Quer durch Deutschland
Verfasst: 26.09.2024, 21:55
Den Bericht unserer Sommertour hatte ich versprochen, nun kommt er endlich. Teil1.
Es war der Wunsch meines Sohnes, mit dem Pino zur Oma zu fahren. Bedeutet, von der Nordseeküste bis runter ins Schwäbische zu strampeln. Im Kopf nahm die Tour schnell Gestalt an und lag dort ein paar Jahre auf Halde: entlang von Weser und Fulda gen Süden, dann über die hessischen Bahnradwege durch Rhön und Vogelsberg, und zum Schluss den Neckar hoch bis in die ehemalige Heimat Nähe Tübingen.
Diesen Sommer nun sollte es wirklich losgehen. Im Gegensatz zu mir war mein Sohn gut vorbereitet und stellte mir zwei Tage vor Abfahrt eine pralle Packtasche vor die Füße, gefüllt mit tiptoi-Büchern, Toniebox samt Zubehör, ausreichend Spielzeugautos für einen annehmbaren Stau (bei jeder Bodenwelle sollte fortan eine Feuerwehrsirene losgehen), einem Schlafbär, Kartenspielen und weitere Kleinigkeiten. Die Carrerabahn konnte ich gerade noch verhindern.
Zu dem Zeitpunkt dachte ich noch, meine schlampige Vorbereitung würde die größte Herausforderung unserer Reise werden. Wenige Stunden später dann der Schock: unser Pino war über Nacht aus der Garage gestohlen worden! Statt in Ruhe zu packen, standen nun andere Aufgaben an: zunächst die Schadensmeldung bei der Polizei, dann ein paar Telefonate und anmieten eines Pino in der nächsten Stadt. Unser Ersatzpino hatte keine Lowrider, keinen 5-Punkt-Gurt und auch keinen zweiten Akku. Umplanen des Gepäcks und Gebastel mit Schlauchschals als improvisierte Stokerfixierung standen an. Zu fortgeschrittener Stunde wurden ausgewählte Forumsmitglieder um ihre technische Expertise gebeten.
Trotz aller Widrigkeiten konnten wir planmäßig am folgenden Tag losfahren. War noch was? Ach ja, das Wetter. Der Wasserkreislauf über Norddeutschland hatte auf Kondensation geschaltet, aus der Regenkleidung sollten wir die nächsten Tage nicht rauskommen.
An Tag 2 dämmerte meinem Junior, dass das Projekt „zur Oma“ keine Sache von einem Nachmittag ist. Es folgten harte Stunden der Verhandlung: die Oma könnte zu uns in die nächste Herberge kommen, die Oma könnte uns mit ihrem Auto abholen, wir könnten den weißen Zug nehmen, etc. Pfeif auf "der-Weg-ist-das-Ziel", aus seiner Sicht war das Ziel das Ziel und damit basta. Es brauchte also einen Taktikwechsel, sprich: mehr Ziele mussten her. Fortan hangelten wir uns also von Eisdiele zu Fährfahrt zu Unterkunft zu Bäckerei zu Zugfahrt und wieder zur Eisdiele. Irgendwann waren wir eingegroovt, die Zwischenziele ausreichend attraktiv und die Anzahl der Übernachtungen konnte runtergezählt werden.
Wir starteten unsere Tour in Nienburg und folgten dem Weserradweg Richtung Hannoversch Münden. Ein Weg, der kein Nachdenken erfordert und gleichzeitig viel Zeit zum Nachdenken lässt. Und so hingen wir jeder unseren eigenen Gedanken nach, um dann wieder intensive Gespräche über das nächste kulinarische Highlight zu führen. Zwischendrin erreichte uns ein Anruf der Polizei, dass unser eigenes Pino gefunden und sichergestellt worden war. Diese Nachricht änderte alles - Nieselregen, Gegenwind und Pfützen konnten die Freude nicht verderben. Es regnete weiter, und auch der Kaiser Wilhem auf seinem Podest an der Porta Westfalica hatte mittlerweile nasse Füße.
In Hameln durchkreuzte ein EM-Autokorso die Nachtruhe. Hinter Höxter ein Zwischenstopp bei Verwandtschaft, der uns saubere Klamotten und gutes Essen bescherte. Die Batterie des Feuerwehrautos war mittlerweile erschöpft, und die Sirene schwieg. Am Weserstein in Hannoversch Münden war das erste Etappenziel erreicht, UND es gab das erste Mal Sonne zu sehen!
Es war der Wunsch meines Sohnes, mit dem Pino zur Oma zu fahren. Bedeutet, von der Nordseeküste bis runter ins Schwäbische zu strampeln. Im Kopf nahm die Tour schnell Gestalt an und lag dort ein paar Jahre auf Halde: entlang von Weser und Fulda gen Süden, dann über die hessischen Bahnradwege durch Rhön und Vogelsberg, und zum Schluss den Neckar hoch bis in die ehemalige Heimat Nähe Tübingen.
Diesen Sommer nun sollte es wirklich losgehen. Im Gegensatz zu mir war mein Sohn gut vorbereitet und stellte mir zwei Tage vor Abfahrt eine pralle Packtasche vor die Füße, gefüllt mit tiptoi-Büchern, Toniebox samt Zubehör, ausreichend Spielzeugautos für einen annehmbaren Stau (bei jeder Bodenwelle sollte fortan eine Feuerwehrsirene losgehen), einem Schlafbär, Kartenspielen und weitere Kleinigkeiten. Die Carrerabahn konnte ich gerade noch verhindern.
Zu dem Zeitpunkt dachte ich noch, meine schlampige Vorbereitung würde die größte Herausforderung unserer Reise werden. Wenige Stunden später dann der Schock: unser Pino war über Nacht aus der Garage gestohlen worden! Statt in Ruhe zu packen, standen nun andere Aufgaben an: zunächst die Schadensmeldung bei der Polizei, dann ein paar Telefonate und anmieten eines Pino in der nächsten Stadt. Unser Ersatzpino hatte keine Lowrider, keinen 5-Punkt-Gurt und auch keinen zweiten Akku. Umplanen des Gepäcks und Gebastel mit Schlauchschals als improvisierte Stokerfixierung standen an. Zu fortgeschrittener Stunde wurden ausgewählte Forumsmitglieder um ihre technische Expertise gebeten.
Trotz aller Widrigkeiten konnten wir planmäßig am folgenden Tag losfahren. War noch was? Ach ja, das Wetter. Der Wasserkreislauf über Norddeutschland hatte auf Kondensation geschaltet, aus der Regenkleidung sollten wir die nächsten Tage nicht rauskommen.
An Tag 2 dämmerte meinem Junior, dass das Projekt „zur Oma“ keine Sache von einem Nachmittag ist. Es folgten harte Stunden der Verhandlung: die Oma könnte zu uns in die nächste Herberge kommen, die Oma könnte uns mit ihrem Auto abholen, wir könnten den weißen Zug nehmen, etc. Pfeif auf "der-Weg-ist-das-Ziel", aus seiner Sicht war das Ziel das Ziel und damit basta. Es brauchte also einen Taktikwechsel, sprich: mehr Ziele mussten her. Fortan hangelten wir uns also von Eisdiele zu Fährfahrt zu Unterkunft zu Bäckerei zu Zugfahrt und wieder zur Eisdiele. Irgendwann waren wir eingegroovt, die Zwischenziele ausreichend attraktiv und die Anzahl der Übernachtungen konnte runtergezählt werden.
Wir starteten unsere Tour in Nienburg und folgten dem Weserradweg Richtung Hannoversch Münden. Ein Weg, der kein Nachdenken erfordert und gleichzeitig viel Zeit zum Nachdenken lässt. Und so hingen wir jeder unseren eigenen Gedanken nach, um dann wieder intensive Gespräche über das nächste kulinarische Highlight zu führen. Zwischendrin erreichte uns ein Anruf der Polizei, dass unser eigenes Pino gefunden und sichergestellt worden war. Diese Nachricht änderte alles - Nieselregen, Gegenwind und Pfützen konnten die Freude nicht verderben. Es regnete weiter, und auch der Kaiser Wilhem auf seinem Podest an der Porta Westfalica hatte mittlerweile nasse Füße.
In Hameln durchkreuzte ein EM-Autokorso die Nachtruhe. Hinter Höxter ein Zwischenstopp bei Verwandtschaft, der uns saubere Klamotten und gutes Essen bescherte. Die Batterie des Feuerwehrautos war mittlerweile erschöpft, und die Sirene schwieg. Am Weserstein in Hannoversch Münden war das erste Etappenziel erreicht, UND es gab das erste Mal Sonne zu sehen!