bezeichnet.
Unsere beiden (Blue- und Pinkpino) sind die alte Pino1-Variante......also nicht betroffen....da gibts andere Kleinigkeiten, die wir aber weitgehend im Griff haben......glaub ich jedenfalls :roll:

Das Tibetpino (2006) hingegen hat die meiner Meinung nach die richtige Variante nachgerüstet bekommen.......das Pino AL ist geschweißt, anders konstruiert und nicht betroffen, denke ich.....

Das Kettenspanner- und Lowriderträgerröhrchen ist nämlich in seiner recht dicken Durchsgangsbohrung nur gelötet.....
.......eine ordentliche, tragende Schweißnaht ist meiner Meinung nach schwierig an dieser Stelle hinzukriegen......
.......theoretisch müßte hier auch von innen geschweißt :?: werden, weil tragend :!: ..bin aber kein Fachmann fürs Schweißen......ich kann das Schweißen nur fürs "Grobe"....hält aber..... :P

......für eine Weltreise.....oder wenn beispielsweise ich mit dem, durch die Streetmachine gestählten Drehmoment :twisted: , beim Pino 2 regelmäßig Stoker währe würde diese Nachrüstung machen ......
schweissen_012.jpg
schweissen_012.jpg (37.09 KiB) 5912 mal betrachtet

(Von den Globecyclers siehe unter -"Ausrüstung" - "Technisches"-........
.........nehme an, daß man nicht bis Saga(Tibet) fahren muß, um eine sachkundige Werkstatt zu finden :wink:

Der Stahlrahmen gibt zum Glück nicht schlagartig nach....trotzdem Leute :!: ........ regelmäßig, und besonders dem Pino2 unter den Sitz schauen ....man braucht für die Stelle aber schon eine Lampe :idea: um was zu sehen.....oder auf den Kopf stellen.... vergesst bei Rumdrehen nicht die Magurabremsen leicht anzuziehen (Gummis an die Bremsgriffe).....die Luft will immer nach oben.....die abgeschittenen Ringe aus altem Fahrradschlauch sind am Tibetpino übrigens ständig an beiden Lenkergriffen...es gibt ja auch mehrere Gründe einen Kopfstand zu machen....und sei es meine bewährte Spezialtransportart.


......irgendwann vielleicht kommt das AL auch mal zu uns...... hier unser Traum......

:wink:
Nordsee090925_26CappenbergJuHeHase (13).JPG
Nordsee090925_26CappenbergJuHeHase (13).JPG (63.35 KiB) 5931 mal betrachtet


............also in der Farbe rot hats AL es mir wirlich angetan........naja blau ginge auch....der Schatten unten, ist übrigens von Kirsten Hase, danke, der Kurzbesuch war übrigens wieder nett bei euch........sind auch gut zur Jugendherberge Cappenberger See zurückgekommen...mit einem nettem Picknick-Stop bei den Segelfliegern Waltrop, Tim hat beim Windefahren geholfen und konnte sich fast nicht mehr lösen...

Grüße von dem, der mit Pino1 (noch) sein km machen muß :lol: ...und........wenn die Kinder aber mal aus dem Haus sind....na was dann....
always blue skies Manfred (HPV-Mitglied) Fragen an mich: mste200839"ät"aol.com

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Re: Das Pino ist tot, es lebe das Pino!

Beitragvon Karpino » 26.10.2009, 09:40

Vorne hat geschrieben:Interessant wäre zu erfahren, wie Hase reagierte, wenn man als Interessent für ein Neurad dort vorstellig würde und den Kauf von einer verstärkten Version abhängig machte.


Nunja, wenn Du den ein oder anderen "Roten" auf die Theke legst, wird vieles möglich sein.


Vorne hat geschrieben:.... und bin aber trotzdem der Meinung, dass ein Velohersteller seinen Rahmen so dimensionieren sollte, dass er erstens Reserven hat und zweitens eine "Fehlbeanspruchung" mit-berücksichtigt, zumal eine zu niedrige Trittfrequenz eher die Regel als die Ausnahme ist.


*zustimm* aber ein hochwertiger Rahmen kostet und diese Kosten müsste Hase ja leider auch an die Kunden weitergeben und für die meisten is das Pino ja jetzt schon zu teuer. Wobei meiner Meinung nach, wenn man sich mal die Preislisten anderer Liege- u. Spezialradhersteller anschaut, wird man schnell feststellen, dass man noch viel mehr Geld ausgeben kann und dafür eigentlich noch weniger bekommt als beim Pino.

Grüße

Pat

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Re: Das Pino ist tot, es lebe das Pino!

Beitragvon pedaler » 17.12.2009, 20:03

Hallo Uli

Es scheint echt zum Pino-Rahmenbruch zu gehören, dass die Fahrer das ganze relativ gut überleben. Es geschieht ja nur auf französischen Fahrradwegen, im dünnbesiedelten Tibet oder auf steilen Nebenstrassen.
Ich denke wir können hoffen, dass es beim vierten oder fünften mal bei den obigen Regeln bleibt. Ich bin jedenfalls froh, dass es uns nicht auf der Autobahn ausgangs Melbourne oder gar in den Strassen Bangkoks passiert ist!

"Alle guten Dinge sind drei!" - Sagt doch das Sprichwort. So können wir nun hoffen, dass es auch recht behält!

Schön am ganzen ist doch, dass sich noch niemand von den "Bruchpiloten" danach gegen das Pino entschieden hat. - Wie könnte man auch!? Schliesslich lieben wir es doch. :)

Pino(t) noir hat geschrieben:Zudem möchte ich hier noch einige Fakten nennen:
Bei unserem ursprünglichen Pino handelte es sich um ein Rad aus dem Jahr 2007 mit einem Stahlrahmen. Das Rad war zum Zeitpunkt des Rahmenbruchs knapp 10.000 km gelaufen. Auf den Touren haben wir in der Regel nur das übliche Tagesgepäck (Regenzeug, Kleidung, Proviant, Kleinteile) mitgeführt und sind immer nur auf normalen Straßen und Wegen unterwegs gewesen. Auf Downhill-Abfahrten sowie das Herauf- oder Herunterfahren von Bürgersteigen haben wir gänzlich verzichtet - und Tibet lag definitiv nicht auf unserer Route.
Der aufgetretene Schaden ist, nach Rücksprache mit der Firma Hase und nach eigener Einschätzung (ich bin allerdings beileibe kein Fachmann), nur durch einen Fehler in der Schweißnaht des Querrohrs zu erklären. Auf jeden Fall werde ich die Stelle bei unserem neuen Rahmen (wieder aus Stahl) im Auge behalten.
So. Und jetzt ab auf´s Rad! Kilometer machen! Schließlich haben wir Nachholbedarf.

Gruß
Uli


Fakten sind doch super! Intressant wäre ein Bild von vor dem Bruchsturtz. Nur um es wircklich zu sehen wieviel Ladung ihr hattet. Denn bisher dachte ich, dass es nur mit der entsprechenden Zuladung (ich schreibe bewusst NICHT überladung) klappen kann.
Zur Einschätzung den Fehler der Schweissnaht in die Hose zu schieben: Glaub ich auch nicht > Denn Schweissen heisst: Verbinden zweier Materialien im flüssigen Zustand, fest und unlösbar! (so stehts in meinen "alten" Ausbildungsunterlagen! Und der gute Mann der unseren Rahmen geschweisst hatte meinte damals > wenn es nochmals breche, dann neben der Schweissnaht.


Mir ging es ein bisschen wie Urs:

Vorne. hat geschrieben:Aber wenn ich dann so was hier lesen muß, kommt mir einfach die Galle hoch:

Pino(t) noir hat geschrieben:Nach Aussage von Stephan Moldenhauer von der Firma Hase, bei dem wir die Überreste unseres Pino abgeliefert haben, war dieses der zweite Rahmenbruch in der Geschichte des Pino. Ansonsten hat es bislang keine Schäden dieser Art gegeben.


Ich weiß nicht, wie's Euch geht, aber ich mag nicht bei einer Frima kaufen, die glaubt, ihre Kunden könnten nicht bis drei
viewtopic.php?t=542
zählen!!!

Grüße!

Urs



Doch dazu noch dies: Schon bei unserer Bruchmeldung an Hase war die erste Reaktion - man hätte noch nie von einem Rahmenbruch gehört!

Dies zeigt mir nun vorallem auf, dass die interne Komunikation bei den Hasen noch immer Lücken hat! Dies ist doch aber besser, als das sie nicht zählen können. Stehlt euch nur vor dies wäre der Fall und sie montieren Räder mit nur 24 statt 36 Speichen oder Zahlen an die Mitarbeiter nur 2/3 Lohn! (lö mir das).

Ein Fakt gibts aber auch dazu noch: Der Bruch vom Pino(t) noir ist der Erste! Der Erste gebrochene Rahmen denn Hase je in die Firma zurück gekriegt hat.


Karpino hat geschrieben:
Vorne hat geschrieben:Interessant wäre zu erfahren, wie Hase reagierte, wenn man als Interessent für ein Neurad dort vorstellig würde und den Kauf von einer verstärkten Version abhängig machte.


Nunja, wenn Du den ein oder anderen "Roten" auf die Theke legst, wird vieles möglich sein.




Der Rahmen vom "Tipet-Pino" und unser Neuer hat ja einen solchen verstärkten Rahmen! Im Tibet wurden glaub ich einige, wenige Yen dafür bezahlt und bei uns geschah es in der Kulanz von Hase. Von daher denke ich, dass es nicht um ein oder gar mehrere "Rote" (schweizer Frage: welche Euro Note ist rot?) gehen kann/darf. Es sollte viel mehr bei weiteren neu produzuerten Stahlrahmen vom Pino2 zum Standart werden, denn Rahmen zu verstärken! - Ein Stück Stahl (7 mal 3 cm) kann nicht soviel Wert haben.


Soweit so gut! Ich wünsche allen sichere Fahrt durch den Winter.

Sem


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