Sommertour: Frankentour 2013 - ein kleiner Reisebericht

Touren mit Pino, Tandem, Normalrad und Transportfragen mit Bahn, Auto, Flieger

Moderator: Wildcate

Benutzeravatar
upndown
Prof. p. i. n. o.
Beiträge: 1980
Registriert: 18.05.2008, 17:24
Pinotyp: Pino21
Steps Unterstützung: ja
Wohnort: Bartholomä
Kontaktdaten:

Sommertour: Frankentour 2013 - ein kleiner Reisebericht

Beitragvon upndown » 08.08.2013, 22:57

Bericht zur „Frankentour 2013“ vom 30.Juli bis 2. August.
Nunmehr im dritten Jahr in Folge haben wir eine Mehrtagestour zu Ferienbeginn (BW) mit unseren Kindern unternommen. Die Mehrtagestour führte von Nürnberg den Ludwig-Donau-Kanal entlang bis Beilngries, dann durchs Altmühltal bergauf bis Treuchtlingen und über den Kraterrand ins Nördlinger Ries und zurück auf die Ostalb. Soweit die Kurzfassung.

Nun etwas auführlicher:
Dienstag: Wir, das sind „Steini“ (Ida und Jochen) und Manuel mit mir. Dieses Jahr sind wir mit Schaffner im Nahverkehrszug nach Nürnberg gefahren, nachdem wir uns vorher in Ulm auf dem Bahnhof getroffen hatten. Der Bahnhof in Ulm ist für uns mit den Pinos vorbildlich: Schön lange Rampen führen in die Unterführung und wieder ans Tageslicht, einfach klasse. Das Einladen der Pinos in den bereit stehenden Agilis Nahverkehrszug war nicht ganz easy, da die Pinos doch länger sind, als der Stellplatz. Die Zugbegleiterin zeigte uns dann einen Platz für unsere bepackten Pinos. In Donauwörth stiegen wir in den Zug der DB – kein Niederflurzug, aber mit Fahrradabteil - zumindest war es als solches ausgezeichnet.
In Nürnberg mussten wir dann den Einstieg zur Tour finden. Mit unseren „modernen Navigationshilfsmitteln“ war das dann aber machbar. Allerdings folgten wir der typisch klein gehaltenen Beschilderung Richtung Ludwig-Donau Kanal. Am „Ludwig Donau Kanal“ wollten wir dann bis Beilngries fahren. Geplant war die Mehrtagestour: Nürnberg, Ludwig-Donau-Main-Kanal, Altmühltal, Ries und wieder zurück auf die Ostalb. Für die ersten beiden Tage war die Strecke an Gewässern ohne Wasserfall, was eher kleine Steigungen versprach. Also für unsere Bedürfnisse angepasst: Pino mit Mehrtagesgepäck, den Stokern mit nur sehr eingeschränktem Willen zum Vortrieb beizutragen :mrgreen: sorgten für einen hohen Leistungsanteil vor allem für Jochen, nachdem ich noch das zur Verfügung stehende Leistungsangebot aus dem Akku nutzen konnte :mrgreen: . So hatten wir auch eine ganz unterschiedliche Technik die jeweils 3 Höhenmeter an den Schleusen zu überwinden: Steini baute vor dem Berg kinetische Energie auf, die dann durch Geschwindigkeitsreduzierung in potenzielle Energie umgewandelt wurde. Ich konnte wieder mit Energie aus dem Akku nachhelfen. Die Regelung im Controller reduzierte bei kräftigem Pedallieren nur den Strom aus dem Akku und die Geschwindigkeit blieb konstant – damit konnte ich leider keine kinetische Energie aufbauen.
Der Weg am Ludwig Donau Kanal ist fein geschottert und führt an unzähligen Schleusen entlang, von denen es noch die meisten gibt. Nur wenige wurden wegen anderer Baumaßnahmen entfernt. Besondere fahrerische Anforderungen wurden an uns nicht gestellt. Lediglich die Regenschauer des vergangenen Wochenendes haben an einigen Stellen den Weg etwas ausgewaschen. In Neumarkt in der Oberpfalz haben wir dann den Kanal verlassen um in einem Biergarten den Kindern etwas Gutes zu tun. Es gab auch Alkoholfreies 8) und für die Captains „Verwässertes“ :shock: . Bei der Weiterfahrt konnten wir dann auch die architektonischen Fähigkeiten der Kanalerbauer des 19. Jahrhunderts bewundern: Brücken, die den Kanal in einem Viadukt über die Eisenbahn und an Bergrücken entlang führt! Jochen hatte die Iphone - App geladen, die sich an jedem Highlight meldete und die nötigen Informationen präsentierte. http://www.andre-kraut.de/kanal/
In Beilngries hatten wir in der Brauereigaststätte 2 Doppelzimmer gebucht. Bis dahin hatten wir 81km zurückgelegt. Der Akku an unserem Pino war halb leer.

2013-07-30-09-38P7306557 klein.jpg
am Ludwig-Donau-Main Kanal
2013-07-30-09-38P7306557 klein.jpg (90.7 KiB) 2677 mal betrachtet
2013-07-30-11-12IMG_0968 klein.jpg
2013-07-30-11-12IMG_0968 klein.jpg (128.72 KiB) 2676 mal betrachtet

2013-07-30-15-31P7306565 klein.jpg
2013-07-30-15-31P7306565 klein.jpg (83.56 KiB) 2676 mal betrachtet
Zuletzt geändert von upndown am 09.08.2013, 18:38, insgesamt 1-mal geändert.
man kann sich auf nichts mehr verlassen, nicht mal mehr auf die Unzuverlässigkeit des Wetterberichts!
Bei "langweiligem Wetter" kann man auch getrost in die Wetterapp gucken, sonst muss man sich mehrerer Informationsquellen bedienen. :mrgreen:

Benutzeravatar
upndown
Prof. p. i. n. o.
Beiträge: 1980
Registriert: 18.05.2008, 17:24
Pinotyp: Pino21
Steps Unterstützung: ja
Wohnort: Bartholomä
Kontaktdaten:

Re: Sommertour: Frankentour 2013 - ein kleiner Reisebericht

Beitragvon upndown » 08.08.2013, 23:11

Mittwoch: Nach einem reichhaltigen Frühstück ging es an der Altmühl entlang Richtung Eichstätt. Die Altmühl war von vielen Kanus befahren. Ausnahmslos hatten sie die entgegengesetzte Richtung, nämlich Fluss abwärts.

2013-07-31-11-09P7316571klein.jpg
2013-07-31-11-09P7316571klein.jpg (95.21 KiB) 2676 mal betrachtet




Im idyllischen Eichstätt fanden wir an einem Tisch im Biergarten vor dem Dom ein freies Plätzchen. Die abwechslungsreiche Strecke an der Altmühl war gottseidank auf diesem Abschnitt von dem Bau des Rhein-Main-Donaukanals nicht betroffen und bewahrte seine ursprüngliche Landschaft. Nur wenige Wehre stehen den Kanufahrern im Weg. Der Weg führt dann ohne allzu große Steigungen im breiten Altmühltal ohne wirkliche landschaftliche Highlights. In Wettelsheim nördlich von Treuchtlingen endete unser zweiter Radlertag nach 99km. Wir fielen müde in die Betten, nachdem wir noch im Biergarten örtliches Brauerzeugnis genossen. Der Akku war zu 75% geleert.


Donnerstag: Als weiteren Weg hatten wir anfänglich nichts Konkretes festgelegt, nachdem wir am Montag (30.7.) wegen des Unwetters den Start um einen Tag verschoben hatten. Dadurch blieben uns nur 3 gemeinsame Tage. Am Freitag sollte es für Steinis in den wohlverdienten Familienurlaub gehen. Wir beschlossen daher gemeinsam am Donnerstag nach Nördlingen ins Ries zu fahren. Leider heißt das „Berge“: Auf dem Quellenweg raus aus dem Altmühltal und über den Kraterrand ins Nördlinger Ries! Da für uns die Berge durch den E-Motor ihren Schrecken verloren hatten, ich glaube ich erwähnte es schon einmal, war vor allem Jochen sehr gefordert.
2013-08-01-08-57P8016590 klein.jpg
2013-08-01-08-57P8016590 klein.jpg (80.65 KiB) 2641 mal betrachtet


Die Steigungen waren für ihn jedoch gerade noch machbar, auch wenn ein paar Tropfen mehr als sonst von der Stirn rollten. :mrgreen: Ich wollte trotzdem nicht mit ihm tauschen 8). Vom Nördlinger Bahnhof aus wollen Steinis wieder mit dem Zug zurück nach Ulm fahren, auf dem wir uns schweren Herzens verabschiedeten. Leider war die sehr schöne gemeinsame Zeit nach 3 gemeinsamen Tagen viel zu früh vorbei.
Wir dagegen bestiegen den 90m hohen Daniel, das weit hin sichtbare Wahrzeichen :wink: von Nördlingen und suchten uns ein Quartier mit Blick auf den Kirchturm. Für die zurückgelegten 58km wurden 343Wh benötigt.

2013-08-01-12-52IMG_1042klein.jpg
2013-08-01-12-52IMG_1042klein.jpg (64.66 KiB) 2677 mal betrachtet



Freitag: Nach der letzten Übernachtung fuhren wir die verbleibende Strecke zurück auf die Ostalb. 79km waren das für uns, der Akku war dann mit entnommenen 565Wh restlos leer. Die knapp 200kg Lebendgewicht, 1200 Höhenmeter, viel losen Schotter forderten uns auch auf der Ebene.
Auf dem Härtsfeld gab es am Flugplatz Elchingen eine längere Pause mit Mittagessen und jede Menge Flieger!
Alles in allem eine Tour, die in keinem Reiseführer zu finden ist, individuell auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten ist und trotzdem spontane Entscheidungen zugelassen hat. Wir zehren wieder ein Jahr davon!
man kann sich auf nichts mehr verlassen, nicht mal mehr auf die Unzuverlässigkeit des Wetterberichts!
Bei "langweiligem Wetter" kann man auch getrost in die Wetterapp gucken, sonst muss man sich mehrerer Informationsquellen bedienen. :mrgreen:

Lupino
Selberplattfußflicker
Beiträge: 10
Registriert: 30.07.2011, 18:56
Pinotyp: ohne Pino
Wohnort: Beim Spritzschutzlappen ;-)

Re: Sommertour: Frankentour 2013 - ein kleiner Reisebericht

Beitragvon Lupino » 17.08.2013, 13:16

Hallo Ihr vier,

wir sind gestern von einer ähnlichen Tour zurückgekommen, daher knüpfe ich hier mal an. Wir haben uns wohl etwa um zwei Wochen verfehlt.
Nachdem wir auf unserem Weg nach Regensburg in der ersten Jahreshälfte ein Stück dem alten Kanal gefolgt sind, wollte ich diesen Sommer ganz gerne noch die gesamte Strecke fahren, wo er noch intakt ist. Wir sind in Erlangen gestartet, den Regnitz- und Pegnitztalradweg nach Nürnberg gefolgt und in Nürnberg Gartenstadt auf den historischen Kanal gestoßen. Obwohl der Weg keine besonderen Schwierigkeiten aufweist, empfand ich das Stück bis zur Wasserscheide als relativ anstrengend und unsere normale Durchschnittsgeschwindigkeit von 18 - 20 km/h auf Touren ist etwas eingebrochen. Es geht eben an jeder Schleuse eine Stufe höher und die Schleusen sind sehr dicht.
Ich hoffe, die iPhone App weist auch auf die Schwarzachklamm, eine romantische Schlucht im Herzen Frankens, hin. :?: Wer sie nicht kennt sollte unbedingt den Abstecher vom Gasthof am Brückkanal aus zur Klamm machen.
Unsere erste Übernachtung hatten wir am Campingplatz Ölkuchenmühle hinter Neumarkt, der Kilometerzähler stand bei 85km. In Neumarkt können wir das Mexikanische Restaurant Pepe empfehlen, der Campingplatz war zwar billig, dafür die Waschräume ebenso schäbig. Wen das nicht stört, hat einen idyllischen Platz zum Übernachten direkt am Kanal mitten im Wald.
Der zweite Tag war sehr entspannt, die Wasserscheide war ja überwunden, und bis Beilngries trifft man auf schöne kleine Ortschaften, wo es sich lohnt ein bisschen genauer hinzusehen.
Ab Beilngries sieht man von dem alten Kanal bestenfalls nur noch das trockene Bett, daher sind auch wir auf den Altmühlradweg abgebogen. Witzigerweise kommen einem nicht nur die zahlreichen Bootswanderer auf der Altmühl entgegen, auch die Radfahrer sind hauptsächlich Flussabwärts unterwegs. Unser zweiter Campingplatz auf der Strecke, Dollnstein, ist absolut empfehlenswert. Nicht weit vom Campingplatz findet sich ein kleiner Pizzaservice, wo man sich gut und günstig versorgen kann. Der Campinplatz bietet stimmungsvolle Sitzplätze und regionales Bier (auf der gesamten Strecke kann man sich natürlich reichlich durch Frankens Vielfalt trinken), was will man mehr?
Dollnstein wäre auch ein guter Ausgangspunkt für eine Bootstour auf der Altmühl, vom Ortsansässigem Vermieter könnte man sich in das romantische Pappenheim fahren lassen und anschließend der Altmühl zurück nach Dollnstein folgen. Am Ende von Tag zwei stand der Tacho bei knapp 90km.
Die Strecke Dollnstein - Treuchtlingen ist der landschaftlich schönste Teil der Strecke und es folgt ein Highlight dem anderen: Solnhofen - Pappenheim - Treuchtlingen. Wir sind der Altmühl treu geblieben und haben die Richtung zum Altmühlsee eingeschlagen, der uns persönlich aber zu überlaufen ist. Wem es gefällt mag hier gerne verweilen. Auch auf dieser Strecke warten hübsche kleine Ortschaften, die meiner Meinung nach sehenswerter sind als die Landschaft, die sich ohne nennenswerte Besonderheiten präsentiert. Durchhaltevermögen war für uns gefragt, denn nach dem Altmühlsee gibt es lange keinen Campingplatz auf dem Radweg. Kurz vor der Altmülquelle haben wir daher den Radweg verlassen um unser Übernachtungsziel Obernzenn anzusteuern. Der Tacho zeigte 130km.
Für den Rückweg nahmen wir nicht den Zenntalradweg, obwohl unser Start Obernzenn dies nahegelegt hätte. Wir sind lieber wieder über den Berg zurück nach Oberdachstetten gefahren um dort auf den Biberttalweg abzubiegen, diesen finde ich persönlich landschaftlich reizvoller und viel schöner geführt als den Zenntalweg. In Fürth trifft man schließlich und endlich wieder auf den Pegnitztalweg, der uns nach Erlangen zurück geführt hat.

Leider ist auf dem Weg unsere Speicherkarte hops gegangen, daher folgen ein paar schöne Bilder erst noch.

So long
Chris
/) /)
( ';' )
(") (")
Stahlhäschen Geburtsjahr 2008

Tom

Re: Sommertour: Frankentour 2013 - ein kleiner Reisebericht

Beitragvon Tom » 17.08.2013, 14:47

Hallo,

Euch beiden, Uli und jetzt Chris, ein großes Dankeschön für die tollen Berichte von Euren Touren :)! Ich lese sowas sehr gerne und es macht Lust, sich aufzuraffen und das auch mal wieder in Angriff zu nehmen. Auch 'kleinere' Touren sind es absolut wert, hier vorgestellt und geschildert zu werden, wie man sieht - zumal, wenn es so anschaulich geschieht wie hier. Auf Bilder auch von Euch, Chris, freue ich mich!

Wer macht hier weiter und schreibt von seinen diesjährigen Pinoerlebnissen?

Lupino
Selberplattfußflicker
Beiträge: 10
Registriert: 30.07.2011, 18:56
Pinotyp: ohne Pino
Wohnort: Beim Spritzschutzlappen ;-)

Re: Sommertour: Frankentour 2013 - ein kleiner Reisebericht

Beitragvon Lupino » 18.08.2013, 10:37

Wie versprochen noch ein paar ausgewählte Bilder, leider ist wie erwähnt die Speicherkarte mitten auf der Tour hops gegangen, somit fehlen uns 1 1/2 Tage Impressionen. :evil:

Bild
Der alte Kanal

Bild
Morgenstimmung, kurz vor dem Kaffee, am Campingplatz Ölkuchenmühle

Bild
Dollnstein

Bild
Morgenstimmung, Altmühl bei Dollnstein

Ich hoffe, die Bilder gefallen Euch.

Viele Grüße
Chris
/) /)
( ';' )
(") (")
Stahlhäschen Geburtsjahr 2008

Benutzeravatar
Radfux
Prof. p. i. n. o.
Beiträge: 1201
Registriert: 05.03.2007, 14:06
Pinotyp: Pino 2 (Stahlross)
Wohnort: Plochingen

Re: Sommertour: Frankentour 2013 - ein kleiner Reisebericht

Beitragvon Radfux » 18.08.2013, 20:08

Hallo Uli & Jochen,
super Bericht - tolle Tour. Wir waren dort in der Gegend mal vor unserer Pinozeit als wir uns noch auf Einzelrädern halten konnten :lol:
Der fränkische Rad-8 (Radachter) war super, wir hatten aber auch echt tolles Wetter.
So seid ihr jetzt also fit für die nächste Südwest-D Pino-Tour... :mrgreen:

Grüß'le, Stefan.


Zurück zu „Reisen über mehrere Tage, Monate, Jahre (Berichte)“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 8 Gäste