Hi Jeronimo!
Erstmal ein herzliches willkommen im Forum, Dir und Deiner Frau :-)
Jaysung hat geschrieben:Nun die Frage:
Kriegt man den Captain irgendwie auf den vorderen Sitz? Also ist es möglich, den Lenker auf dem vorderen Sitz zu bedienen? Dafür wäre sicher eine Änderung nötig. Bei Hase sagte man uns, dass es mal jemanden gegeben hat, der so etwas gemacht hat. Eventuell war auch einer von beiden blind?
Marec soll schon damit experimentiert haben, eine Firma Wolf aus Speyer stellte 2008 oder 2009 ihr Stufentandem auf der Spezi in Germersheim vor und auch dort hatte der Vordere "die Macht". 2010 waren sie wieder auf der Spezi und ... die Machtzentrale war nach hinten gewandert. Keine Ahnung, was der Grund ist, aber es scheint ein Problem zu geben. Spekualtion meinerseits: Vielleicht das, dass der, der die Macht über Lenkung, Schaltung, Bremsen hat, auch derjenige sein sollte, der bei einem Stopp das Rad hält (während der Stoker ja die Füße auf den Pedalen lassen spollte) und das ist schier unmöglich in der vorderen Position, knapp hinter dem Vorderrad mit zurückgelehnter Haltung und die "Kippmasse" deutlich weiter hinten. Vielleicht gibt es aber noch andere Gründe. Keine Ahnung.
Im Folgenden gehe ich also davon aus, dass Du vorne stokerst und Deine Frau hinten lenkt und bremst....
Jaysung hat geschrieben:Ein weiterer Vorteil wäre der Freilauf vorne. Wenn meine Frau vorne mal Pause machen wollte, wäre ein Freilauf nützlich. Oder gibt es den für hinten vielleicht auch?
"Geben" im Sinne von "ist im Hase-Zubehörprogramm": nein.
Denkbar ist es schon.
Aber: Die Synchronkette muß auf die rechte Seite verlegt werden. (das Warum ist klar?) Dann kann eine Trialkurbel mit Freilauf in der Kurbel verbaut werden. Das dann aber mit vier Blättern einer Kettenschaltung (3-fach-Kurbel + 1 Synchronkettenblatt) zu kombinieren, ist zwar theoretisch denkbar, aber der Q-Faktor wird absurd ;-) Ergo -> Nabenschaltung, weil dann zwei Kettenblätter ausreichen, eines für den Synchronstrang und eines für den Primärantrieb (so nennt man die Kette zum Hinterrad beim Tandem)
Jaysung hat geschrieben:Habe noch ;-) keine Ahnung vom Schrauben. Geht Schaltung und Freilauf hinten gleichzeitig?
Ist eine Narbenschaltung (Rohloff) sinnvoll (also tatsächlich wartungsärmer etc.)?
Eine Nabenschaltung (sic!) hat mindestens zwei Riesenvorteile und das sind ihre Wartungsarmut und die geringe Anfälligkeit bei "Rangeleien" etwa im Veloabteil des Zuges, bei Umfallern o.ä.
Und jetzt noch das "Philosophische":
Jaysung hat geschrieben:Meiner Frau sagt die etwas Mountainbike-ähnliche Position auf dem Captainsattel nicht wirklich zu.
Du machst Witze! Wenn das Pino eine Riesenkrux hat, dann ist es seine mangelnde Sitzlänge! OK, beim 2er Pino ist es schon etwas besser aber auch dort ist der Lenker *viel* zu nahe am Sattel. Im französischen Pinoforum gibt es ein Bild mit dem Vergleich Pino vs. Rennrad, das diese Tatsache sehr gut illustriert. Hat das mal jemand parat?
Jaysung hat geschrieben:Was haltet ihr vom XXL-Lenker. Der dürfte die Position doch etwas Hollandkompatibler machen...
Oh, ja. Dieser Zubehörlenker versucht dem Problem, dass nach vorne kein Platz ist, so zu begegnen, dass er nach oben ausweicht. Das Resultat ist ein noch stärkeres Anwinkeln des Ellenbogengelenkes. Aber sonst? ...
An einem unserer Pinos war so'n Ding verbaut. Ich hab's gleich wieder weggebaut und das Original verbaut. Magst Du ihn haben?
Und das was Peter zu dem Thema empfiehlt, widerspricht meiner Erfahrung diametral:
Gismo0119 hat geschrieben:Zum Thema Lenker und Sitzposition: häufig ist das Pino mit den Lenkerenden nach vorn abgebildet und auch so montiert. Es besteht ja auch die Möglichkeit, die Lenkerenden nach seitlich hinten zeigen zu lassen. Ergebnis ist eine sehr aufrechte Sitzposition mit einer Lenkerbreite, die an eine Schiebkarre erinnert. Macht das Rad aber m.M. sehr gut beherrschbar.
Die Tatsache, dass zwei unserer vier Pinos wie von Peter beschrieben aufgebaut waren, gibt Peter wohl recht. Sowohl meine Freundin - sie sitzt bei uns hinten - als auch ich fanden diese Position grauslig. In diesem Beitrag von mir findest Du ein Bild unseres ersten Pinos im Kaufzustand:
viewtopic.php?f=4&t=355&p=4221#p4221Ich denke, Du kannst Dir eine Vorstellung davon machen, wenn Du Dir die Hebelverhältnisse vor Augen führst: Versuche doch mal mit komplett aufgerichtetem Oberkörper Kraft auf zwei Hebel auszuüben, die sich vielleicht 20 - 25 cm vor Deiner Gürtellinie befinden (evtl. auch etwas höher) Und nun im Gegenzug zwei Hebel, die sich 40 - 45 *vor* Dir gefinden, nur knapp hinter der Last - dem Stoker- angeordnet, der das Wesentliche darstellt an der Masse dieses Tandems ... keine Ahnung, ob das nun anschaulich genug war, aber mein Empfinden ist: je weiter weg vom Körper, desto mehr Kraft (oder Hebel?) ... auf jeden Fall ergonomisch günstiger.
@ Peter und seinen Schubkarrenvergleich, den ich auf Anhieb verstanden habe :-) Eine Schubkarre ist heckgelenkt. Ein Pino nicht. Eine Schubkarre lenkst Du durch seitliches Ausweichen mit den Füßen, die Ellenbogen sind - mit Zug auf den Armen - immer durchgestreckt. Beim Pino muß Armkraft auf diese Hebel (die Lenkerenden) aufgewandt werden. Das muß alles aus der Brust(!)muskulatur kommen oder liege ich jetzt falsch?
Ich fand diese Lenkerstellung grauslig. Aber letztendlich ist es Geschmackssache ....
Grüße!
Urs
.... nur noch sporadisch hier unterwegs .....