Radweg an der Loire, 2. Teil

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babetaxi
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Radweg an der Loire, 2. Teil

Beitragvon babetaxi » 29.07.2014, 21:21

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Die NRWler haben die Ferien schon halb rum und so kann ich den ersten Urlaubsbericht kurz tippen:

Nachdem wir im letzten Jahr so gute Erfahrungen und schöne Erlebnisse an der Loire hatten (Loire a velo 2013), haben wir wie geplant, dieses Jahr den Abschnitt stromaufwärts beradelt.

Material:
Selbe Konfiguration wie letztes Jahr: ein Solorad und unser braver Hase mit dem Bob Ibex.
Wieder zuviel dabei, aber da wir keine großen Etappen hatten und die Gesamtstrecke kaum nenneswerte Steigungen hat - egal.
Übernachtet haben wir immer auf Campingplätzen, bei denen wirkliche alle Kategorien vertreten sind und die teuren nicht unbedingt die besten für die Radler sind!
Das Material hat gelitten - entweder lag das am Wetter oder es gibt hier einfach mehr Flusssand, der sich überall hineinschmuggelt. BoB und Solorad habe ich bis auf die Lager komplett auseinander genommen und gereinigt; der arme Hase wartet noch im Stall auf die Kur. Die Ortliebsäcke haben durch die Kombi aus Sand und Regen auch einige Scheuerstellen...Insgesamt eher erhöhter Verschleiss, sonst nichts.

Strecke:
An und Abreis wieder mit dem Auto (prompt haben wir eine Knolle im Kasten: 3 (in Worten "drei") km/h zu schnell - 45 Euro!! alos aufpassen - die Strecke von Paris nach Orleans ist gespickt mit Starenkästen, die kaum zu erkennen sind...
Mit den Rädern dann von Orleans bis Nevers (ca 250 Km) verteilt auf sieben kleine Etappen. Stromaufwärts ist die Loire noch etwas wilder als im unteren Teil und nach dem ganzen Regen der vergangegen Wochen war der Wasserstand hoch und die Strömung z.T. stark.
Die Rückreise haben wir von Nevers bis Orleans mit der Regionalbahn angetreten (Bob und Solorad brav aufgehängt und das Pino durfte mit Segen des Zugebegleiters drei Stellplätze blockieren (Fahrräder kosten nichts in der Regionalbahn).Wir sind noch etwas flussabwärts mit dem extra Loire-Radler-Zug gefahren (mit extra Fahrradwagon und Verladeservice)und sind dann die Strecke von Blois nach Orleans zurück geradelt.
Der Weg führt viel auf extra geführten Wegen sehr nahe an der Loire und zweigt an Abschnitten auch zum parallelen Kanal ab.


Das ist sehr interessant, da es hier gleich zwei Brücken für den Kanal über die Loire gibt. Die Freizeitkapitäne beim Ramponieren der Mietboote zu beobachten ist ein Fest für die Lachmuskeln... Ist aber auch eng in so einem Kanal... Deren gemächliches Tempo haben wir sogar mit unserem ganzen Gepäck mühelos getoppt.
Dieses Mal haben wir kein einziges zweites Pino gesehen und mussten wirklich so oft Technik, Hersteller und Kinderpedale erklären, dass wir em Ende doch etwas genervt waren.
Wir haben aber durchweg sehr nette Unterhaltungen gehabt - vor allem radelnde Familien finden das Pino immer wieder perfekt! . Die wirklich Interessierten waren alle sehr höflich - Leute die mich ungefragt fotografieren und sogar filmen können mir gestohlen bleiben.

Wetter:
Insgesamt ungünstiger als letztes Jahr - aber das ist ja in diesem Sommer wirklich nirgendwo konstant - ich höre gerade die nächsrte Gewitterwelle ins Rheintal ziehen.
Tage mit brütender Hitze (über 40 Grad), an denen wir das Radlen gemeinsam mit den anderen Flussradlern vor dem Mittag abgebrochen haben; 2 Tage mit Unwetter, Hagel und sintflutartigem Regen. Und auch sehr gute Radeltage um 25 Grad mit dem in den Reisehandbüchern beschriebenen Rückenwind. Aber auch das Gegenteil mit Gegenwind, der bei den hohen Temperaturen eher angenehm war.
Gut das wir das Wing mit hatten - auf den Zeltplätze ohne Bäume ist selber herzustellender Schatten Gold wert.
Der Regen ist auf den Plätzen ebenfalls gut auszuhalten - vielfach gab es Aufenthaltsräume und auf den größeren Plätzen gibt es Waschmaschinen und Trockner - da kann getrost auf zuviel Wechselwäsche verzichtet werden.

Sehenswürdigkeiten:
Nur noch wenige Schlösser (die Großen und Bekannten liegen alle auf dem Stück von Orleans bis zum Meer), dafür waren die deutlich günstiger und die, die wir besuchten sehr gut aufbereitet (gerade für den Besuch mit Kindern). Am oben erwähnten Kanal finden sich viele Schleusen und kleine Häfen, dazu die Brücken des Kanals über die Loire - da gibt es viel zu begucken. Auch Abteien und mittelalterliche Dörfer/Städte finden sich.
Die Loire bietet ebenfall mehr zum Gucken - wir sind an vielen unter Naturschutz stehenden Inslen vorbei gekommen, auf denen Massen an Vöglen und anderem Getier zu sehen ist - eine Ringelnatter hat noch rechtzeitig ihren Sonnenplatz auf dem Radweg verlassen - bremsen konnten wir nicht mehr...

Versorgung:
Wir haben gelernt - Baguett ofenfrisch entweder morgens oder abends kaufen - Käse hält zwischen nassen Tüchern und Wasser kann gar nicht genug mit sein. Auf einigen Campingplätzen ist das Trinkwasser gechlort- das zu Trinken, damit zu Kochen oder sogar kaffee machen - nein Danke. Überlebensrationen hält jeder Campingplatz bereit, allerdings zu absurden Preisen.

Wir werden sicher irgendwann noch einmal an die Loire fahren - vermutlich dann in Nevers beginnen und dann an einem Stück bis zum Meer...
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