Pino dafür geeignet?

...kann hier rein, egal ob zu Rad, Politik oder Zeitgeschehen.

Moderator: Wildcate

Julia
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Pino dafür geeignet?

Beitragvon Julia » 02.07.2007, 15:15

Hallo zusammen!

Als erstes einmal: Wirklich nettes Forum hier.

Nachdem ich mich hier im Forum über einige meiner Fragen schlau gemacht habe, stelle ich gleich von mir aus noch weitere Fragen in den Raum.

Alles begann damit, dass wir eine Lösung suchten wie ein Handbikefahrer wohl mit Fußgänger auf eigenem Rad, so zusammenfahren könnten, dass weder der Handbiker am oberen Limit fahren muss, noch der Radler ewig langsamer als sein eigentliches Tempo fährt. Per Internetsuche kamen wir aufs Pino.

Ich selber sitze im Rollstuhl und kann wegen einer Querschnittslähmung gar nicht laufen.

Auch wenn die Chance gering ist, frage ich einfach mal in die Runde, ob es vielleicht hier im Forum sogar ein Gespann gibt, dass vorne bei der Position des Stokers einen Handantrieb montiert hat?

Die zweite Überlegung war, wie es wohl ginge, wenn man vorne den normalen Fußantrieb läßt und Klickpedalen hinmachen würde. Wären Klickpedalen da, könnten meine Füße nicht herunterfallen, mit dem Linken Fuß könnte ich aufgrund der Spastik auch noch einiges an Energie beim Treten liefern, bräuchte aber denke ich beim Treten eher einen geringeren Widerstand.

Wie ist es für den Captain, wenn der Stoker nur wenig Tritt? Ist das auf ebener Strecke gut zu schaffen oder ist das schwierig?
Kann man die Gänge so einstellen, dass ich vorne einen geringeren Trettwiderstand hätte?

Wahrscheinlich kommen mir im Laufe der Zeit noch mehr Fragen, aber damit fange ich erst einmal an.

Viele Grüße,
Julia

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Beitragvon Wildcate » 02.07.2007, 15:59

Hallo Julia,

erstmal willkommen im Forum!
Soweit ich es überblicke, ist hier im Forum kein Handbiker - aber vielleicht meldet sich ja noch jemand zu Wort.

Was den Normalantrieb angeht:
Deiner Frage entnehme ich, daß du zumindest ein Bein noch bewegen kannst. Den geringeren Widerstand herzubekommen, wäre kein Problem - Captain und Stoker müssen lediglich mit der gleichen Frequenz treten, aber wer wieviel Kraft hineinsteckt, bleibt jedem selbst überlassen. Du kannst deine Füße also auch fast spazierenfahren lassen. Ich gehe aber jetzt davon aus, daß du mit den Händen deutlich mehr Vortrieb liefern könntest als mit den Füßen, richtig?

Die Frage ist dabei dann eher, ob dein zukünftiger Käpt'n bereit ist, den Löwenanteil der Leistung zu erbringen, wenn du eingeschränkt mit einem Fuß treten kannst, beziehungsweise ob ihr beide bereit seid, euch auf das entsprechend geringere Tempo und Probleme beim Steigung fahren einlassen wollt und könnt - da fällt mir ein, wie ist das denn, wenn ein Handbiker an einer Steigung scheitert? Denn wenn ihr mit dem Pino nicht hochkommt, dann müßtet ihr ja schieben, d.h. dein Käpt'n müßte das Rad mit dir drauf hochschieben, oder?
Was mir gar nicht klar ist, wie das Treten durch Spastik funktioniert und wie koordiniert deine Fußbewegungen dann wären - vielleicht kannst du mir das mal erklären?

Zurück zu deinen Fragen:
Das Rad ist in der Ebene auf jeden Fall fahrbar, wenn der Stoker nicht oder nur wenig tritt - es wird halt entsprechend langsamer: das Pino wiegt mit Straßenausstattung und Schloß, ohne großes Gepäck, um die 28 kg, das ist für ein "Einzelrad" ziemlich viel - addiere dein Körpergewicht plus eventuelles Gepäck darauf, und du hast die Last, die der Käpt'n im schlimmsten Falle allein bewegen muß. Den Widerstand beim Treten wählst du selbst, die Frequenz muß aber mit der Käptnfrequenz übereinstimmen.

Ich würde euch so aus dem Bauch heraus zu einem Handantrieb vorne raten, da ist vermutlich der Spaßfaktor für beide deutlich höher. Vielleicht könnt ihr ja auch mal ein "normales" Pino ausprobieren - wo wohnt ihr denn? Oder habt ihr schon eine Probefahrt hinter euch?

Ganz alternativ gibt es auch noch ein Stimulationssystem über Elektroden, ich habe aber keine Ahnung über Kosten und Eignung für dich:
http://www.hasomed.de/index.php?id=344

Liebe Grüße,
Kati

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Beitragvon jodi2 » 02.07.2007, 16:44

Sorry, nur auf die Schnelle, da ich für mehr grade keine Zeit habe:
Es gibt einen Handantrieb direkt von Hase fürs Pino. Ich kenne den zwar noch nicht näher, aber ich vermute, der kann auch mit Fußantrieb kombiniert werden, vermutlich braucht die Kette mit Handantrieb sogar eine Umlenkung weiter vorne und unten (wenn man sie nicht grade durch den Oberschenkel laufen haben möchte), also z.B. wie die normale vordere Kurbel, d.h. vermutlich kann man mit Handantrieb Hände und Füße zusammen am Pino vorne nutzen, dann könnte man sogar mit den jeweils stärkeren Gliedmaßen, die anderen ein wenig "anregen". Nur die Kurbelfrequenz muß gleich sein.

Und zu "Stoker der nur wenig tritt": Das ist völlig unkritisch. Wie Kati schon sagte, müssen nur beide dieselbe Freqenz kurbeln, aber wie fest ist jedem selbst überlassen und am Pino hat der Vordere sogar Freilauf und kann pausieren wann er will. Und der eventuelle Mehraufwand für den Captain ist - je nach Körpergewichtgewicht und Trainingszustand - meiner Meinung nach vernachlässigbar. Wenn mal nur einer tritt, wird man keine Rennen oder Rekorde gewinnen, aber auch mittlere Touren und normale Steigungen sind sogar als reines "Taxi" möglich, es sei denn der Stoker wiegt fünf Zentner und macht nichts und der Captain hat 50kg und ist noch nie Fahrrad gefahren...
Ich weiß nicht, warum Kati da so zurückhaltend ist, vermutlich kann sie sich gar nicht vorstellen, daß andere Pino-Stoker weniger reinömmeln als sie, dabei sind "zahme" Stoker am Pino eher die Regel als die Ausnahme denke ich...

Insgesamt scheint mir das Pino für Deinen Fall das ideale Gefährt zu sein, Nur Auf- und Abstieg wäre vermutlich etwas mühsamer, oder?

Besten Gruß
Jo

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Beitragvon Wildcate » 03.07.2007, 08:18

Warum ich so zurückhaltend bin? Naja... ich rechne halt damit, daß bei einer Tour doch mal eine unerwartet steile Steigung, ein fieser Gegenwind o.ä. auftritt und dann halt nicht unbedingt so superkomfortabel nur der Käpt'n treten kann.
Ich hatte in letzter Zeit zweimal eine Tour, die deutlich anstrengender war als geplant: einmal Bamberg und zurück auf dem Flitzer, meine normale "Uni-Genußfahrt" mit ca. Windstärke 4 hin und zurück (natürlich mit Winddrehung um 180°, während ich in der Uni saß), und eine Pinotour mit Windstärke 5, die eigentlich gar nicht lang war (60 km oder so), mit etwas Gepäck, d.h. Zelt und einmal Klamotten zum Wechseln, und angeplattetem Reifen hinten, die uns beiden vollkommen und absolut gereicht hat.

Und während sich Steigungen je nach Region umgehen lassen - hier beispielsweise kaum bis gar nicht - läßt sich der Wind halt nicht komplett vorberechnen bzw. ausschließen. Und ich ganz persönlich würde mir unendlich mies vorkommen, wenn sich hinter mir mein Kapitano abstrampelt und abmüht und keucht und schnauft und ich nicht helfen kann. Aber das ist ein Tick von mir und braucht nicht allgemeingültig zu sein.

Wenn ich es richtig verstanden habe - aber ich glaube, da sollten wir auf Julia zur Klärung warten - geht es auch darum, daß sich beide Parteien bei subjektiv gleicher Anstrengung objektiv gleich schnell fortbewegen. Ich habe keine Ahnung, ob das mit Treten durch Spastik auch geht.
Wenn ich Wikipedia, den Quell des Mehr-oder-Weniger-Wissens richtig verstanden habe, würde die Tretbewegung dadurch zustandekommen, daß die Beine über die Klickies "fremdbewegt" werden und dann einen Widerstand/eine Bewegung auslösen. Ginge das dann auch mit Freilauf? Und wenn die Muskeln im Bein ermüden, ist dann ein Aufhören möglich?

Und zum Thema reinömmeln: nachdem ich zu den Leuten gehöre, die für ihre Größe relativ schwer sind (alles Muskeln, wirklich, ne) muß ich auch ein bissel mehr reintreten als ein 45-50-kg-Fliegengewicht. Echt.

Liebe Grüße,
Kati

Tom

Beitragvon Tom » 03.07.2007, 11:36

Wildcate hat geschrieben:....
Ich habe keine Ahnung, ob das mit Treten durch Spastik auch geht.
Wenn ich Wikipedia, den Quell des Mehr-oder-Weniger-Wissens richtig verstanden habe, würde die Tretbewegung dadurch zustandekommen, daß die Beine über die Klickies "fremdbewegt" werden und dann einen Widerstand/eine Bewegung auslösen. Ginge das dann auch mit Freilauf?
....

Liebe Grüße,
Kati


Hallo Julia, hallo Kati,

nach meinem Verständnis kann der Beitrag durch Mittreten aufgrund der Spastik nur ohne Stoker-Freilauf funktionieren, da dieser Effekt ja wohl nur durch die "fremdbewegten" Muskeln auftritt.

Julia, habe ich richtig verstanden: das Mittreten aufgrund der Spastik träfe nur für das linke Bein zu?
Wie hoch wäre denn etwa die Kraft, z.B. im Vergleich zum Handantrieb?
Wenn das nicht therapeutisch wünschenwert wäre, stelle ich mir vor, dass der Handantrieb doch mehr Freude am Fahren bringen würde.
Beides zusammen (Hand- und Fußantrieb) wäre sicher eine aufwändige Spezial-Speziallösung und dann wohl kaum bezahlbar.

Prinzipiell bin ich - wie Jo - der Meinung, dass für Deine Wünsche und Anforderungen das Pino hervorragend geeignet ist.

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Beitragvon jodi2 » 03.07.2007, 14:38

Kati Du mißt zu sehr mit den Maßstäben bzw. Anprüchen eines raderfahrenen und gesunden Menschen, ich glaube dass die wenigsten Menschen mit Querschittslähmung frustriert wären, wenn sie nach einer richtigen Bergtour oder "schon" nach 60km Radtour müde wären, sondern eher froh, wenn sie vom Gefährt her und körperlich wieder die Möglichkeit allein zu solchen Tourlängen hätten. Und auch Touren mit Partner/Familie/Freunden definieren Ihre Freude für beide sicher nicht erst über 100 oder 60km oder ab 1000 Höhenmetern, wenn vorher evt. fast nichts mehr zusammen möglich war. (Julia, ich kenne Deine Behinderung ja nicht, ich denke nur an die meisten mir bekannten Rollies...)

>nach meinem Verständnis kann der Beitrag durch Mittreten aufgrund der Spastik nur ohne Stoker-Freilauf funktionieren, da dieser Effekt ja wohl nur durch die "fremdbewegten" Muskeln auftritt.

Durch den Hintermann nicht, klar, das könnte sogar recht unangenehm für den Vorderen werden, aber er/sie kann doch die eigenen Beine durch den Handantrieb selbst "fremdbewegen".

>Beides zusammen (Hand- und Fußantrieb) wäre sicher eine aufwändige Spezial-Speziallösung und dann wohl kaum bezahlbar.

Wie kommst Du denn darauf? Der Handantrieb fürs Pino ist zwar hasetypisch teuer (vermutlich aber auch komplett bei Hase gefertigt), aber dann ist er vermutlich einfach nur in den "Fußantrieb" bzw. in das vordere Kettenblatt integriert, ähnlich dem Kindertretlager, der "Fußantrieb" ist also vermutlich eh dabei. Für Details sollte man allerdings am besten Hase selbst fragen.

Gruß
Jo

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Beitragvon Wildcate » 03.07.2007, 15:34

So, erstmal vorneweg: ich denke auch, daß das Pino für den genannten Einsatzbereich die Lösung ist. Fragt sich eben nur, mit welchem Antrieb.

Und Jo, ja klar habe ich andere Maßstäbe, das ist schon logisch. Ich wollte damit auch nicht ausdrücken, daß ich solche Tourlängen voraussetzen würde oder als notwendig für den Spaßfaktor sehe, ganz und gar nicht - ich wollte damit sagen, daß auch eine subjektiv als "leicht und kurz" eingeschätzte Tour mit widrigen Umständen plötzlich "scheiße-ist-das-anstrengend" werden kann. So geschehen bei mir und uns. Und die 60 km unter Normalbedingungen auf dem Pino wären halt vermutlich gut 2 Stunden bei uns, ohne großes Verausgaben.

Ich bin nur mißtrauisch gegenüber
a) dem Fremdbewegen der eigenen Beine, möglicherweise ohne "Not-Aus" wegen möglicher Überlastung und
b) dem Kauf eines nicht gerade billigen Tandems mit der Einschränkung auf Ebene und leichte Steigungen/kurze Touren von vornherein.
Die Variante mit Stokerfreilauf, Hand- und Fußantrieb könnte dabei noch funktionieren, weil die Fußarbeit dann per Hand gesteuert wird, ich zweifle aber wie Tom daran, ob das möglich ist. Am besten erfragt sich das vermutlich über Mail an Hase.
Was kostet der Handantrieb eigentlich so? Ich meine, mich an einen richtig saftigen Aufpreis erinnern zu können...

Liebe Grüße,
Kati

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Beitragvon jodi2 » 03.07.2007, 20:33

>b) dem Kauf eines nicht gerade billigen Tandems mit der Einschränkung auf Ebene und leichte Steigungen/kurze Touren von vornherein.

Ok, sag ich meine Meinung anders bzw. klarer: Meiner Meinung nach sind mit einem normalfitten Captain hinten und einer normalschweren Stokerin vorne ohne weiteres regelmäßige Touren von mehreren Stunden und mehreren hundert Höhenmetern möglich, selbst ohne das der vordere einen Fuß oder Finger rührt und ohne dass der hintere mit Herzkasper umfällt. Das haben wir auch schon mehrfach praktiziert, sei es bei Erschöpfung, Verletzung oder beim Transport älterer/kaum mehr beweglicher Verwandter.

>Die Variante mit Stokerfreilauf, Hand- und Fußantrieb könnte dabei noch funktionieren, weil die Fußarbeit dann per Hand gesteuert wird, ich zweifle aber wie Tom daran, ob das möglich ist.

Warum seid Ihr alle so pessimistisch?

>Am besten erfragt sich das vermutlich über Mail an Hase.

Oder vermutlich schneller ein Anruf bei: www.fahrrad-claus.de

>Was kostet der Handantrieb eigentlich so? Ich meine, mich an einen richtig saftigen Aufpreis erinnern zu können...

1275,- (http://www.pedalkraft.de/pdf/Hase%20Preise%202007.pdf)
Wenn ich mir das hier aber so ansehe, kann ich das nachvollziehen: http://www.hase-spezialraeder.de/des/ha ... hp?bild=B1
Und hier wie es am Pino 1 (vor 2003) aussah: Klick mich!
(oder hier etwa in der Mitte: http://www.haasies-radschlag.de/cms/ind ... 27,0,0,1,0 )
Da scheint mir Fußantrieb dazu möglich zu sein...

Grüßle
Jo

edit: für bessere Lesbarkeit überlangen Link mit Namen versehen

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Beitragvon Wildcate » 03.07.2007, 21:34

offtopic!

Hallo Jo,

das erstaunt mich aber doch etwas - was definierst du denn als "normalschwer" und "normalfit"? Eine Last von sagen wir mal 50-80 kg über mehrere Stunden und hunderte von Höhenmetern zu transportieren stelle ich persönlich mir nicht gerade angenehm vor. Ich merke sehr deutlich, wenn ich auf dem Einzelrad eine Zuladung von 15-20 kg habe, bereits in der Ebene und bei einem Rad, das von Schaltung etc. optimal auf mich abgestimmt ist, und bei meiner optimalen Trittfrequenz die ganze Strecke über.
Mein eigenes Körpergewicht als Ladung und ein halbes Tandem zusätzlich zu mir und meinem halben Pino könnte ich vielleicht transportieren - aber auf Dauer und Strecke nur mit Mühe. Und ich würde mich nicht unbedingt als "unterfit" einschätzen, sondern als normalfit.

Grüßlis aus Erlangen,
Kati

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Beitragvon MadFreddy » 03.07.2007, 22:07

Erstmal ein Hallo an Julia auch von meiner Seite!

jodi2 hat geschrieben:Ok, sag ich meine Meinung anders bzw. klarer: Meiner Meinung nach sind mit einem normalfitten Captain hinten und einer normalschweren Stokerin vorne ohne weiteres regelmäßige Touren von mehreren Stunden und mehreren hundert Höhenmetern möglich, selbst ohne das der vordere einen Fuß oder Finger rührt und ohne dass der hintere mit Herzkasper umfällt. Das haben wir auch schon mehrfach praktiziert, sei es bei Erschöpfung, Verletzung oder beim Transport älterer/kaum mehr beweglicher Verwandter.

So, da mag ich auch mal meinen Senf dazugeben: ich würde mich als normalfitten Captain bezeichnen und meine Stokerin als normalschwer. Bei uns heißt das allerdings, daß kein großer Gewichtsunterschied zwischen uns vorhanden ist - und nach allem was ich hier zum Thema "Gewicht" gelesen habe, ist das bei anderen Pinos z.T. deutlich anders :mrgreen:
Ich kann zwar das Pino beladen und mit inaktivem Stoker durchaus ganz gut fortbewegen (haben wir auch schon ausprobiert), aber als Dauerlösung ist es bestimmt für alle Beteiligten noch deutlich schöner, wenn beide das Gefühl haben, gemeinsam das Gerät durch die Gegend zu fahren.

jodi2 hat geschrieben:>Die Variante mit Stokerfreilauf, Hand- und Fußantrieb könnte dabei noch funktionieren, weil die Fußarbeit dann per Hand gesteuert wird, ich zweifle aber wie Tom daran, ob das möglich ist.

Da fehlt mir allerdings ein wenig die Phantasie, wie da der Bewegungsablauf aussehen soll: bei den letzten Fahrzeugen mit Handantrieb schien ein sehr deutlicher Anteil der Kraft aus der Hüfte zu kommen, und das passt nicht so recht zu einer Tretbewegung, die ja im Gegensatz zu einem grundsätzlichen Abwinkeln in der Hüfte beide Beine gegengleich bewegt.
Aber da lasse ich mich auch gerne von Julia aufklären, ob Hand- plus Beinantrieb Sinn macht oder nicht.

Grüße,
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Beitragvon jodi2 » 03.07.2007, 22:31

Also solche Dickköpfe wie Euch hab ich noch nicht erlebt... ;-)
Klar ist ein Pino bzw. jedes Tandem schwerer zu fahren, wenn nur einer bzw. nur einer voll tritt.
Aber was besseres bzw. leichter zu bewegendes als ein Pino wird es für Julias Fall kaum geben. Und es gibt ja auch "Rollies", die alleine/nur mit Handantrieb ein Fahrrad gut und flott und auch über mittlere bis lange Strecken voranbringen, wieviel besser dann erst mit dazu noch einem "Motor" hinter sich.
Ich weiß zwar, wie Ihr's meint, aber Eure skeptische Darstellung läßt es eher so aussehen, als würde Julia mit einem Pino und gesundem Captain hinter sich kaum vom Fleck kommen und gegen diesen Eindruck kämpfe ich an...

>aber als Dauerlösung ist es bestimmt für alle Beteiligten noch deutlich schöner, wenn beide das Gefühl haben, gemeinsam das Gerät durch die Gegend zu fahren.

Das würden sie doch in diesem Fall auch tun, jeder nach seinen Möglichkeiten. Oder soll jedes Pino einen Kraftmesser auf jedem Platz in den Kurbeln haben und Captain und Stoker immer das Ziel, mit genau derselben Kraft reinzutreten? Einer der Hauptgründe für die meisten Leute für ein Tandem ist doch genau der Leistungsunterschied zwischen beiden. Dass der bei jedem Paar anders ist und umso anstrengender für den einen, umso größer der Unterschied, ist doch logisch. Aber das hält doch niemand von uns davon ab, oder? ;-)

>Da fehlt mir allerdings ein wenig die Phantasie, wie da der Bewegungsablauf aussehen soll: bei den letzten Fahrzeugen mit Handantrieb schien ein sehr deutlicher Anteil der Kraft aus der Hüfte zu kommen, und das passt nicht so recht zu einer Tretbewegung, die ja im Gegensatz zu einem grundsätzlichen Abwinkeln in der Hüfte beide Beine gegengleich bewegt.

Hmm, das ist ein sehr gutes Arguemnt, auch wenn es rein fahrradmechnisch vielleicht geht, wie es biomechanisch aussieht, keine Ahnung...

Gruß
Jo

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Beitragvon H-K » 04.07.2007, 08:08

Huhu,

hab jetzt nicht alle Beträge gelesen, aber Handbike fürs Pino scheint es direkt von Hase zu geben.

Hier:

Hase Zubehör

Vielleicht kann man das bei Hase ausprobieren.

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Beitragvon jodi2 » 04.07.2007, 09:43

Auf der Seite gibt es ja noch ein paar andere nützliche Sachen, die für Personen mit eingeschränkten Beinfunktionen nützlich sein könnten...

Gruß
Jo

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Beitragvon Julia » 06.07.2007, 09:03

Hallo zusammen!


Zunächst erst einmal vielen Dank für die Antworten auf meine Frage. Mein Internet spinnt z.Zt. etwas deshalb komme ich teilweise nicht online, und deshalb meine späte Antwort.


Auf manche Probleme, die ein "Fußantrieb" bringen kann unter meinen Voraussetzungen, bin ich erst durch Eure Überlegungen gestoßen.

Zur Grunderklärung noch kurz: Eine Spastik ist eine nicht willkürlich steuerbare Muskelanspannung. In meinem Fall ist das so, dass der rechte Fuß eher in die Kniebeugung geht, aber der linke Fuß"schießt" durch diese unwillkürliche Kraft der Spastik in die Streckung. Im Gegenzug dazu mögen es die Muskeln dann aber nicht, wenn man sie in die Gegenrichtung biegt, bzw. es geht einfach nur mit sehr viel Gegenkraft.

Auf die Idee, statt mit Handantrieb zu fahren doch die Beine zu benutzen kam ich, als ich neulich in einer Rehaklinik war und dort ein Ergometer testete. Dort unterstützte ein Motor die Bewegung der Beine, allerdings war ich eben aufgrund meiner Spastik stärker als der (sehr niedrig eingestellte) Motorbetrieb. Die Kraftverteilung war aber sehr ungleich gewichtet (97% links und 3 % rechts), aber alleine durch diese Bewegung kam ich vorwärts.

Ein Handbike, so wie es z.B. das Kettwiesel gibt, habe ich selbst, allerdings schafft man es damit, selbst wenn man regelmäßig fährt nur auf ca. 16-20 km/h, außer man betreibt es jetzt als Leistungssport. Es ist aber definitiv anstrengender als mit den Fußen zu treten, und auch an Steigungen scheitert man eher. Ist man zusammen mit einem "Normalen" Fahradfahrer zusammen ist es halt schon etwas doof, wegen der unterschiedlichen Durschnittsgeschwindigkeit. Deshalb die Idee mit dem Pino. Man könnte auch zwei Kettwiesel zusammenkoppeln, eines mit Handantrieb und eines mit Fußantrieb. Das ist aber nicht wirklich das, was wir suchen. Da sitzt man so weit auseinander und auc dass beide so tief sitzen hat uns nicht gefallen.

Mh, jetzt nach Euren Antworten glaube ich doch, dass es Probleme gibt mit dem Fußantrieb für mich. Eines wäre, dass ich nach einer Tretpause erst einmal einen "Anstoß" brauche, um in Schwung zu kommen. Eine Pause kann ich aber nur mit Freilauf machen, und habe ich Freilauf, habe ich aber keinen Anstoß.
Ein weiteres Problem wäre, dass ich evtl sogar wenn die Pedalen gekoppelt sind, den Captain mit blockiere: Denn genauso wie mein Fuß links durch die Spastik in die Streckung schießt und dadurch die Pedale mit viel Kraft nach vorne drückt in der Fahrbewegung, bremst er die Pedale glaube ich auch ab, wenn der linke Fuß in die Beugung zurückgedrückt wird bei der zweiten Hälfte der Umdrehung sozusagen aufgrund dessen, dass der Fuß ja lieber in der Streckung bleiben möchte (ich hoffe meine Erklärung ist verständlich). Außer, ich hätte Leerlauf, dann würde es der Captain ja nicht merken, aber dann hätte ich wieder das Problem, dass ich dann von der Streckung nicht mehr zur Beugung kommen würde alleine, und damit sozusagen nicht die Tretbewegung von vorne beginnen kann.

Oh man, je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr denke ich, es geht leider doch nicht.
Eine Kombi-Konstruktion zwischen Handantrieb und Fußantrieb wäre genial, aber ob es so etwas gibt weiß ich nicht.
Angesehen haben wir uns das Pino bisher nur im Katalog. Ich wohne ja in München und habe bisher nur mit einem Händler in Bad Endorf und einem in Ottenhofen telefoniert. Sobald es bei den Händlern und bei uns mal geht, fahren wir dort hin und schauen es uns live an. Sollten die Vorführräder dort vorne Klickpedalen haben, können wir es ja auch schon einmel kurz ausprobieren.


Das blöde ist halt, dass es in ganz Deutschland kein Vorführrad gibt, das vorne beim Stoker einen Handantrieb hat.
Ich habe nämlich die Firma Hase angerufen, die uns das sagten. Sie meinten, sie hätten ein paar Mal (O-Ton Firma Hase "2-3 Mal") Räder mit Handantrieb gebaut. Wie schon jemand schrieb, kostet der Handantrieb ein Schweinegeld (leider wie alles, was irgendwie mit Reha und Hilfsmitteln in Zusammenhang steht). In der alten Preisliste stand etwas von diesen 1200-irgendetwas-Euro. In dem neuen BEstellblatt vom Pino ist der Handantrieb nicht mehr gelistet.
Das liegt daran, dass der alte Handantrieb vom Kettwiesel früher auch für's Pino benutzt wurde.
Nun gibt es inzwischen für's Kettwiesel einen neuen Handantrieb . Laut Firma Hase soll der nun auch an's Pino, allerdings ist noch nicht so ganz geklärt wie. Das dauert noch etwa 1-4 Monate bis sie da was erfunden haben. Der neue Handantrieb kostet allerdings ca 1900 € Euro!!
Das ist halt wirklich ennorm. Das Pino ist so schon nicht billig und man schluckt schon bei den Preisen, aber dann zusätzlich dazu NOCHMAL fast 2000 Euro - da wird das Rad echt unbezahlbar.

So, ist jetzt etwas lang gewodden der Eintrag aber ich hoffe es ist verständlich.

Schönes Wochenende!

Julia

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Beitragvon MadFreddy » 06.07.2007, 10:10

Hallo Julia,

danke für die Erklärungen, jetzt ist zumindest mir nochmal einiges etwas klarer geworden. Der Preishammer für den Handantrieb ist echt schade, und ich fürchte, daß Krankenkasse o.ä. da keinen müden Cent dazuzahlt, auch wenn das Rad bestimmt ideal wäre, um dich / euch mobil zu halten. Vielleicht klappt es ja doch irgendwie, ich drück' schonmal die Daumen!

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Beitragvon Wildcate » 06.07.2007, 10:20

Hallo Julia,

ich war schon ganz gespannt, wie es weitergeht ;)

Julia hat geschrieben:Auf manche Probleme, die ein "Fußantrieb" bringen kann unter meinen Voraussetzungen, bin ich erst durch Eure Überlegungen gestoßen.


Das war der Plan der Fragen - aufklären, ob es wirklich geht...

Zur Grunderklärung noch kurz: Eine Spastik ist eine nicht willkürlich steuerbare Muskelanspannung.
... Im Gegenzug dazu mögen es die Muskeln dann aber nicht, wenn man sie in die Gegenrichtung biegt, bzw. es geht einfach nur mit sehr viel Gegenkraft.


Das heißt, bei gekoppelten Pedalen müßte der Käptn dein Bein sozusagen wie eine Feder spannen, um dann Vortrieb zu bekommen? Kommt da mehr Energie raus als reingesteckt wird?

Ein Handbike, so wie es z.B. das Kettwiesel gibt, habe ich selbst, allerdings schafft man es damit, selbst wenn man regelmäßig fährt nur auf ca. 16-20 km/h, außer man betreibt es jetzt als Leistungssport. Es ist aber definitiv anstrengender als mit den Fußen zu treten, und auch an Steigungen scheitert man eher.


So etwas hatte ich vermutet. Aber wären deine Füße wirklich fitter als deine Hände?
Daß ein Handbike langsamer ist, liegt sicher auch daran, daß es eher schwerer ist als ein Normalrad, oder?
Hast du ein Dreirad oder ein Adaptivbike? Und wenn du an Steigungen scheiterst, was machst du dann - zurückfahren?

Mh, jetzt nach Euren Antworten glaube ich doch, dass es Probleme gibt mit dem Fußantrieb für mich. Eines wäre, dass ich nach einer Tretpause erst einmal einen "Anstoß" brauche, um in Schwung zu kommen. Eine Pause kann ich aber nur mit Freilauf machen, und habe ich Freilauf, habe ich aber keinen Anstoß.


Eine "Anstoßmöglichkeit", die mir einfällt, wäre es, Schnüre an die Pedale zu binden und damit durch deine Armkraft dein Bein "vorzuspannen". Aber das wäre auch eher eine Notlösung... und sich das Fahrrad für diese Notlösung zu kaufen, halte ich für eher gewagt. (Aber beim Probefahren könntet ihr es ausprobieren :mrgreen: -spaßeshalber.)

Das blöde ist halt, dass es in ganz Deutschland kein Vorführrad gibt, das vorne beim Stoker einen Handantrieb hat.
Ich habe nämlich die Firma Hase angerufen, die uns das sagten. Sie meinten, sie hätten ein paar Mal (O-Ton Firma Hase "2-3 Mal") Räder mit Handantrieb gebaut. ... Das dauert noch etwa 1-4 Monate bis sie da was erfunden haben. Der neue Handantrieb kostet allerdings ca 1900 € Euro!!


Oh-oh... das klingt wirklich nicht so gut. Das heißt, mit all dem Trallala, was ihr so bräuchtet (Licht, Schutzbleche, Federgabel, großer Ständer, Gepäckträger) käme das Rad auf gut und gern 5k. Puh.
Gibt es Chancen auf eine Förderung durch die Kasse? Oder irgendwelche Spenden/Sponsoringmöglichkeiten?
Vielleicht könnt ihr auch bei Jan Cordes mal anfragen, er baut zumindest Räder und macht wohl auch Lösungen für Behinderungen - ich bezweifle zwar, ob er euch günstiger einen Handantrieb fürs Pino bauen kann, aber ihr könntet euch mal schlau machen. Und er hat ein "Subskriptionsprogramm" - das Rad ordern, mit Rabatt zahlen und dann eine Weile als Vorführrad zur Verfügung stellen. Bei 7 Monaten Vorführzeit gibt es immerhin 25% Rabatt - ich weiß nicht, ob er das mit einem Handstokerpino auch machen würde, aber vielleicht wäre das die Chance für alle Interessenten, sich mal so ein Handantriebpino anzusehen? Und Fragen kosten euch ja nichts.

Liebe Grüße,
Kati

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Beitragvon jodi2 » 06.07.2007, 10:40

Mh, jetzt nach Euren Antworten glaube ich doch, dass es Probleme gibt mit dem Fußantrieb für mich. Eines wäre, dass ich nach einer Tretpause erst einmal einen "Anstoß" brauche, um in Schwung zu kommen. Eine Pause kann ich aber nur mit Freilauf machen, und habe ich Freilauf, habe ich aber keinen Anstoß.
Ein weiteres Problem wäre, dass ich evtl sogar wenn die Pedalen gekoppelt sind, den Captain mit blockiere...
Außer, ich hätte Leerlauf, dann würde es der Captain ja nicht merken, aber dann hätte ich wieder das Problem, dass ich dann von der Streckung nicht mehr zur Beugung kommen würde alleine, und damit sozusagen nicht die Tretbewegung von vorne beginnen kann.

Ich denke es gibt zwei Möglichkeiten, entweder Pino ohne Freilauf (kann man auch nachrüsten bzw. nachträglich bei einem gebrauchten entfernen), dann seid Ihr zwei halt fest miteiander verbunden, d.h. Anstoß durch den Hinteren, aber keine Pausen nur für Dich und evt. ein gewisses "Ausbremsen" durch die Spastik. Oder mit Freilauf und mit Handantrieb, das hielte ich für die bessere Lösung, dann kannst Du Kurbeln wann Du willst und mit den Händen auch verhältnismäßig viel Kraft/Vortrieb aufbringen wie am Handbike. Bleibt die Frage, ob Hand- und Fußantrieb zusammen geht - was ja die Ideallösung wäre, evt. noch mehr Vortrieb, Bewegung der Beine und Du gibst Dir selbst "Anstoß" - bzw. ob Dir nur Handantrieb genügt bzw. allein den hohen Mehrpreis wert ist.
Wenn es geht und Du sorgst Dich, ob die Beine das Mitbewegen auf Dauer mögen, das sollte kein Problem sein, die Kurbeln an den Füßen auszuhängen und somit "ruhig zu stellen" dürfte immer gehen.

Ob das zusammen geht, kann Dir halt nur Hase wirklich sagen. Wenn Du schon Kontakt mit Hase hattest, frag doch nochmal nach. Ich hätte eigentlich gedacht, daß Dein Fall (Hände+Füße) im Rehabereich nicht so selten ist und daß Hase als Spezialrad/Dreirad/Liegeradhersteller da eigentlich Einiges an Erfahrung haben müßte bzw. so mal anfing. Wenn Du allerdings den Eindruck hast, dem ist nicht so, und Du gibst 1300 oder 1900 Euro nur für eine wacklige Bastellösung aus, dann lieber nicht. Ich hab aber den Eindruck, es ist immer ein bißchen Glücksache, wen man bei Hase erwischt, manchmal erwischt man eine Schlafmütze, manchmal jemand sehr fitten.
Frag wie gesagt auch noch mal beim erwähnten Fahrrad Claus nach, auch wenn das nicht in Deiner Nähe ist. Ich weiß zwar nicht, ob er Erfahrung mit Handantrieb hat, aber er ist sehr kompetent und engagiert und hat den besten Draht zu Hase und weiß von wem er da am besten Infos bekommt.

Besten Gruß
Jo

Tom

Beitragvon Tom » 06.07.2007, 11:15

Hallo Julia,

die Beiträge von Dir und den "Erlangern" haben doch schon mehr Klarheit gebracht:

1. Ausschließöich Fußantrieb ist - mit Stokerfreilauf (und der ist m.E. unverzichtbar) - wohl nicht praktikabel wegen der erforderlichen "Fremd-"Rückwärtsbewegung des linken Fußes. Wäre aber leicht auszuprobieren, denn Klickies vorn haben fast alle (oder kann man ja schnell mal draufschrauben); andere Umbauten sind dafür ja nicht erforderlich. Auch in München gibt es doch Pinos, auch in dieser Liste vertreten. Wir sind am 18.8. in der Nähe von M, dann könntest Du auch unser Pino probieren.

2. Nur Handantrieb: Funktioniert sicher; Du fährst ja schon Handbike. Der übertrieben hohe Aufpreis von 1900 Euro beim Kettwiesel ist beim Pino natürlich in keiner Weise gerechtfertigt. Denn beim Kettwiesel wird damit ja auch geschaltet, gebremst und gelenkt - alles beim Pino überflüssig! Schaut Euch doch mal das Foto vom Handbike-Kettwiesel an, das sieht ja wirklich aufwändig aus; braucht man ja aber beim Pino nicht. Sollte man doch nochmal bei Hase nachhaken.

Mit Deiner Leistung, die für Dich allein auf dem Handbike 16-20 km/h ermöglichst, könntet Ihr mit dem Pino wirklich zügig fahren und auch größere Steigungen bewältigen. [Erlangen weghören]Bei sehr vielen Pino-Teams ist die Leistung der beiden Fahre deutlich unterschiedlich und sie kommen flott voran. [Erlangen wieder zuhören]

3. Hand- und Fußantrieb: Wenn Du Wert darauf legst, auch Deine Beine zu aktivieren, könnte das schon funktionieren, auch mit Stokerfreilauf, wie Jo schon dargestellt hat - auf die Idee war ich gar nicht gekommen. Die Fremdanregung der Beine würdest Du mit dem Handantrieb liefern. Technisch sollte es auch machbar sein. Knackpunkt ist sicher der Preis.

Zu Jan Cordes in Uelzen: Wir haben unser Pino (und ein Solo und ein Trike) von ihm und können ihn uneingeschränkt empfehlen - er ist ein echter Perfektionist und sehr nett. Aber München-Uelzen= 650 km! Für uns waren es auch ca. 400km und es hat sich gelohnt (-500 Euro fürs Vorführ-Pino), aber in Deinem Fall würde ich mir das gut überlegen. Ein Vorführpino gibt es nur einmal im Jahr im Herbst, das für 2007 ist längst verkauft - also Herbst 2008???

Noch eine Frage zum Handantrieb: Ist das eine Drehbewegung der Hände (also "Kurbeln") oder muss es eine Pedelbewegung (vor und zurück) sein?

Herzliche Grüße, Tom

PS: Hatte beim Schreiben Jo's letzten Beitrag noch nicht gelesen!

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Beitragvon Wildcate » 06.07.2007, 12:07

Hm, daran, daß Uelzen ziemlich weit von München entfernt ist, habe ich nicht gedacht. Und der Einwand mit dem einfacheren Handantrieb ist auch gut.
Aber dann sollte es doch möglich sein, den Antrieb günstiger zu bekommen? Vielleicht wirklich von einem anderen Rahmenbauer, wenn Hase nicht recht mag?

Warum sollen wir denn weghören, wenn es um unterschiedliche Leistung geht? *seuftz* Habe ich doch nie bestritten (auch nicht, daß es trotzdem flott vorwärtsgeht - nur wenn einer gar nicht tritt, mag ich an "flott" als passende Beschreibung nicht so recht glauben). Und nochmal, offiziell fürs Protokoll: den Hasen haben wir uns gekauft, um unsere ungleiche Leistung auszugleichen, damit wir auch zusammen schön radeln können. Daß sich dabei herausgestellt hat, daß ich ein Liegeradmensch bin, war Zufall, und den Sprung in Fahrradfitness, den ich dadurch gemacht habe, hätte ich vorher für völlig unmöglich gehalten. Aber ich habe kein Problem mit ungleichen Trittkräften vorn und hinten! Gar nie nicht!

Liebe Grüße,
Kati

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Beitragvon jenne » 06.07.2007, 23:52

Habe jetzt nicht alles gelesen, aber Handbiker und Fußtreter gehen auf einem Back-to-Back-Tandem zusammen, siehe http://www.pixum.de/members/jens2001/?a ... 6dcd5f00a9 .
j.

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Beitragvon jodi2 » 07.07.2007, 07:50

Hola Jens,

ein schönes Beispiel, das zeigt, dass Hand+Fuß grundsätzlich zusammen geht, grade bei Liegeposition, aber mit back-to-back hat das ja nix zu tun, ob jetzt hinter dem Handbiker noch einer liegt oder aufrecht sitzt und in welche Richtung gefahren wirde spielt erstmal keine große Rolle... ;-)
Und bei Realisierung und Finanzierung bringt es uns leider auch nicht weiter... :-(

Grüßle
Jo

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Beitragvon Julia » 08.07.2007, 14:42

Hallo zusammen!

jetzt melde ich mich mal wieder zu Wort :-)


So etwas hatte ich vermutet. Aber wären deine Füße wirklich fitter als deine Hände?
Daß ein Handbike langsamer ist, liegt sicher auch daran, daß es eher schwerer ist als ein Normalrad, oder?
Hast du ein Dreirad oder ein Adaptivbike? Und wenn du an Steigungen scheiterst, was machst du dann - zurückfahren?


nein, die Beine sind definitiv nicht fitter als die Hände. Aber wir dachten, dass es einfach eine super Möglichkeit wäre, die Beine etwas zu trainieren und zu fordern. Aber dennoch soll es auch noch Spass machen. Es nutzt ja nichts, wenn es für mich super anstrengend ist, denn dann verliere ich relativ schnell den Spass am Radfahren. Irgendso eine Kombiemöglichkeit von Hand-und Fußantrieb wäre echt das indealste
Das haben wir aber noch nicht weiter abgeklärt.
Ich bin gerade in einer Rehaklinik und deshalb etwas vom Alltag abgeschottet. ich gebe mir zwar Mühe, ab und an herumzutelefonieren, aber alles kann ich dann leider auch nicht übernehmen.
Wir müssen einfach abwarten, bis mir mal Zeit haben bei einem Händler vorbeizuschauen, bzw. Karin hatte netterweise jetzt auch angeboten, dass wir mal ihr Pino begutachten.
Ein Handbike ist übrigens glaube ich nicht schwerer. Ich habe "nur" ein Adaptivbike. Es ist zwar ein sehr gutes, aber man bringt dennoch nicht so viel Schwung ins Bike, wie wenn man ein Liegebike mit Handantrieb hat. Beide Möglichkeiten konnte ich mir aber nicht leisten, und dann kann ich mit dem Adaptivbike im Alltag mehr anfangen. Da ich ja überhaupt nicht laufen kann, kann ich mit dem Adaptivbike z.B. beim Einkaufen einfach das Adaptivbike vor dem Laden ábkoppeln und mit dem Rollstuhl zum Einkaufen in den laden gehen. ein Liegehandbike ist halt eher dafür da, wenn man nur Sportlich radeln will und dann wieder genau an dem Punkt ankommt, wo man das radeln angefangen hat.
Was ich an Steigungen mache, an denen ich scheitere? Mh, dass ist genau das Problem. Du musst dir wirklich Strecken aussuchen, an denen keine Steigungen sind, bzw. meistens landet das Bike dann eher schneller in der Ecke und man benutzt es weniger. Mit dem Bike, das ich jetzt habe geht es jetzt einigermassen, damit schafft man Steigungen schon einigermassen, aber mein erstes Bike war da leider nicht so toll (obwohl es auch kein Billiges mit 3-gang war, sondern auch ein Sport-Adaptivbike). Das Problem ist häufig, dass durch die Schlechte Schwerpunkt- und Gewichtsverteilung, das vordere Rad durchdreht weil es nicht genügend Bodenkontakt hat.



Noch eine Frage zum Handantrieb: Ist das eine Drehbewegung der Hände (also "Kurbeln") oder muss es eine Pedelbewegung (vor und zurück) sein?

Also bei den Handbikes ist es eine Drehbewegung. Nur sind die pedalen nicht diagonal versetzt wie bei den Fußpedalen, sondern sie sind beide immer auf einer Höhe, also entweder beide oben oder unten etc. und nicht eine oben und die andere dazu versetzt unten. Meintest Du das?



Gibt es Chancen auf eine Förderung durch die Kasse? Oder irgendwelche Spenden/Sponsoringmöglichkeiten?
Vielleicht könnt ihr auch bei Jan Cordes mal anfragen, er baut zumindest Räder und macht wohl auch Lösungen für Behinderungen - ich bezweifle zwar, ob er euch günstiger einen Handantrieb fürs Pino bauen kann, aber ihr könntet euch mal schlau machen. Und er hat ein "Subskriptionsprogramm" - das Rad ordern, mit Rabatt zahlen und dann eine Weile als Vorführrad zur Verfügung stellen. Bei 7 Monaten Vorführzeit gibt es immerhin 25% Rabatt - ich weiß nicht, ob er das mit einem Handstokerpino auch machen würde, aber vielleicht wäre das die Chance für alle Interessenten, sich mal so ein Handantriebpino anzusehen? Und Fragen kosten euch ja nichts.

Bei den kassen braucht man inzwischen gar nicht mehr anfragen. Also ich bin normalerweise schon jemand, der alles versucht und sich nicht abwimmeln läßt, aber das ist echt hoffnungslos. Vielleicht kann man mal bei Stiftungen anfragen, ob die einem wenigstens einen Teil vom Rad bezahlen, oder dass man z.b. sagt, man zahlt den "normalen" Preis vom Pino mit all dem Zubehör was man will selbst, denn das trifft ja jeden der so ein Rad haben will, aber die Mehrkosten, die man wegen der Behinderung hat, also Handantrieb, Hosenträgergurt und diese Ablagen für die Beine, schaut man, ob man eine Stiftung findet, die das zahlt. Sponsoren sind immer schwer zu finden (das habe ich festgestellt, als ich schauen musste, wie ich das Geld für meinen Assistenzhund zusammenbekomme).


Hat dieser Jan Cordes auch Hase-Räder oder baut er "nur" seine eigenen? ich werde aber dennoch mal anrufen.
Mh, vielleicht würde das aber wirklich klappen, dass wir einen Händler finden, der ein Pino mit Handantrieb als Vorführrad kauft und uns nach der nötigen zeit günstiger weiterverkauft. Echt blöd, dass das so teuer ist.


Ich denke, die nächsten Schritte werden wahrscheinlicch die sein, dass wir uns bei einem Händler mal beraten lassen und uns irgendwo ein Rad ansehen/leihen/probefahren.
Außerdem müssen wir wohl warten, bis Hase den neuen Handantrieb fertig "erfunden" hat. Den müssen wir uns dann mal ansehen, wie Tom schrieb, und anschauen, was Hase da für eine Konstruktion gebaut hat.
Das mit Klickpedalen wäre vielleicht erst einmal eine Übergangslösung, bis wir ein eigenes Pino haben (uns auch leisten können).


Was auch noch eine andere Überlegung ist ist die, wie bewege ich mich fort, wenn wir mit dem Pino wo anders anhalten als da, wo wir den Rollstuhl geparkt haben, bevor wir losgeradelt sind. Momentan sind wir dabei zu suchen, was es da an Möglichkeiten gibt. Anscheinend gibt es relativ kleine, so eine Art, Buggy für Erwachsener. Wenn man so etwas klein zusammenklappen kann, kann mn es sicherlich am Pino befestigen 8oder vielleicht mit Radanhänger). Ansonsten komme ich ja nur Huckepack vorwärts oder man müsste immer da ankommen, wo man losgefahren ist, ähnlich wie bei den einzelnen Dreirad-Handbikes.

Viele Grüße,
Julia

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Beitragvon Wildcate » 08.07.2007, 22:54

Hallo Julia,

nur einen kurzen, bevor ich ins Bett verschwinde:
Jan Cordes hat auch Hase-Räder. Ich halte durchaus für möglich, daß sich jemand findet (vielleicht auch er, immerhin baut er selbst Räder), der einen Handantrieb-Ausleger fürs Pino basteln kann. Großartige Lenk- und Bremsmechanik braucht es dafür ja nicht, eigentlich nur den Antriebsbaum mit Kettenleitrollen und zwei Fußablagen.

Wegen Sponsoring drücke ich dir schonmal alle Daumen, vielleicht findet sich ja doch etwas.

Und zum Thema mobil bei Pausen: vielleicht kann man einen klein zerlegbaren Leichtrollstuhl hinten auf den Gepäckträger schnallen? Ich habe mal gegoogelt (jaja, das mach ich gern) und die richtig leichten Faltstühle scheint es schon ab 14 kg zu geben, das wäre zwar nicht spaßig, aber machbar.

Zum Pino selbst nochmal: Jo oder jemand anderes mit Zweibein-Ständer, kann der Käptn das Pino einfach auf den Ständer aufbocken, während noch jemand vorne draufsitzt? Oder ist das eine richtige Aktion mit um-den-Stoker-rumtanzen?

Liebe Grüße,
Kati

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Beitragvon KUHmax » 09.07.2007, 08:22

Hallo Julia,

da Du ja schon von Adaptivbike geschrieben hast, meinte ich zunächst, dass Du den hier schon kennst: Radl Bimbo Fahrräder, Rathausplatz 13,
82362 Weilheim

Der ist laut Hase ein Händler von ihnen und hat soweit ich weiß auch Behindertenfahrräder. Der wäre auch ein bisschen näher als Jan Cordes.

Gruß, Karin
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Beitragvon jodi2 » 09.07.2007, 11:48

@Karin: Radl Bimbo? Netter Name... ;-)

Wildcate hat geschrieben:Jo oder jemand anderes mit Zweibein-Ständer, kann der Käptn das Pino einfach auf den Ständer aufbocken, während noch jemand vorne draufsitzt? Oder ist das eine richtige Aktion mit um-den-Stoker-rumtanzen?

Oh, habt Ihr keinen?
Bei meinem knappen Zentner Kartoffeln da vorne und dem Doppelzentner hinten geht das bei festem und gradem Untetgrund ohne weiteres. Es ist aber schon eine recht hohe Belastung für den Ständer, wenn vorne ein Doppeltzentner sitzt, wird er das vermutlich nicht lange mitmachen, auch wenn der Captain es hinbekäme. Und wenn der selbst nur Fliegengwwicht ist, wird's auch schwieriger.

Julia habt Ihr Euch auch schon Gedanken gemacht, wie Du auf das Pino aufsteigst? Das ist - anders als bei einem Rad ohne Treten für den Mitfahrer wie z.B. Hoenig Rollfiets - mit dem Rahmen und dem Tretlager vorne nicht so einfach, schon kleine Personen mit voller Beinfunktion müssen da zielich drüber "steigen", bei Federgabel (Pflicht für Euch) noch mehr. Oder ist bei Euch das Gewichtsverhältnis so, daß Dein Captain Dich reinheben könnte?

Besten Gruß
Jo

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Beitragvon Wildcate » 09.07.2007, 12:43

Huhu Jo,

nein, wir haben keinen großen Ständer.
Wie machst du das Aufbocken denn? Trittst du von hinten mit einem Fuß den Ständer nach unten? Und dann?

Mit dem Aufsteigen bin ich davon ausgegangen, daß Julias Käptn sie heben kann. (Wenn das rechte Bein sich gerne beugt, dann sollte das "Einfädeln" am Antriebsbaum vorbei auch kein allzugroßes Problem sein.) Oder klappt das schlecht, Julia?

So ein Rollfiets mit der Möglichkeit, vorne den normalen Rolli anzubringen, wäre auch was - dann könnte vorne an den Rolli das Adaptivbike, und schon hättet ihr auch ein Tandem. Zwar kein Pino, aber... gibt es solche Rollstuhl-Hinterschnallfahrräder?

Liebe Grüße,
Kati

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Beitragvon jodi2 » 09.07.2007, 13:12

Wildcate hat geschrieben:Wie machst du das Aufbocken denn? Trittst du von hinten mit einem Fuß den Ständer nach unten? Und dann?

Genau, mit dem linken Fuß runtertreten, Fuß dahinterstellen und so den Ständer am nach hinten rutschen hindern und dann Rad nach hinten ziehen, z.B. am Sattel oder Sattel und Sitz oder so.

Gruß
Jo

Julia
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Beitragvon Julia » 11.07.2007, 20:40

Hallo Kati

Wildcate hat geschrieben:
Mit dem Aufsteigen bin ich davon ausgegangen, daß Julias Käptn sie heben kann. (Wenn das rechte Bein sich gerne beugt, dann sollte das "Einfädeln" am Antriebsbaum vorbei auch kein allzugroßes Problem sein.) Oder klappt das schlecht, Julia?


Nein, das haben wir uns eigentlich unkompliziert vorgestellt. Mein Käptn kann mich locker draufheben. Heben ist er eh gewohnt, denn das kommt im alltag wohl oder übel öfters vor. Ist das denn besonders schwer? Wir wollten wenn dann den großen ständer dazu ordern.

So ein Rollfiets mit der Möglichkeit, vorne den normalen Rolli anzubringen, wäre auch was - dann könnte vorne an den Rolli das Adaptivbike, und schon hättet ihr auch ein Tandem. Zwar kein Pino, aber... gibt es solche Rollstuhl-Hinterschnallfahrräder?

mh, ja, das hatten wir uns schon auch überlegt, aber es ist halt einfach was anderes. Da kann ich halt gar nichts aktives machen und werde nur durch die gegend chaffiert. Das Rad ist nehme ich an, auch nicht leichter, weil ja vorne der Rolli dran, richtig Gepäck dran machen kann man auch nicht, und ehrlich gesagt bezweifle ich, dass der aktive Radler ohne Motorunterstützung bergiges Gelände fahren kann.
Die Idee mit dem Handbike vorne wäre vom Grundgedanken gar nicht so schlecht. Das Problem: Man hätte 2 Gelenke, da einmal ich steuern kann und einmal der Radler des Rollfiets. Sobald ein Rolli dran hängt, kann man aber nicht schnell fahren, weil das Ding in der Kurve nicht sehr stabil ist. Das ist schon bei Adaptivhandbikes ein bißchen das Problem, dass man leicht kippt (ich habe mich einmal in der Kurve hingelegt, und das war wirklich schmerzhaft). Da muss man schon den Rolli anpassen mit Schräggestellten Rädern und das geht bei den Rollfiets glaube ich nicht.

Ich glaube ein Rollfiets wäre auch nicht gerade billig - Da ist man denke ich sicherlich auch mit 3-4000 Euro dabei.

*Julia stemmt die Hände in die Hüften*: Ich will ein Pino!!!!

Wir müssen noch einmal beim Händler anrufen, aber mein Freund und ich würden gerne anfang August in Bad Endorf mal schauen, da wir eh Richtung Salzburg unterwegs sind.
Liebe Grüße,
Kati[/quote]

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Beitragvon H-K » 12.07.2007, 15:04

Julia hat geschrieben:Nein, das haben wir uns eigentlich unkompliziert vorgestellt. Mein Käptn kann mich locker draufheben. Heben ist er eh gewohnt, denn das kommt im alltag wohl oder übel öfters vor. Ist das denn besonders schwer? Wir wollten wenn dann den großen ständer dazu ordern.


Wenn das Pino steht und dein Käptn dich draufheben will, dann ist der große Ständer ein absolutes Muss.

Gruß
Nils

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Urteil zu Kassenzuschuss

Beitragvon KUHmax » 25.07.2007, 20:03

Hallo Julia,

Julia hat geschrieben:Bei den kassen braucht man inzwischen gar nicht mehr anfragen. Also ich bin normalerweise schon jemand, der alles versucht und sich nicht abwimmeln läßt, aber das ist echt hoffnungslos.


vielleicht gibt Dir das verlinkte Urteil doch noch Hoffnung, dass bei Kassen ein Zuschuss zu hlen sein könnte: http://www.ihre-vorsorge.de/Spezialdrei ... tml?nwsl=y

Lieben Gruß, Karin
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