pinomodelle

Touren mit Pino, Tandem, Normalrad und Transportfragen mit Bahn, Auto, Flieger

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Pit
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Beitragvon Pit » 24.07.2007, 16:35

Hallo,

ich überlege jetzt schon eine ganze weile ob ich mir ein Pino mit meiner Freundin zulegen möchte. 2008 haben wir eine lange Radtour geplant. Habe mir auch schon einiges angelesen.
Was mich beunruhigt sind die vielen Berichte über kaputte Kurbellager, Lenkkopfprobleme, Felgen, Bremsschläuche nicht original....Hat das Pino wirklich die Qualität eines z.B. Koga Miyata?

.....aber die diese Sitzpostion find ich einfach für beide Fahrer toll.

Meine Fragen:

Welcher Unterschied besteht zwischen dem altem und neuem Pinomodell? Besonders die Fahreigenschaften. Ich bin 1,96 mit langen Beinen - ist das neue Modell geeigneter für mich?

Wie sportlich ist die hintere Sitzposition? (Ich komme aus dem Rennradbereich)

Es ist ja sehr schwierig ein gebrauchtes Modell zu einem angemessenem Preis zu erhalten. habt ihr da noch Tipps?

Vielen Dank für Antworten.....
Pit

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Re: pinomodelle

Beitragvon jodi2 » 24.07.2007, 17:45

Hi Pit,

>Was mich beunruhigt sind die vielen Berichte über kaputte Kurbellager, Lenkkopfprobleme, Felgen, Bremsschläuche nicht original....

Pit, diese Forum wurde gestartet, weil jemand trotz dieser Kleinigkeiten von der ersten Probefahrt an vom Pino so begeistert war, daß er auf eigene Kosten und Zeit eine solche Austauschplattform schaffen wollte. Und er ist es noch immer...
Und der konstruktive Austausch über (überall existierende) Probleme/Schwachstellen bzw. Verbesserungen ist doch für alle sinnvoller und lohnender als sich oder dem Hersteller ständig auf die Schulter zu klopfen, was man doch für ein tolles Tandem hat. Wenn wir nicht begeisterte und überzeugte Pinofahrer wären, würde wir uns gar nicht die Mühe machen, uns hier darüber auszutauschen, sondern hätten es längst verkauft. Es hat aber noch keiner hier gesagt "Das Ding ist da und da Mist, jetzt geht es in die Bucht!"...
Ansonsten sieht man denke ich an der Anzahl der Beiträge zu "echten Problemen" und zu denen mit "Lob&Begeisterung" immer noch ganz gut, was überwiegt... ;-)

Aber nochmal etwas konkreter: Die bisher bekannten Probleme sind allesamt Kleinigkeiten. Zwar sehr ärgerlich, wenn sie einen völlig unerwartet oder unterwegs treffen und auch für ein so hochwertiges (und teures) Rad aus deutscher Fertigung nicht alle unbedingt nötig, aber akzeptabel. Vor allem muß man denke ich im allgemeinen die Kulanz von Hase in so einem Fall loben, fast alle mir bekannten Probleme dieser Art wurden unbürokratisch und gratis erledigt (umso schneller bzw. formloser, je hase-/pinoerfahrner der Händler war). Ein befreundetes Paar hat kürzlich an Ihrem über acht Jahre alten und viel gefahrenen Pino1 einen neuen Lenker von Hase auf Kulanz/Garantie bekommen, meines wissens dazu noch mit Versandkosten des Rades(!) hin und zurück, da man den Lenker möglichst exakt anfertigen/einpassen wollte.

Die Grundkonzeption/der Rahmen ist beim Pino genial, ausgereift und robust. Das war zwar eine Entwicklung - der Vorvorgänger Periskop in den Neunzigern hatte noch allerhand prinzipielle/konstruktive Schwächen, das Pino1 noch ein paar wenige - die aber mit dem Pino2 wirklich abgeschlossen ist. Entscheidend ist: Es gibt keine Alternative zum Pino bzw. es gibt bei weitem keine bessere Alternative zum Pino bzw. für ein Stufentandem. Wenn man diese Bauart mag bzw. die Vorteile für sich entdeckt hat und der Vordere "mitzieht", geht am Pino kein Weg vorbei und die (kleinen) eventuellen Schwächen nimmt man dafür gerne in Kauf. Wer aber mit der vorderen Position nichts anfangen kann oder sich da gar unwohl fühlt, wird eh kein Pino wollen. Siehe auch Pino vs. normales Tandem: viewtopic.php?t=9

>Hat das Pino wirklich die Qualität eines z.B. Koga Miyata?

Äh, keine Ahnung welche Qualität hat ein Koga Miyata bzw. welchen Ruf? Gut oder schlecht? Teuer sind die ja auch...
Der Twin Traveller war glaube ich in der ersten Version nicht so der Knaller, oder? Von Rahmenbrüche habe ich beim Pino2 dagegen noch nichts gehört... ;-)

>Welcher Unterschied besteht zwischen dem altem und neuem Pinomodell? Besonders die Fahreigenschaften. Ich bin 1,96 mit langen Beinen - ist das neue Modell geeigneter für mich?
>Wie sportlich ist die hintere Sitzposition? (Ich komme aus dem Rennradbereich)

Ich hab keine Ahnung von Rennrädern, aber Rennradfeeling kommt beim Pino denke ich eher weniger auf. Aber ein wenig kann man daran sicher mit dem Lenker, Lenkereinstellung und zusätzlichen Hörnchen/Griffen noch variieren, vielleicht bietet auch der (optionale) Titanlenker eine etwas rennradähnlichere Position. Wenn es der/die Vordere auch etwas sportlicher mag, biete sich da der optionale Schalensitz an, der Standardsitz hat eher Gartenstuhlcharakter, was z.B. liegeraderfahrenen Stokern manchmal nicht reicht.
Da hilft am besten selbst Probefahren.

Bezüglich Pinomodellen: Du solltest in jedem Fall ein Pino2 nehmen. Das Pino1 hat für den Hinteren eine etwas andere, gewöhnungsbedürftigere Sitzposition, je mehr glaube ich, desto größer man ist. Außerdem werden nur noch selten Pino1 angeboten, nur noch gebraucht und die Preisersparnis zum Pino2 ist relativ gering, gemessen an den Verbesserungen beim Pino2. Dazu siehe hier: viewtopic.php?t=10

>Es ist ja sehr schwierig ein gebrauchtes Modell zu einem angemessenem Preis zu erhalten.

Ja, leider.

>habt ihr da noch Tipps?

Dafür haben wir extra diese Unterforum eingerichtet, da findet sich Einiges zu dem Thema (sofern Du das nicht eh schon entdeckt hast):
viewforum.php?f=9

Grundsätzlich würde ich nach den hohen Preisen für gebrauchte Pinos bei ebay in der letzten Zeit sagen, bei ebay bekommt man kein günstiges Pino, die Mitinteressenten sind zu zahlreich. Einzige Chance für ein Schnäppchen ist ein Medium mit weniger bzw. weniger "wissenderen" Lesern, wie z.B. ein Kleinanzeigen in der regionalen Zeitung oder in reinen Kleinanzeigenmagazinen wie Inserat/Sperrmüll. Auch beim HPV oder beim Radreisefroum hat man eher Chancen auf einen guten Preis als bei ebay, auch wieder weil die Anzahl der Mitinteressenten viel geringer ist. Leider sind halt sowohl da als auch da die Angebote erheblich seltener als bei ebay.

Ich würde daher heute den Rat geben, mich eher auf ein neues Pino einzustellen, mit voller Garantie und möglichst pinoerfahrenem Händler, umso weniger stören einen dann später (eventuelle) kleine Macken, die bei einem gebrauchten die (nur geringe) Ersparnis evt. wieder zunichte macht. Vielleicht ein Vorführpino? Die waren früher selten, aber ich habe den Eindruck, das Pino hat die letzten 2 Jahre eine Nachfrage wie noch nie (Hase könnte vermutlich doppelt so viele verkaufen, wenn beim Preis eine "2" vorne dran stünde...) und dementsprechend müßte auch eine größere Anzahl an gebrauchten bei Händlern zu finden sein als früher.

Besten Gruß
Jo
Zuletzt geändert von jodi2 am 24.07.2007, 17:47, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitragvon Wildcate » 24.07.2007, 17:46

Hallo Pit,

tja, deine Frage ist leider nicht so leicht zu beantworten.
Die Qualität eines Rades ist nicht so ganz einfach zu beurteilen - wenn man in anderen Foren liest, läßt sich leicht feststellen, daß auch bei einem Koga Probleme auftauchen können. Auch dort hält nicht jedes Teil, und auch dort gibt es Reklamationen. Die Leute, die hier im Forum sind, zählen vermutlich nicht alle zu den Durchschnittsnutzern eines Fahrrades - zumindest wir nehmen unseren Hasen schon ganz schön ran.

Zu den einzelnen Punkten, die du anführst:
das kaputte Kurbellager, das du meinst, ist vermutlich der Stokerfreilauf. Da war der alte Freilauf am Pino 2 eine Bastellösung, die mittlerweile durch eine neue, nicht klackernde Version ersetzt ist. Lenkkopfprobleme haben wir noch keine gehabt, auch bei den Felgen sieht es bei uns gut aus. Die Bremsschläuche an sich sind für mich kein Grund zur Kritik, mich hat nur gestört, daß Hase die Bremse mit nicht-Magurateilen als "original Magura" angibt. Hase neigt unserer Erfahrung nach auch dazu, Schrauben recht fest anzuknallen - teilweise auch über die Herstellerempfehlung hinaus (Preßmarken im Kurbelinneren, Bremshebel bombenfest am Lenker, Drehgriffschraubenabdruck im Lenker). Ansonsten gilt wie so oft bei Fahrzeugen die Montagsfahrzeugregel: etwas Glück braucht der Mensch. Mandy und Benny trauen sich mit einem Pino um die Welt, und ihnen ist noch nicht so arg viel kaputtgegangen - ein paar Teile schon, aber das hätte mit jedem anderen Rad auch passieren können. Und ich persönlich bin, nach meinen eher durchwachsenen Erfahrungen mit Hasepersonal, auch eher kritisch. Das mag auch bei anderen Forianern hier so sein.

Zu den Unterschieden Pino 1- Pino 2 gibt es einen ganzen Faden hier im Forum, hast du den schon gefunden? Die langen Beine sollten sich mit einer entsprechenden Sattelstütze ausgleichen lassen. Dann wirst du mit der von dir gewünschten sportlichen Sitzposition auch keine Probleme haben, denn der Lenker und die Lenkerhörner lassen sich durchaus in eine "fast forward"-Position bringen. (Bei uns sitzt der Hintermann sehr aufrecht, für den besseren Landschaftsgenuß :mrgreen:)
Seid ihr denn schonmal probegefahren? Oder bereits liegerinfiziert? Unbesehen und unprobiert solltet ihr das Rad auf keinen Fall kaufen, denn ein Wohlgefühl für beide ist Pflicht.

Was das "billige Gebrauchte" angeht, kann man nur Glück wünschen. Wie schon woanders im Forum kürzlich bemerkt: ein Pino ist eine recht solide Geldanlage...

Liebe Grüße,
Kati

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Beitragvon jodi2 » 24.07.2007, 17:54

>Die Bremsschläuche an sich sind für mich kein Grund zur Kritik, mich hat nur gestört, daß Hase die Bremse mit nicht-Magurateilen als "original Magura" angibt.

Sehe ich auch so.

>Mandy und Benny trauen sich mit einem Pino um die Welt,

Schönes Beispiel.

>und ihnen ist noch nicht so arg viel kaputtgegangen - ein paar Teile schon, aber das hätte mit jedem anderen Rad auch passieren können.

Vor allem nach über 20.000 km mit vollem Gepäck unter diesen Bedingungen auf werweißwasfür Straßen!

>Die langen Beine sollten sich mit einer entsprechenden Sattelstütze ausgleichen lassen.

Bzw. eine eingepresste Sattelstützeverlängerung.

So, ich geh mal kurz meine monatliche Hase-Provision nachzählen...

Gruß
Jo

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Re: pinomodelle

Beitragvon KUHmax » 24.07.2007, 19:58

Pit hat geschrieben:Meine Fragen:

Welcher Unterschied besteht zwischen dem altem und neuem Pinomodell? Besonders die Fahreigenschaften. Ich bin 1,96 mit langen Beinen - ist das neue Modell geeigneter für mich?


Hallo Pit,

die Fahreigenschaften an sich sind nicht so weltbewegend anders. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass sich ein Mensch, der größer ist als ich (1,70) noch wohlfühlt auf dem hinteren Pino1-Sitz. Ich habe hin und wieder Probleme, die Beine beim Starten unterzubringen. In Fahrt ist es kein Problem mehr.

Bei meiner bisher einzigen Probefahrt mit dem Pino2 kann ich mich an derartige "Probleme" überhaupt nicht erinnern. Nein, trotzdem keine Chance, ich liebe mein blaues, gelb gesprenkeltes Pino1, auch wenn es zur Zeit ein bisschen zuviel stehen muss.

Gruß, Karin
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danke

Beitragvon Pit » 31.07.2007, 18:46

hallo pinofreunde,

erstmal vielen Dank für die vielen schnellen Antworten. Jetzt habe ich wirklich eine prima Übersicht über die veränderungen der Pinomodelle und komme zu dem Schluss das es für mich mit meiner Größe und unserem Vorhaben wirklich ein Pino 2 sein sollte.

Ja wir haben schon eine Probefahrt auf dem Pino 2 gemacht und waren begeistert. Allerdings nur etwa eine Std. Besonders meine Freundin liebt den Platz als Stoker.

Im Moment arbeite ich an einer Homepage die wir auf der Reise aktuell halten wollen. Aber das ist alles noch sehr grob geplant. Vieliecht bekommen wir einen netten Rabbat oder ein schönes Vorführmodell. Werde aber auch den Gebrauchtmarkt im Auge behalten. Die Ebaypreise halte ich für wahnsinn (3200 Euro).

danke nochmals
Pit

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Beitragvon jodi2 » 01.08.2007, 07:38

Ja wir haben schon eine Probefahrt auf dem Pino 2 gemacht und waren begeistert. Allerdings nur etwa eine Std. Besonders meine Freundin liebt den Platz als Stoker.

Das ist die beste Ausgangsbasis!!! ;-)

Grüßle
Jo


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