Hi Pit,
>Was mich beunruhigt sind die vielen Berichte über kaputte Kurbellager, Lenkkopfprobleme, Felgen, Bremsschläuche nicht original....
Pit, diese Forum wurde gestartet, weil jemand trotz dieser Kleinigkeiten von der ersten Probefahrt an vom Pino so begeistert war, daß er auf eigene Kosten und Zeit eine solche Austauschplattform schaffen wollte. Und er ist es noch immer...
Und der konstruktive Austausch über (überall existierende) Probleme/Schwachstellen bzw. Verbesserungen ist doch für alle sinnvoller und lohnender als sich oder dem Hersteller ständig auf die Schulter zu klopfen, was man doch für ein tolles Tandem hat. Wenn wir nicht begeisterte und überzeugte Pinofahrer wären, würde wir uns gar nicht die Mühe machen, uns hier darüber auszutauschen, sondern hätten es längst verkauft. Es hat aber noch keiner hier gesagt "Das Ding ist da und da Mist, jetzt geht es in die Bucht!"...
Ansonsten sieht man denke ich an der Anzahl der Beiträge zu "echten Problemen" und zu denen mit "Lob&Begeisterung" immer noch ganz gut, was überwiegt...
Aber nochmal etwas konkreter: Die bisher bekannten Probleme sind allesamt Kleinigkeiten. Zwar sehr ärgerlich, wenn sie einen völlig unerwartet oder unterwegs treffen und auch für ein so hochwertiges (und teures) Rad aus deutscher Fertigung nicht alle unbedingt nötig, aber akzeptabel. Vor allem muß man denke ich im allgemeinen die Kulanz von Hase in so einem Fall loben, fast alle mir bekannten Probleme dieser Art wurden unbürokratisch und gratis erledigt (umso schneller bzw. formloser, je hase-/pinoerfahrner der Händler war). Ein befreundetes Paar hat kürzlich an Ihrem über acht Jahre alten und viel gefahrenen Pino1 einen neuen Lenker von Hase auf Kulanz/Garantie bekommen, meines wissens dazu noch mit Versandkosten des Rades(!) hin und zurück, da man den Lenker möglichst exakt anfertigen/einpassen wollte.
Die Grundkonzeption/der Rahmen ist beim Pino genial, ausgereift und robust. Das war zwar eine Entwicklung - der Vorvorgänger Periskop in den Neunzigern hatte noch allerhand prinzipielle/konstruktive Schwächen, das Pino1 noch ein paar wenige - die aber mit dem Pino2 wirklich abgeschlossen ist. Entscheidend ist: Es gibt keine Alternative zum Pino bzw. es gibt bei weitem keine bessere Alternative zum Pino bzw. für ein Stufentandem. Wenn man diese Bauart mag bzw. die Vorteile für sich entdeckt hat und der Vordere "mitzieht", geht am Pino kein Weg vorbei und die (kleinen) eventuellen Schwächen nimmt man dafür gerne in Kauf. Wer aber mit der vorderen Position nichts anfangen kann oder sich da gar unwohl fühlt, wird eh kein Pino wollen. Siehe auch Pino vs. normales Tandem:
viewtopic.php?t=9
>Hat das Pino wirklich die Qualität eines z.B. Koga Miyata?
Äh, keine Ahnung welche Qualität hat ein Koga Miyata bzw. welchen Ruf? Gut oder schlecht? Teuer sind die ja auch...
Der Twin Traveller war glaube ich in der ersten Version nicht so der Knaller, oder? Von Rahmenbrüche habe ich beim Pino2 dagegen noch nichts gehört...
>Welcher Unterschied besteht zwischen dem altem und neuem Pinomodell? Besonders die Fahreigenschaften. Ich bin 1,96 mit langen Beinen - ist das neue Modell geeigneter für mich?
>Wie sportlich ist die hintere Sitzposition? (Ich komme aus dem Rennradbereich)
Ich hab keine Ahnung von Rennrädern, aber Rennradfeeling kommt beim Pino denke ich eher weniger auf. Aber ein wenig kann man daran sicher mit dem Lenker, Lenkereinstellung und zusätzlichen Hörnchen/Griffen noch variieren, vielleicht bietet auch der (optionale) Titanlenker eine etwas rennradähnlichere Position. Wenn es der/die Vordere auch etwas sportlicher mag, biete sich da der optionale Schalensitz an, der Standardsitz hat eher Gartenstuhlcharakter, was z.B. liegeraderfahrenen Stokern manchmal nicht reicht.
Da hilft am besten selbst Probefahren.
Bezüglich Pinomodellen: Du solltest in jedem Fall ein Pino2 nehmen. Das Pino1 hat für den Hinteren eine etwas andere, gewöhnungsbedürftigere Sitzposition, je mehr glaube ich, desto größer man ist. Außerdem werden nur noch selten Pino1 angeboten, nur noch gebraucht und die Preisersparnis zum Pino2 ist relativ gering, gemessen an den Verbesserungen beim Pino2. Dazu siehe hier:
viewtopic.php?t=10
>Es ist ja sehr schwierig ein gebrauchtes Modell zu einem angemessenem Preis zu erhalten.
Ja, leider.
>habt ihr da noch Tipps?
Dafür haben wir extra diese Unterforum eingerichtet, da findet sich Einiges zu dem Thema (sofern Du das nicht eh schon entdeckt hast):
viewforum.php?f=9
Grundsätzlich würde ich nach den hohen Preisen für gebrauchte Pinos bei ebay in der letzten Zeit sagen, bei ebay bekommt man kein günstiges Pino, die Mitinteressenten sind zu zahlreich. Einzige Chance für ein Schnäppchen ist ein Medium mit weniger bzw. weniger "wissenderen" Lesern, wie z.B. ein Kleinanzeigen in der regionalen Zeitung oder in reinen Kleinanzeigenmagazinen wie Inserat/Sperrmüll. Auch beim HPV oder beim Radreisefroum hat man eher Chancen auf einen guten Preis als bei ebay, auch wieder weil die Anzahl der Mitinteressenten viel geringer ist. Leider sind halt sowohl da als auch da die Angebote erheblich seltener als bei ebay.
Ich würde daher heute den Rat geben, mich eher auf ein neues Pino einzustellen, mit voller Garantie und möglichst pinoerfahrenem Händler, umso weniger stören einen dann später (eventuelle) kleine Macken, die bei einem gebrauchten die (nur geringe) Ersparnis evt. wieder zunichte macht. Vielleicht ein Vorführpino? Die waren früher selten, aber ich habe den Eindruck, das Pino hat die letzten 2 Jahre eine Nachfrage wie noch nie (Hase könnte vermutlich doppelt so viele verkaufen, wenn beim Preis eine "2" vorne dran stünde...) und dementsprechend müßte auch eine größere Anzahl an gebrauchten bei Händlern zu finden sein als früher.
Besten Gruß
Jo