Hi Namensloser!
rribes hat geschrieben:Ja, vielleicht sollten wir uns noch mehr um Allgemeinverständlichkeit bemühen. Ich hatte versucht, meine Quellen zu nennen - allerdings ohne Links, weil ich annahm, das sei hier unerwünscht wegen des damit mglw. verbundenen Werbeeffekts... (erbitte Hinweis von Admin).
na ja, an meine Dreistigkeit reichst Du noch lange nicht ran; ich hab hier die Preise von meinen Speichen und einen Beitrag später auch noch den Tarif fürs Einspeichen verblasen ....
rribes hat geschrieben:http://www.sapim.be/index.php?st=checklist&taal=de
empfiehlt aber die Scheibchen bereits, wenn die Speichenlöcher der Nabe größer als 0,1mm als die Speichenköpfe sind. Beim SON sind die Löcher 2,7mm, die Sapim race Speichen aber nur 2,0mm am Kopf, sehr ungünstig also.
möööp! da steht:
"Die optimalen Speichenlochdurchmesser sind: Speichengewinde + 0,1mm zum Beispiel: 2mm Speiche, Gewindedurchmesser 2,25mm, Speichenlochdurchmesser min. 2,35 - max. 2,5mm"da liegst Du also ganze 0,2 mm drüber.
Für meine Begriffe ist für Deinen 20"-LR-Bau aber das hier (gleiche Quelle, gleich drunter) viel wichtiger:
"Die Flansche sollten in Richtung der Speichen liegen, also etwa 96° haben.
Gute Anordnung der Flansche vom Mittelpunkt der Nabe führt zur gleichmäßigen Spannungsverteilung der Speichen."96°? Das paßt bei 26" und bei 28": Da fluchten die Flansche mehr oder weniger genau in Richtung der Felgenlöcher.
Aber bei 20"? ziemlich daneben! Eine Kopf-innen-Speiche kriegt schon beim Einfädeln in die Felge Biegung / Spannung während die Kopf-außen-Speiche auch noch nach dem Einfädeln rumschlackert. Und genau deshalb schrieb ich oben, dass sie störend wären: Du müßtest bei Verwendung von Scheibchen bei den Kopf-innen-Speichen diese deutlich mehr biegen, um sie in die Felge reinzukriegen und mit einer gewissen Routine merkst Du, dass das nicht gut sein kann. Anders natürlich die Kopf-außen-Speiche, für die der 96°-Winkel des Nabenflansches zu wenig ist. Die bräuchte 100 - 103° - grobe Schätzung aus meinem rieslinggefüllten Bauch - um in Richtung der Speichenlöcher zu fluchten. Das tut der Flansch aber nun mal nicht. Also mußt Du darauf reagieren. Und da gibt es eben nur die Scheibchen.
Ach, was schreib ich hier lang, wenn's Sheldon doch viel besser erklärt:
http://sheldonbrown.com/wheelbuild.html#washersrribes hat geschrieben:wegen dieser Mehrbelastung tunlichst mit Scheibchen oder
werden die neuen Druckspeichen ggf. durch die Lastwechsel stärker beansprucht und brauchen daher die Scheibchen nötiger?
Jein.
BTW: Ich mag die Bezeichnungen "Zug- und Druckspeichen" nicht, einfach weil es keine Druckspeichen gibt.
Ich habe die Bezeichnungen "trailing spoke" (für "Druckspeiche") und "leading" (für Zugspeiche) von Sheldon Brown übernommen.
Zu Deiner Frage: Beide Sorten Speichen müssen satt am Flansch anliegen. Punkt.
Dass Du nur die trailing-Speichen unterfüttern sollst, liegt an dem falschen Flanschwinkel wie oben beschrieben, der ja für große Laufräder designed ist.
Es ist tatsächlich so, dass die trailing-spokes mehr von den Lastwechseln gestreßt werden, aber da Du vorhast mit 1200 N ranzugehen, sollte die [Vor-]Spannung auch im Falle eines Frontwheelies nicht auf Null abfallen. BTW: Wußtest Du, dass Mavic bei Laufrädern mit Speichenspannungen über 900 N die Gewährleistung ablehnt? Also Obacht! Pack da ruhig 1200 N bei, aber sei Dir dessen bewußt, dass Du da am oberen Ende bist. Schon mal eine Felge gechipt? :-)))
rribes hat geschrieben:Wendest Du etwa einen Speichenkopftreiber (so eine Art "Körner") an, um die Speichenlöcher den -köpfen anzupassen
unbedingt!
einen "Körner" natürlich nicht! Das ist das Ding, um ein Kegelloch ins Material zu kloppen, damit der Bohrer am Anfang was zu beißen hat.
Das Ding heißt je nach Landstrich "Durchschläger" oder "Splintentreiber". Das mit der konkaven Spitze ist natürlich edel ....
rribes hat geschrieben:oder reicht Dir das mehrmalige Abdrücken bzw. "Einfahren" auf Hoppelstrecke + Nachzentrieren?
Wie soll ich Laufräder, die ich für ein Velomobil anfertige, einfahren? Wenn ich kein Dreirad oder VM mit der entsprechenden Aufnahme habe, geht das nicht. Und ich baue in erster Linie für Liegeradler und VM-Fahrer Laufräder.
Köpfe treiben, wenn die Speichen ... na ja ... so ... was weiß ich .... 300 bis 800 N haben. Und wenn die Naben Industrielager haben (hallo SON!) unbedingt ein (leere) Rolle Paketklebeband auf der anderen Seite unterlegen, damit der Bumms beim Köpfetreiben nicht das Lager verschiebt. Gleiches gilt für das Abdrücken natürlich. Du kannst mir folgen? Da solltest Du Bilder zu im Netz finden ....
Und beim Abdrücken nicht zimperlich sein. Bei klassischen Konuslagern latsch ich da immer drauf rum ;-) OK, bei Industrielagern (-> Paketbandrolle) a weng zurückhaltender.
Und bei besonders anspruchsvollen Jobs mache ich nach dem ersten Abdrücken den Klangcheck, so dass alle Speichen nicht weiter als ein Halbton auseinander sind; ja, auch am Felgenstoß. Wenns da dann eine Unrundheit gibt, dann wird das beim nächsten Zentrieren gerichtet, aber erst mal muß alles gleich klingen.
Und: Gleichklang der Speichen geht bei mir *vor* Höhenschlag! Höhenschlag wird sowieso überbewertet. Wer fährt denn schon auf einer auf 1 mm exakten Fahrbahnoberfläche? Das gibts noch nicht mal in Schwaben; nein, weder in Sindelfingen noch in Zuffenhausen.
rribes hat geschrieben:hoffend, nicht zu sehr zu nerven - rribes
ha wa! endlich mal ein spannender thread!
g'N8
Urs