Hallo Dirk-Joost!
.... und herzlich willkommen im Forum!
Zu Deiner Frage bringst Du ja schon einen Sack voller Antworten mit. Da muß ich ja fast nur noch ankreuzen ;-)
Generell ist das Pino ganz klar nicht eines der schnelleren Tandems. Außerdem sehe ich den Kinderhänger als Bremsklotz bzw. Bremsschirm. Vermute ich das richtig, dass Eure Bekannten ohne Hänger fahren oder ist in der Hinsicht etwa Parität gegeben? Dem sportlichsten Zeitgenossen von Eurer Begleitung den Hänger anzuhängen ist keine Option? Dann könntet Ihr sogar hinter Euren Kindern herfahren und könntet mit ihnen flirten, schnacken ....
Zum Thema Hänger wäre meine Idee, sobald als möglich auf ein (zwei?) Trets umzusteigen. Wenn ich das als Kinderloser richtig mitbekommen habe, ist ein Trets im Normalfall(!) auch nicht eben schneller als ein "passiver" Hänger. Aber: Am Berg, wenn Du Deinen Kurzen aufforderst mal richtig Dampf zu machen, dann geht da was für ein paarhundert Meter ;-)
Wenn Grundlage Deiner Feststellung, dass Ihr zu langsam seid, tatsächlich der von Tacho abgelesene Schnitt sein sollte, kann ich Peter nur beipflichten: die Schiebestrecken und Rangieraktionen vor Supermarkt, Spielplatz etc. reißen rein ohne Ende, gerade wenn Ihr nur 40 - 50 km / Tag macht.
nopino hat geschrieben:Konfiguration:
Pino 2 mit stahlramen und normaler Kettenschaltung.
Kurbellänge Hintern 170mm, Vorn 175mm
Stoker kettenblätter sind gleichgross vorn und hinten
Big apple bereifung und immer 5 Bar Druck.
Ui! Wir fahren den BA mit weniger Druck (3 - 3,5) Der soll doch federn ....
Dass die [kleine] Stokerin die langen Kurbeln kriegt, ist IMO kontraproduktiv
nopino hat geschrieben:Anhänger Chariot Captain, läuft sehr leicht. 2 Kinder, insgesamt etwa 35-40 Kg
Manchmal mit taschen
und nur die Taschen an die anderen verteilen? Ja, ich weiß, die Geste ist irgendwie ... na ja ...
Von Eurer Begleitung selbst kam das Angebot noch nicht?
nopino hat geschrieben:Captain:
ich. Ich fahre täglich mit dem Fahrrad zur Arbeit, kann also behaupten fahrradtechnisch nicht volständig untrainiert zu sein. Ich verbrauche viel mehr energie als meine Frau, bin schneller fertig als sie. Ich bin ungefähr 1.85m
"fertig" im Sinne von "am Ende" / ausgepowert?
nopino hat geschrieben:Stoker:
Meine Frau. Beklagt sich öfter, dass ich zu niedrich schalte. Vor allem wenn's mal bergaufwerts geht und ich runterschalte. Sie fährt durchas weniger Fahrrad als ich. Sie ist etwa 1.65m groß.
Und auf dem Solo am Berg fährt sie mit dieser grausligen Oberkörper-Pump-Technik?
Wird gerne praktiziert. Meine Freundin fuhr schon bevor wir uns kannten sehr viel Rad. Da sie meinen Rat in Sachen Fahrradtechnik aber schätzt, war es kein Ding, sie davon zu überzeugen, dass eine höhere Trittfrequenz biodynamisch besser ist. Sollte da ernsthafte Überzeugungsarbeit nötig sein, hier ein paar Argumente: Gelenke und Sehnen werden sehr viel weniger belastet, die Oberkörperpumperei kostet Kraft, bringt aber keinen [nennenswerten] Vortrieb.
Und überhaupt macht alles, was mit Schwung passiert viel mehr Spaß als das, was mit Kraft passiert ... (hoffentlich liest hier kein Kraftsportler mit ;-)
Und nochwas: Wenn Treten mit Kraft eine tolle Sache wäre, würden alle Rennfahrer mit 40er Frequenzen die Berge hochpumpen.
nopino hat geschrieben:Woran könnte es liegen: meine Theorien:KurbellängeUnsere Kurbellänge sind nicht optimal auf unsere Größe. Ich sollte etwa 185mm und meine Frau etwa 175mm haben (siehe:
http://www.customcranks.de/de/kurbellaenge.html )
Da aber die Kraftübertragungsunterschied nur etwa 10/175 unterschiedlich, etwa 6% ist, glaube ich nicht, dass dieses unsere Lansamkeit erklären kann. Ich würde behaupten, dass uns eher 40% der Kraft und Energie fehlt.
Nach dieser - mir bekannten - Rechnung müßte ich (1,92m groß, Schrittlänge 96) 195er Kurbeln fahren. Ich hab mal 185er ausprobiert und war entsetzt! Ja, ich gebe zu, ich habe es nicht länger durchgezogen. So gesehen, ist mein Rat zur Kurbellänge mit Vorsicht zu genießen!
Edith: Ich fahre 175er und will an der Liege (Nöll SL 5 Fully) mal kürzere ausprobieren.
nopino hat geschrieben:Trittgeschwindigkeitsdifferenz Captain/Stoker
Ich denke, dass die optimale Trittgeschwindigkeit beim Captain und Stoker durch die Sitzposition unterschiedlich ist. Dadurch wird die Last auf mich verlagert, bin ich schneller fertig und sind trotzdem Langsam unterwegs (sehr unbefriedigend)
:arrow: Die Zahnräder könnten angepasst werden, so dass der Stoker langsamer tritt verglichen zum Captain.
Ich weiß, dass manche Pinopärchen so fahren und zufrieden sind. Für Katrin (sie sitzt übrigens hinten) war es kein Problem, ihre Trittfrequenz auf meine anzupassen, deshalb gab es das Thema nicht für uns.
Allerdings hatten wir Einblick in diese Technik, weil unser Pino im Synchronantrieb am Anfang ausgestattet war mit 28 Zähnen vorne und 26 hinten, also haarscharf vorbei an "synchron". Folge: alle sieben Umdrehungen gab es einen Moment (von ein, zwei Kurbelumdrehungen) bei denen sich ein ungutes Gefühl einstellte (unharmonisch, gegeneinander .... schaukelnd ... einfach nicht geschmeidig) und gut drei Umdrehungen später war es ideal, geradezu fluffig :-)
Soll heißen: Wenn Du beispielsweise 24 auf 32 kettetest, hättest Du vermutlich änliches zu befürchten.
Ob man bei 24 zu 36 (also 2:3) und schnellerer Abfolge der unharmonischen Momente diese in die Totpunkte legen könnte? Spekulation. Ausprobieren ....
Und 1:2 wäre wohl zu dick für Deine Frau. Du bei einer 90er Frequenz, sie bei 45? Auhauerha! ;-)
Ich an Deiner / Eurer Stelle, würde vorne deutlich kürzere Kurbeln verbauen, 160er, maximal 165er und dann Deine Frau bitten, die nächsten 500 km "Deine" Trittfrequenz mitzugehen.
nopino hat geschrieben:Rollwiderstand VorderreifenDer Rollwiderstand ist von einige Faktoren abhängig: Größe des Rades, Dicke der Reifen, Reifendruck und Belastung.Die mathematik:
http://de.wikipedia.org/wiki/RollwiderstandDa das Vorderrad stark belastet wird, Stoker sitzt halt richtig drauf, ist der Rollwiderstand wahrscheinlich größer als vom Hintenrad. Da ich aber den Reifendruck immer im Auge behalte, die Größe des Rades und die Belastung mir nicht auswählen kann, bleibt nur noch die Reifendicke. und diese möchte ich doch ungern dünner machen, da auf Schotterpisten :shock: oder sandige Wege die dicke Reifen doch helfen......
Heissa! Gerne gemachter Fehler: Du vermutest, dass breite Reifen einen höheren Rollwiderstand haben als schmale? Falsch! Umgekehrt wird ein Schuh draus. Ein schmalerer Reifen muß sich bei gleichem Druck mehr verformen, um unter der gleichen Belastung die gleiche Aufstandfläche(!) auszubilden (und die gibt die Pysik vor). Ergo walkt ein schmaler Reifen stärker -> höherer Rollwiderstand.
Und warum fahren dann alle Renner so schmale Reifen? Wegen des Luftwiderstandes, denn beim Zielsprint mit 70 km/h saust der Reifen - absolut betrachtet, also von außen - mit 140 km/h durch die Gabelkrone und da lohnt es sich, über den Luftwiderstand nachzudenken. Übrigens wurden die Reifen am Renner in den letzten 20 Jahren wieder breiter. Früher waren 18 mm üblich, heute 23.
nopino hat geschrieben:ich hoffe euch nicht gelangweilt zu haben :lol:
Neineinein, keinesfalls! Ich liebe solche Biodynamikthemen :-)
Grüße!
Urs