Tandemfahrer auf Pino

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bobobozener
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Tandemfahrer auf Pino

Beitragvon bobobozener » 23.05.2018, 12:58

Hallo Pino-Gemeinde,

Ich bin neu und möchte mich gerne vorstellen.

Meine Frau und ich fahren schon seit über 40 Fahren Tandem. Angefangen hat's mit Motobecane-Tandem. Das haben wir noch in Frankreich erworben. Danach kam ein Peugeot, beide mit Mittelzug-Bremsen, Randonneur-Lenker, Simplex Schaltung. Alles unvorstellbar heute.

Danach kam ein Gottfried. Nach vielen Speichenbrüchen und krummer Achse hat uns ein Freund eine t gedrehten Hinterrad-Achse selbst gedreht, auch nicht der Durchbruch. Nur ein Kuwahara-Hinterrad mit aufschraubbarer ARAI-Trommelbremse und 48! Speichen brachte Besserung. Und dann haben Cantilever-Sockel anlöten lassen. Schließlich kam statt der Simplex eine Shimano Raster-Schaltung. Diese Änderungen waren trotz der vielen noch auftretenden Pannen schon ein göttlicher Fortschritt. Unser Sohn auf dem Kindersitz hinten drauf oder auch Tagestouren mit Gepäck waren so kein Problem mehr.

Als das Gottfried weitgehend unbrauchbar wurde sind wir auf von Stahl auf Alu und ein Pedalpower Lady mit Marzocchi Federgabel und HS33 umgestiegen. Hinten dran ein einspuriger Trailer für unsere Tochter. Und schließlich haben wir uns eine Rohloff zugelegt, wieder ein deutlicher Fortschritt. Heute ist unsere Tochter ist schon groß, und wir fahren immer noch mit dem Lady. Ein Rahmenbruch mußte mal geschweißt werden, aber sonst ok. Wir fahren im Flachland bei Berlin und nur kleine Ausflüge oder mal eine 2-Tagestour.

Aber wir werden älter und nicht unbedingt fitter. Also schauen wir uns um. Waren in der Eifel und haben uns bei Juchem gesehen was ein zuverlässiger Tandemanbieter baut und liebäugelten mit einer Maßanfertigung. Auf der diesjährigen Velo in Berlin haben wir mit Pedalpower einen Umbau unserer Lady erörtert.

Aber eigentlich waren wir auf der Velo um ein Pino probezufahren. Uns wurde bisher von einem Stufen-Tandem abgeraten. Der Stoker habe Angst wenn's bergab geht usw. Da ich aber schon langen keinen Rondonneur-Lenker mehr nutze und weil mein Stoker nicht immer einen Rücken vor sich haben will haben wir‘s ausprobiert.

Die Velo fand auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof statt. Viel Platz zum Fahren! Also haben wir ein Pino Steps und eines ohne Motor probegefahren. Und es war ganz anders als alle unseren bisherigen Tandem-Erfahrungen. Halt anders anders. Und unsere Gefühle waren gemischt. Meine Frau fühlte sich vorne ein wenig unsicher. Für mich war fühlte sich das Pino schwammig an, aber wendiger. Und die Freiheit des Stokers wird mit einem kuriosen Lastenradlenker erkauft.

Nun, wir hatten uns danach ein Pino Steps über‘s Wochenende ausgeliehen und sind etwa 100 km geradelt. Und wie alles im Leben hat's Vor- und Nachteile. Und manche Denkschranke muß auch überwunden werden. Bisher sind wir nur Synchron-Kette gefahren, Freilauf für den Stoker war Hexenwerk. Aber bei Gelenkproblemen wird der Freilauf sinnvoll. Und man glaube es kaum: man kann auch mit diesem Freilauf anfahren, nur die 40-jährige Praxis der stummen Verständigung hilft hier nicht mehr.

Die Strecke von Berlin Wollank-Straße nach Jungfernheide auf Stadt-Radwegen macht mit breitem Lastenradlenker und dem schwammigen Lenk-Gefühl keinen wirklichen Spaß. Weiß nicht ob's an der indirekten Lenkung oder der Federgabel liegt. Aber Mauerradweg oder ähnliche Radwege sind toll.

Bin auch mit Stokern verschiedener Gewichtsklassen gefahren. Die hatten durch die Bank deutlich mehr Spaß als bei einem Sitztandem. 60kg-Stoker sind deutlich angenehmer als 90 kg. (Ich selbst hab auch 90). Und natürlich hab‘ ich auch vorne gesessen und herzhaft gelacht.

Mir ist das Pino-Vorderrad 2 mal weggerutscht, einmal auf Waldweg mit etwas Sand und einmal in einer 180-Grad-Kurve einer Eisenbahnüberführung. Ist mir so bei bisherigen Tandems noch nicht passiert. Man kann das Pino nicht so zum Lenken zwingen wie ein Sitztandem. Da ist das Pino eigen.

Nun erwägen wir einen Umstieg aufs Pino. Und zwar aus 3 Gründen:
1) man kann sich unterhalten und
2) der Stoker hat Ausblick und
3) der Liegesitz vorne.

Nur haben wir uns noch nicht entschieden, aber wir haben ja keinen Entscheidungsdruck.
Und mit Rohloff bin ich auch keines gefahren. Ich weiß nicht wie sie sich auf einem Pino bedienen läßt und ob sie uns genauso erfreut. Evtl gibts ja in Berlin die Möglichkeit sich das anzusehen und auszuprobieren?

Und bei Motoruntertützung sind wir uns auch nicht sicher. Wenn der Stoker nicht mit tritt reicht die geringste Unterstützungsstufe aus. Ist in Verbindung mit dem Freilauf vorne ist der Motor eine schöne Sache. Aber €€€.

Wir Stöbern also erstmal weiter hier im Forum rum.

-Axel
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Mit unserer Lady nach Neuruppin
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Re: Tandemfahrer auf Pino

Beitragvon upndown » 23.05.2018, 21:34

Hallo Axel,
wow, welch eine Vorstellung - also ein herzliches Willkommen im Forum.
Und viel Spaß beim Stöbern.

LG Uli
man kann sich auf nichts mehr verlassen, nicht mal mehr auf die Unzuverlässigkeit des Wetterberichts!
Bei "langweiligem Wetter" kann man auch getrost in die Wetterapp gucken, sonst muss man sich mehrerer Informationsquellen bedienen. :mrgreen:

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Re: Tandemfahrer auf Pino

Beitragvon bobobozener » 09.08.2018, 13:24

Hallo Pino-Gemeinde,

es ist soweit, nach langem Überlegen und Umschauen sind wir konvertiert und vom unserem Sitztandem Pedalpower Lady auf ein Pino umgestiegen. Und die Vorteile überwiegen deutlich. Sogar der Stoker-Freilauf, der anfangs doch sehr irritierte, bringt Vorteile, da meine Stokerin Knieprobleme hat.

Und genau wegen dieser Probleme wurde es ein Steps. Häufig ist die Motorunterstützung ausgeschaltet und kommt bei Bedarf zum Einsatz. Auf einem Wochenendausflug nach Oranienburg (90 km) war der Akku zu 50% voll.

Aus unserer Tandem-Praxis sind wir daran gewönht Aufmerksamkeit zu erregen. Als Kinder noch klein waren hatten wir einen Trailer am Tandem. Da konnte man als Stepke mittreten oder es auch sein lassen. Aber aufgefallen ist man damit immer. Neu ist aber, dass wir direkt angesprochen werden. Ein Motorradfahrer sah uns, verlangstamte seine Fahrt bis er auf unsere Höhe kam, klappte Visier hoch und erkundigte sich nach Hersteller, Fahrverhalten usw. Oder ein Passant sprach uns an und berichtete, dass er früher auch mit seiner Tochter Pino fuhr.

So, jetzt gibts wieder ein Punkt auf der Pino-Landkarte!

Grüsse aus Falkensee
Axel
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